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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 25.1918

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Forrer, Robert: Das römische Zabern: Tres Tabernae
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https://doi.org/10.11588/diglit.24726#0051
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die Zaberner Romermauer îiocli nicht — war Zabern noch ein offener
Ort ! —; Einige zeitliche Anhaltspunkte liefert uns ebendafiir dieser
Stein selbst. Seine Erwàhnung der VIII. Légion I a lot im vorhinein
die Jahrzehnte vor ca. 80 n. Chr. ausscheiden. Sein Grausandstéin-
niaterial sagt, dal3 nur das Ende des I. oder das II. Jahrkundért,
allerspâtestens die ersten Jahrzehnte des III. s. in Betracht fallen
kônnen. Innerhalb dieser Zeitspanne prâzisiert die einleitende Formel
den Stein nocli genauer. Professor Wendling sehreibt mir dazu :
,,Für die Zeitbestimmung dieses Denkmals bietet zunàchst die
Formel in honorent dormis divinae einen Anhalt. Nahm man friiher
allgemein an, daB diese erst von 170 n. Chr. ab vorkonnne, so wurde
das durch eine auf der Saalburg gefundene Inschrift (Riese 128)
widerlegt, die den Kaiser Antoninus Pins nennt und jene Formel

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Fig. 8. Der tei de Latouche gefundene
Quadriviae-Altar des Maroianius Avi-
tianus (Blaul Nr. 1. Buehstabenhôhe
10 cm).

bereits in der Abkürzung in h. d. d. gibt. Die jüngsten Beispiele
fallen in die Zeit des Diokletian : ao. 292—305 (Riese 294 Laden-
burg) und ao. 295 (R. 298 Bonn). Da die Zaberner Inschrift die
Formel ausgeschrieben bietet — nur mit der Abkürzung ho(no)re(m)
— kônnte man geneigt sein, sie in die Frühzeit des Antoninus Pius
oder noch vor seine Zeit zu setzen. Docli findet sicli in lionor. d. d.
noch ao. 191 (R. 792 Obernburg), ja sogar 222—229 (R. 1310 St. Mau-
rice) und, fast vôllig ausgeschrieben, in hon. dormis divinae 218—222
(R. 219 Vechten).

Ferner ist zu beachten, daB in der Saalburg-Inschrift in h. d. d.
noch auf den Gôtternamen folgt. Die umgekehrte Eolge, wobei die
Formel an die Spitze tritt, wie auf dem Zaberner Altar, findet sich
erstmalig ao. 170 (R. 2221 Kastel) und bildet seitdem die Regel.

Einen zweiten Anhaltspunkt liefert die Form der Widmung
Dis Quadrubis. Dieser Gebrauch von Deo, Deae usw. vor dem Gôtter-
namen tritt zum erstenmal ao. 187 ( R. 1507 Kôln) in tester Datierung

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