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in roten Linien aufgemaltes Portraitkôpfchen, das leider inzwischeit
bis auf geringe Reste verschwunden ist.
Diese Grabsteine lassen sich im Rahmen der Kaiserzeit nur
annâhernd zeitlich schârfer fixieren. Die àltern kennzeichnen sich
neben dem Material durch bessere Zeichnung, sorgfâltigere Bear-
beitung und schônere Schrift. Man beachte, wie bei den jüngern die
ornamentalen Umrahmungen verrohen und die beliebten Zier-
rosetten sich zu einfachen Radmotiven umbilden. Vielleicht steckt
aber auch in dieser Umbildung nicht bloBe Verbildung des Rosetten-
<■ U
o. ?S ***
Fig. 31.
Grabplatte des Festius Victor, 1916 im
romischen Mauerfundanient hinter dem
Eckturm Q im Pfarrgarten aufgedeckt
(■/.. Zt. noch in situ belassen).
(Hôlie 1,14 m).
yca
32
Fig. 32.
Grabplatte des Euticus, 1916 im xomisclien
Turmfundament Q im Ffairgarten ge-
funden (z. Zt. noch dort aufgestellt).
(Hôlie 1,26 m).
ornamentes, sondent bewubte Riickkehr zu dent aus vorrôntischer
Zeit lier bekannten und beliebten Sonneuradmotiv'. Auch der auf
dent Coberatusstein, hier in Fig. 5 Taf. X erstmalig abgebildet,
iiber die Mittelrosette reliefiert gesetzte DrudenfufS Y spricht dafür,
daB niait mit diesen ornamentalen Zutaten einheimische religiose Vor-
stellungen verband. Orientalisch-rôntisch ist dagegen die Anbringung
von Lôwenfiguren, nebst dent Halbmond, wie sie den Grabstein des
Mainnus, Blaul Ni. 30, hier in Fig. 34 photographisch abgebildet,
schmücken, undStein wie Grab vor Schândern jeder Art schiitzensollten.
Auf ein besonders groBes Monument und zwar, was gleichfalls schon
1. Man beachte, wie auch im frühen Mittelalter das Sonnenradmotiv wieder
zum Durclibriich kommt, dann in der Zierrosette weiterlebt, besonders Fig. 333 ff.
im „Anzeiger f. els. AU.“ 1916, p. 811/12. E. Müli-er, „Romanischer Türaturz von
Rufach“.
in roten Linien aufgemaltes Portraitkôpfchen, das leider inzwischeit
bis auf geringe Reste verschwunden ist.
Diese Grabsteine lassen sich im Rahmen der Kaiserzeit nur
annâhernd zeitlich schârfer fixieren. Die àltern kennzeichnen sich
neben dem Material durch bessere Zeichnung, sorgfâltigere Bear-
beitung und schônere Schrift. Man beachte, wie bei den jüngern die
ornamentalen Umrahmungen verrohen und die beliebten Zier-
rosetten sich zu einfachen Radmotiven umbilden. Vielleicht steckt
aber auch in dieser Umbildung nicht bloBe Verbildung des Rosetten-
<■ U
o. ?S ***
Fig. 31.
Grabplatte des Festius Victor, 1916 im
romischen Mauerfundanient hinter dem
Eckturm Q im Pfarrgarten aufgedeckt
(■/.. Zt. noch in situ belassen).
(Hôlie 1,14 m).
yca
32
Fig. 32.
Grabplatte des Euticus, 1916 im xomisclien
Turmfundament Q im Ffairgarten ge-
funden (z. Zt. noch dort aufgestellt).
(Hôlie 1,26 m).
ornamentes, sondent bewubte Riickkehr zu dent aus vorrôntischer
Zeit lier bekannten und beliebten Sonneuradmotiv'. Auch der auf
dent Coberatusstein, hier in Fig. 5 Taf. X erstmalig abgebildet,
iiber die Mittelrosette reliefiert gesetzte DrudenfufS Y spricht dafür,
daB niait mit diesen ornamentalen Zutaten einheimische religiose Vor-
stellungen verband. Orientalisch-rôntisch ist dagegen die Anbringung
von Lôwenfiguren, nebst dent Halbmond, wie sie den Grabstein des
Mainnus, Blaul Ni. 30, hier in Fig. 34 photographisch abgebildet,
schmücken, undStein wie Grab vor Schândern jeder Art schiitzensollten.
Auf ein besonders groBes Monument und zwar, was gleichfalls schon
1. Man beachte, wie auch im frühen Mittelalter das Sonnenradmotiv wieder
zum Durclibriich kommt, dann in der Zierrosette weiterlebt, besonders Fig. 333 ff.
im „Anzeiger f. els. AU.“ 1916, p. 811/12. E. Müli-er, „Romanischer Türaturz von
Rufach“.