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mit cliesen Steinbrüchen. Da ist nun doppelt beaclitenswert, daB das
Zaberner Muséum das spdtrômische Beil Abb. 3 d und die p. 18 er-
wàhnte, 1869 gefundene Kupfermünze des Constantin II eben vom
Besitzer dieses alten Steinbruchgelandes erlialten bat, und daB wir
oben drei Kupfermünzen Constantins d. Gr. kennen gelernt haben, die
aus der ,,Delle“ stammen, zwei ,,trouvé dans la Delle“, erworben
1883/84, eine dritte gefunden im ,,Grasgarten in der Delle“,
erworben 1887/88’. So liegt der Geclanke nahe, diese Beil- und
Münzfunde in Zusammenhang zu bringen mit den rôrnischen Stein-
brüchen in der Dette und grôBtenteils aucli mit dem Stadtmauerbau
unter Constantin.
Einen sicher romischen Steinbruch besaB die Gegend ferner in der
von Zabern nur 9 km entfernten Champagnermülde bei Reinhardsmünster,
wo die schon im „Anzeiger‘ 1916 p. 775 von mir besprochene Inschrift
OFFICINA LEG VIII AUG entdeckt worden ist. Eine Ansicht der
Fundstelle gebe ich hier nacli der in dem seltenen Album von Christ-
mann niedergelegten Fig. 9, dazu in Fig. 9« ein Bild der Inschrift
selbst. Diese ist mit dem Zweispitz eingeliauen, bat 95 cm Schrift-
lange und 7—7’/, cm Buchstabenhôhe. Ihr Material ist ein feinkôrniger
Fig. 9 a. Die Inschrift von
Reinhardsmünster in '/su
der natürliclien GroBe
(Muséum Zabern).
G •:
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I OFPICl^AtEC VfHAVC
K
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Rotsandstein, dessen Farbe zwischen Rosa und einem satten Kupfer-
rot liegt. Nun ist die Fundstelle bei Reinhardsmünster durch die
erwahnte Inschrift ausdrücklich als militàrischer Besitz und zwar
als Steinbruch der VIII. Légion gekennzeichnet. So mag dieser in
erster Linie das Material fur miiitàrische StraBen- und Brücken-
bauten der Umgegend geliefert haben — die Zaberner Zivllbevôlke-
rung jedenfalls hat ihren Rotsandstein aus naher gelegenen Quellen
bezogen.
Eine nahere Datierung dieses Steinbruchs ist bis jetzt Jiicht ver-
sueht worden. Das rote Sandsteinmaterial dürfte immerhin auch
hier auf das III. Jahrhundert als altesten Termin himveisen, ins-
besonders auch, wcil nach Ausweis der Photographie das dortigé Ge-
stein nicht bloB als Füllmaterial, sondern in Gestalt grofier Blocke
fiir Saulen und andere grolie Werkstücke gebrochen worden ist,
wo natürlicli die Farbe des Steins eine groBere Rolle spielte, melir
dem Zeitgeschmack entsprecliend ausgesucht worden ist. Auch
der ( 'barakter der Buchstaben der Inschrift von Reinhardsmünster
weist auf das eben angegebene Jahrhundert. So mpchte icli vermuten,
daB dieser Steinbruch ungefahr zu jener Zeit, erôfl'net wurcle, da,
wie ich Jahrb. d. Vogesenclubs 1917 nachgewiesen und bereits oben
I. Herm Renfiler Lecker in Zabern, früher selbst Steinbruelibesitzer, verdanke
ich die Mitteilung, daB der ..Grasgarten in der Delle“ mit dem alten bepflanzten
Steinbruchgelande des Herm G. Guntz identiscli ist.
mit cliesen Steinbrüchen. Da ist nun doppelt beaclitenswert, daB das
Zaberner Muséum das spdtrômische Beil Abb. 3 d und die p. 18 er-
wàhnte, 1869 gefundene Kupfermünze des Constantin II eben vom
Besitzer dieses alten Steinbruchgelandes erlialten bat, und daB wir
oben drei Kupfermünzen Constantins d. Gr. kennen gelernt haben, die
aus der ,,Delle“ stammen, zwei ,,trouvé dans la Delle“, erworben
1883/84, eine dritte gefunden im ,,Grasgarten in der Delle“,
erworben 1887/88’. So liegt der Geclanke nahe, diese Beil- und
Münzfunde in Zusammenhang zu bringen mit den rôrnischen Stein-
brüchen in der Dette und grôBtenteils aucli mit dem Stadtmauerbau
unter Constantin.
Einen sicher romischen Steinbruch besaB die Gegend ferner in der
von Zabern nur 9 km entfernten Champagnermülde bei Reinhardsmünster,
wo die schon im „Anzeiger‘ 1916 p. 775 von mir besprochene Inschrift
OFFICINA LEG VIII AUG entdeckt worden ist. Eine Ansicht der
Fundstelle gebe ich hier nacli der in dem seltenen Album von Christ-
mann niedergelegten Fig. 9, dazu in Fig. 9« ein Bild der Inschrift
selbst. Diese ist mit dem Zweispitz eingeliauen, bat 95 cm Schrift-
lange und 7—7’/, cm Buchstabenhôhe. Ihr Material ist ein feinkôrniger
Fig. 9 a. Die Inschrift von
Reinhardsmünster in '/su
der natürliclien GroBe
(Muséum Zabern).
G •:
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Rotsandstein, dessen Farbe zwischen Rosa und einem satten Kupfer-
rot liegt. Nun ist die Fundstelle bei Reinhardsmünster durch die
erwahnte Inschrift ausdrücklich als militàrischer Besitz und zwar
als Steinbruch der VIII. Légion gekennzeichnet. So mag dieser in
erster Linie das Material fur miiitàrische StraBen- und Brücken-
bauten der Umgegend geliefert haben — die Zaberner Zivllbevôlke-
rung jedenfalls hat ihren Rotsandstein aus naher gelegenen Quellen
bezogen.
Eine nahere Datierung dieses Steinbruchs ist bis jetzt Jiicht ver-
sueht worden. Das rote Sandsteinmaterial dürfte immerhin auch
hier auf das III. Jahrhundert als altesten Termin himveisen, ins-
besonders auch, wcil nach Ausweis der Photographie das dortigé Ge-
stein nicht bloB als Füllmaterial, sondern in Gestalt grofier Blocke
fiir Saulen und andere grolie Werkstücke gebrochen worden ist,
wo natürlicli die Farbe des Steins eine groBere Rolle spielte, melir
dem Zeitgeschmack entsprecliend ausgesucht worden ist. Auch
der ( 'barakter der Buchstaben der Inschrift von Reinhardsmünster
weist auf das eben angegebene Jahrhundert. So mpchte icli vermuten,
daB dieser Steinbruch ungefahr zu jener Zeit, erôfl'net wurcle, da,
wie ich Jahrb. d. Vogesenclubs 1917 nachgewiesen und bereits oben
I. Herm Renfiler Lecker in Zabern, früher selbst Steinbruelibesitzer, verdanke
ich die Mitteilung, daB der ..Grasgarten in der Delle“ mit dem alten bepflanzten
Steinbruchgelande des Herm G. Guntz identiscli ist.