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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 24.1915

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Forrer, Robert: Das Mithra-Heiligtum von Königshofen bei Strassburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.24773#0065
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55

Rotsandstein scheint da zerschlagen worden zu sein ; die Oberflâche
der Schriftplatte war dick weiB gestrichen. Zu lesen ist auf dem
Sockel (das S nur in der unteren Spur) SEP ////////. Die mitge-
fundenen Fragmente lassen, das eine die Reste einer unteren Zeile
mit Endung eines Stifternamens ////ONI/// erkennen, das andere
/////LA/////.

Gefunden wurde dieser Sockel im Lângsgraben V bei Punkt 85
und zwar iiberdeckt von Ziegelschutt in 1| m Tiefe. Die zwei
andern Fragmente scheinen als Lagerfestigung gedient zu haben.
Links und rechts davon lag in gleicher Hôhe in 1,30 m resp.
1,16 m Entfernung je ein weiterer Pfostenstein (Nr. 84 u. 92 des
Planes Taf. I). Die drei gehôren ersichtlich zu einem relativ spâten
Anbau, vielleicht einem hier in der Spatzeit (III. Bau) vorgesetzten
Antiporticus, wozu der Stein Fig. 54 als Treppenstufe diente.

Unter den Altaren ohne Inschrift ist derjenige von Textfig. 48

Fig. 52—54. Verschiedene Inschriftenbruchstücke aus Lângsgraben V. 52. Zum

Pfostensockel umgearbeitete Inschrift, zugehorig die Fragmente 52 a u. b p/„). —
53. Altarfragment (1/7). — 54, 54 a. Zu einer Steinschwelle (Treppenstufe ?)

umgearbeitetes, dann zerbrochenes Altarstück p/,, der natürl. GroCe).

an erste Stelle zu setzen. Zwar ist davon nur das obéré Bruch-
stück aus der einen Seite erhalten, aber dessen GroBe (40 cm
Hôhe), das Material, hellgrauer Sandstein, und die gute Arbeit, be-
sonders der geschuppten Rolle, lassen erkennen, daB es sich um einen
grôBern und sorgfâltig gearbeiteten, relativ frühen Altar handelt.

Besser erhalten, aber weniger bedeutend und flüchtiger ge-
arbeitet ist der Altar ohne Inschrift Fig. 5 Taf. XVIII. Er be-
steht aus gelblichem Sandstein, ist 42 \ cm hoch und trâgt noch
starke Spuren weiBen Anstriches. Die ganze Rückseite ist abge-
schlagen, in der Mitte ist er durchgeschlagen worden und auch die
anderen Defekte dürften absichthche Schâdigungen darstellen. Über
dem treppenfôrmig profiherten Kopf sind die Zierecken abgeschlagen,
dagegen ist die Opferschale noch zur Hâlfte sichtbar. Die Mittel-
felder sind mit gravierten Doppelhnien eingefaBt, die sich oben
dachartig zuspitzen. In dieser Flàche saB ehedem eine aufgemalte
Weihinschrift, doch hat sich davon nichts erhalten, trotzdem darauf
bei der Auffindung sofort das Augenmerk gerichtet war. Fundort
ist Punkt 60/66, wo der Stein irgendwo in der Nahe am Innenrande
des Podiums aufgestellt gewesen sein wird.
 
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