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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 24.1915

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Forrer, Robert: Das Mithra-Heiligtum von Königshofen bei Strassburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.24773#0085
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75

X.

Die Altarfundamente, der dortige Schâdelfund und die Zerstôrung

des Heiligtums.

In den ersten Tagen der Entdeckung, als der Raum der Kirchen-
heizung ausgeschachtet wurde, sticBen die Arbeiter bei den Punkten 9
und 10 Taf. I auf mehrere roh behauene, bildlose Steinquader.
Zwei (Nr. 10) wurden herausgenommen ; die tiefer gelegenen (Nr. 9)
lieB man aus technischen Gründen vorlâufig in der Erde an Ort
und Stelle liegen ; letztere sind die in Textfig. 59 genauer skizzierten
Sandsteinblôcke.

Am 14. November 1912 erfolgte dann beim weiteren Ausbau der
Heizanlage die Hebung jener Quader. Der Stein Fig. 59 A erwies sich
als 46 cm dick, bei 1,28 m Lange und 52 resp. 48 cm Breite. Bei a
ist er nach Art einer Treppenstufe behauen. Der parallel daneben

Fig. 59. Grundrih und Quersohnitt der Altarbildfundamente und Lage des dabei ge-
fundenen Schâdels (Punkt 9 von Taf. I). — A. Ca. 6 Kilozentner schwerer rechteckiger
rotlicher Sandsteinblock mit geglatteter, bei a ausgearbeiteter Oberseite. — B. Rot-
licher Sandsteinblock mit eingetiefter Oberflache, erhohtem Rand (b) und senk-
rechtem Schlitz auf der rechten Seite. — C. Rundes kleines Pfahlloeh. — D, E. Schadel
und Schenkelknochen, eingegraben in eine Mulde.

gelegene Block B erwies sich als weniger dick ; er lag mit seiner Ober-
kante etwas niedriger, mit seiner Basis aber doch wesentlich hôher
als die von A. Er besitzt auf der einen Seite (Ostseite der Lagerung)
eine 4 J cm hohe und 9 cm breite Randleiste (b) und eine auf die
ganze Hôhe ausgehauene Rinne (c), welche ersichtlich den Zweck hatte,
ein Holzbrett oder einen Holzpfahl festzuhalten. Nach der Abhebung
des Blockes zeigte sich an der betrefïenden Stelle ein 6 cm weites,
im gewachsenen LôB schwarz abgezeichnetes Pfahlloeh. Ein zweites
solches fand ich bei Punkt C (Fig. 59). Ersichtlich hatte man hier
einst Holzpflocke in den Erdboden getrieben — für welchen Zweck
ist unbekannt.

Nach ihrer Lage zu schlieBen haben diese Blocke, zusammen
 
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