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Ein Verdachtsmoment in dieser Richtung bieten jedéhfalls die
vielen in den untersten Fundamenten der Rômermauer gefundenen
Mauerdeckel. wie ich sie in den Textabbildungen 10 nnd 77 bis 79 zu-
sammengestellt habe. Sie erinnern ganz an die Steine, wie man
sie so oft in Limeskastellen und andern Rômerfestungen gefunden
bat und als Zinnendeckel bezeichnet, d. h. speziell mit den Festungs-
wallen in Zusammenhang bringt. Man darf aber nicht vergessen,
dall bei den Rômern auch andere Einfriedigungsmauern mit der-
gleichen Deckeln abgedeckt wurden, genau so wie lieute noch im Kreise
Zabern’, in Lothringen usw. Mauern derart iiberhôht werden. Ferner
Fig. 10. Zinnendeckel aus der Zaberner Rômermauer bei Kolb, de Latouohe, Pfarrgarten
und Kaserne.
A—K und K. Zinnendeckel, die bei Kolb und de Latouohe in die rômisclien
Mauerfundamente eingemauert waren, G aus déni Turmfundament im Pfarrgarten. —
H. Querschnitt eines so im Keller der Kaserne vermauert zu sehenden Zinnendeckels.
— J. Fensterbrüstung von Kolb (Fragment analog Abb. 11 A — E). Vgl. dazu die
Rekonstruktion Abb. 12.
ist daran zu erinnern. daB ganz âhnliche Mauerdeckel von Albert
Fuehs in der gallo-romischen Ansiedlung auf dem Wasserwald als
Umfriedigung rômischer Brandgrâber gefunden wurden, wo sie m. E.
die ïïolumzaunung imitieren sollten und wohl auch von solchen ge-
nommen wurden2. Als Breiten jener Mauerdeckel nennt Fuchs 45
bis 50 cm. Von den in der Zaberner Rômermauer gefundenen m'Bt
einer (Fig. 10 B) 36 cm in der Breite und ist anscheinend zugehôrig
ein hier nicht abgebildetes Eckstück. Hier kommt zweifellos nur
eine Grab- oder zivile Mauereinfassung in Betracht. Aber die übrigen
Zaberner Deckel zeigen durchweg weit starkere MaBe. Die im groBen
]. Man beaelite z. B. die breiten (rômisclienî) Mauerdeckel auf der mittel-
al ter lichen Umfassungsmauer des Kirchgartens von Maursmünster an der StraSe
Strafibi ng—Zabern.
2. Vgl. R. ForreR, Urgescli, d. Europàers, 1008. Fig. (i, lia, Taf. 187; A. Fuchs.
Ausgrabunqen auf d. kelt.-rôm. SMehingsstütte des Wasserwaldes bei Stambach-Zabcrn.
,,Anz^iger“ 1909. Nr. 1. spez. Fig. 2, Taf. Il; ebenso bei Fucus, Die Kultur der
kelt'schen Vogesensirdelimgen 1915. — Eine andere Verwendung aïs Zinnendeckel auf
Grabeinfassungen vgl. die Abbildung bei Hettxer ,,Führev 190,1 p. 5/.
Ein Verdachtsmoment in dieser Richtung bieten jedéhfalls die
vielen in den untersten Fundamenten der Rômermauer gefundenen
Mauerdeckel. wie ich sie in den Textabbildungen 10 nnd 77 bis 79 zu-
sammengestellt habe. Sie erinnern ganz an die Steine, wie man
sie so oft in Limeskastellen und andern Rômerfestungen gefunden
bat und als Zinnendeckel bezeichnet, d. h. speziell mit den Festungs-
wallen in Zusammenhang bringt. Man darf aber nicht vergessen,
dall bei den Rômern auch andere Einfriedigungsmauern mit der-
gleichen Deckeln abgedeckt wurden, genau so wie lieute noch im Kreise
Zabern’, in Lothringen usw. Mauern derart iiberhôht werden. Ferner
Fig. 10. Zinnendeckel aus der Zaberner Rômermauer bei Kolb, de Latouohe, Pfarrgarten
und Kaserne.
A—K und K. Zinnendeckel, die bei Kolb und de Latouohe in die rômisclien
Mauerfundamente eingemauert waren, G aus déni Turmfundament im Pfarrgarten. —
H. Querschnitt eines so im Keller der Kaserne vermauert zu sehenden Zinnendeckels.
— J. Fensterbrüstung von Kolb (Fragment analog Abb. 11 A — E). Vgl. dazu die
Rekonstruktion Abb. 12.
ist daran zu erinnern. daB ganz âhnliche Mauerdeckel von Albert
Fuehs in der gallo-romischen Ansiedlung auf dem Wasserwald als
Umfriedigung rômischer Brandgrâber gefunden wurden, wo sie m. E.
die ïïolumzaunung imitieren sollten und wohl auch von solchen ge-
nommen wurden2. Als Breiten jener Mauerdeckel nennt Fuchs 45
bis 50 cm. Von den in der Zaberner Rômermauer gefundenen m'Bt
einer (Fig. 10 B) 36 cm in der Breite und ist anscheinend zugehôrig
ein hier nicht abgebildetes Eckstück. Hier kommt zweifellos nur
eine Grab- oder zivile Mauereinfassung in Betracht. Aber die übrigen
Zaberner Deckel zeigen durchweg weit starkere MaBe. Die im groBen
]. Man beaelite z. B. die breiten (rômisclienî) Mauerdeckel auf der mittel-
al ter lichen Umfassungsmauer des Kirchgartens von Maursmünster an der StraSe
Strafibi ng—Zabern.
2. Vgl. R. ForreR, Urgescli, d. Europàers, 1008. Fig. (i, lia, Taf. 187; A. Fuchs.
Ausgrabunqen auf d. kelt.-rôm. SMehingsstütte des Wasserwaldes bei Stambach-Zabcrn.
,,Anz^iger“ 1909. Nr. 1. spez. Fig. 2, Taf. Il; ebenso bei Fucus, Die Kultur der
kelt'schen Vogesensirdelimgen 1915. — Eine andere Verwendung aïs Zinnendeckel auf
Grabeinfassungen vgl. die Abbildung bei Hettxer ,,Führev 190,1 p. 5/.