Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 25.1918

DOI Artikel:
Forrer, Robert: Das römische Zabern: Tres Tabernae
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24726#0045
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
falls ist dieser Stein dort bei Errichtung der neuen Stützmauer in
oder bei der Rômermauer gefunden worden. Die Frauenfigur hait
in der vorgestreckten Rechten eine Patene, mit der linken stützt
sie sich auf einen langen Szepterstab, das Hinterhaupt ist vom
Himation bedeckt ; so wird es Juno sein, die wir hier vor uns haben.

Von besonderem Interesse ist der 1843 beim Ban des Hauses
Greuell, d. h. bei der Turmstelle K, aber hinter der Rômermauer
gefundene jugendliche Frauenkopf mit Mauerkrone, den icli in Fig. 5
und auf Taf. VI hier erstmalig nach dem mir von Herrn Kon-
servator Gillet freundlichst zur Verfügung gestellten Original ab-
bilde. Er besteht ans hellem Grausandstein, ist aber an der

5 5 a

Fig. 5. Kybelekopf aus dem Hause Greuell, Zabern.

GraHandstein. 17 cm lioch. — Muséum Zabern.

linken Wange durch einst daneben gelagertes Eisen schwarz gefleckt.
Ob er einer Biiste oder einer Statue zugehôrte, ist ungewiB, letzteres
ist wahrscheinliuher. Schon Audiguier liât in seinem ,,Catalogue1' 1872
p. 15 unter Nr. 17 den Kopf als den einer Kybele bezeiclinet1. In der
Tat tragt Kybele des ôftern eine Mauerkrone, freilich gewôhnlich in
ihrer Eigenschaft als Stadtgôttin, gleich der ihr wesensverwandten
Diana von Ephesus bezw. der Magna Mater3. Und ich bin geneigt,
ihr diese Eigenschaft auch im vorliegenden Fall zuzuerkennen, also
in dem Bild den genius oppicli Tabernensis zu sehen. Ist es vielleicht
die Zaberner Abundantia-Kybele aus der Zeit des Mauerbaues oder

1. „Tête de Cvbèle, trouvée eu 1843 à. Saverne dans les fouilles faites par
M Greuell. notaire, pour les fondations de sa maison, rue de Murs (cette maison est
actuellement la propriété de Mme. Monnier) Cette belle tête fut d’abord encastrée
dans la face de la maison qui regarde la cour et ensuite donnée par M. Greuell au
musée; hauteur 0.17 m, largeur 0,13 m“. Von der erwalmten dekorativen Neuver-
wondung stammt offenbar das an der Halsbruchstelle angebrachte Dübelloch.

•2. Vgl. dazu Hauo-Si:<t „ Rôm. Insclir. u. Bilder Württe.mbergs“ (1012) Nr. 50.
 
Annotationen