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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 25.1918

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Forrer, Robert: Das römische Zabern: Tres Tabernae
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https://doi.org/10.11588/diglit.24726#0093
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nur diesem gegeben werden kônnen, fanden sieh iu St. Florenz gar
keine und ebensowenig Münzen dieser Zeit (wozu man die um-
stehend folgende MünzMste vergleiche). Wir dürfen daraus schliefien,
dafi das Grâberfeld erst im II. Jahrhundert angelegt worden ist.
Dabei ist die Spârlichkeit der Münzen nnd Sigillaten ans der I. Hâlfte
dieses II. Jahrhunderts beachtenswert. Bis auf eine Janus - Relief-
scherbe fehlt Heiligenberger Reliefsigillata wie überliaupt Reliefsigil-
lata fast gànzlich. Von den Tôpferstempeln (Fig. 45) ist nicht. einer
mit denen von Heiligenberg oder Ittenweiler identisch. Maternus
und Severinus lcommen zwar in Heiligenberg vor nnd kônnen von
dort stammen, aber es Icônnte auch Importware ans Rheinzabern
sein, wohin diese Heiligenberger spater verzogen sind. Julius kônnte
der spâte Jebsheimer1 oder ebenfalls von Rheinzabern herüber-
gekonnnene Ware sein. Letzteres gilt wohl sicher für Fùlelis, Junius,
Probus, Regullinus nnd Victorinus von Fig. 45.

Fig. 46, 47. Steinsârge aus dem Grâberfeld bei St. Florenz.

a, b, c. Skelettsarg mit Deckel, von oben, von vorn und von der Seite. — 47. Aschen-
sarg von obon und im Querschnitt (Sammlung St. Florenz).

Vôllig unbekannt ist ni. W. bis jetzt (jedenfalls nicht bei Hôlder,
auch nicht in dessen Nachtrag) der Sigillatastempel BROÏINIX
Fig. 45.1. der nach soi nom Aussehen in die 11. Halfte des II. Jahr-
hunderts gehôren wird und einen int.eressanten gallischen Namen
bietet ; ob elsassischer oder fremder Fabrik bleibt vorlâufig dahin-
gestellt : nach der Sigillatamasse ist elsâssisches Fabrikat nicht un-
wahrscheinlich. Südliclier Herkunft werden dieStempel der Amphoren-
henkel F PAT und IPPL Fig. 45 sein.

Was sonst von Sigillata gefunden worden ist, beschrankt sich auf
mehrere schrage Becherchen und rundlich profilierte Teller (Fig. d
Taf. XIV u. a F.g. 44), Kragenschalen (Fig. a 'Fat'. XV) und die bauchige
Barbotineurne Fig. 42, von der schon oben die Rede war. Letztere
führt uns bereits in die Wende des II. ins III. Jahrhundert, darüber
liinau sein Tellerfragment mit wagrecht abstehendem Ranclgriff. — In
die gleiche Zeitspanne gehôrt auch die ganze iibrige Keramik, gehôren
die Faltenbecher (Fig. e, f ïaf. XIV), die barbotineverzierten Firnisbecher
Fig. 41, Fig. d Taf. XIV und a, b Taf. XV mit ihren von Hunden ver-
folgten Hirschen und Rehen, die gelbtonigen Henkelkrüge mit ihren

1. Zu Julius von Jebsheim vgl. oben p. 26 Anm. 1.
 
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