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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 24.1915

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Forrer, Robert: Das Mithra-Heiligtum von Königshofen bei Strassburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.24773#0063
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muten, einerseits Sol, anderseits Luna, beide in rund eingefaBten Brust-
bildern dargestellt, wie man sie so oft auf Mithrareliefs (vgl. Taf. XX
und Textfig. 58 und 78), sowie so hàufig auf friihmittelalterlichen
Kreuzigungsgruppen abgebildet sieht.

Wo dies Kultbild seinen Platz hatte, deuten die Fundstellen der
dem Sol geweihten Inschriften und die der Mondsichel an ; sie aile
weisen auf den durch den Sockel 72 und das Pfostenloch 83 a an-
gedeuteten Vorbau, der kaum anders aufzufassen ist als eine Art
Aedicula für ein an der Nordwand plaziertes Kultbild. Der hier ge-
fundene weifie Wandverputz kônnte darauf schlieBen lassen, daB an
dieser Stelle die Wand nicht wie sonst farbig bernait, sondern einfach
weiB belassen wurde für ein dort aufgehângtes oder eingelassenes Holz-
bild. Auch die oben besprochenen Statuen des Kronos und des fels-
geborenen Mithra dürften hier ihren Platz gehabt haben.

49 Fig. 47. Altar des
Primus (ca. 1/10). —
48. Altar - Seiten-
fragment m. Rolle,
ohne Inschrift (ca.
1/J). — 49. Hand

50 m. Kugel, voneiner
Mithrastatue (1/g).
— 50. Kôrper des
Skorpions (1/6). —
51. Rohes Flach-
relief des erdge-

51 borenen Mithra
(ca. 1/6 der natür-
lichen GroCe).

Noch weiter ostwàrts fand sich, in Quergraben VII bei Punkt 89, der
gleichfalls dem deo invicto geweihte Altarstein Fig. 47 :

D • I
PRIMV

///A SE1
//S LL//

Die Fundstelle lâBt schlieBen, daB der einstige Standort im ôstlichen
Vorhause nahe dessen Eingang gelegen war.

Dem gleichen Gotte war wohl der kleine würfelformige Altar
geweiht, dessen linke Ecke, Fig. 17 Taf. XVII, erhalten ist und
erkennen laBt :

D [I]

G • IVL////

l1 2 ////////

1. Diese 3 Buchstaben sind nur in ihren unteren Teilen erhalten und unsicher.

2. Dieses D ist nur im obern Teil erhalten und konnte auch ein P oder R
gewesen sein.
 
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