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lich gerade Linie etwas weiter westwàrts verschoben zu haben.
Diese Abbiegung komrat in den alten Ortsansichten Abb. 54 und
55 gut zum Ausdruck. Sie diirfte im Zusammenhang stehen mit
einer Westwârtsscbiebung des Nordtores im Mittelalter, indem der
rômische Torbau (Taf. I A XIII) allmâhlich baufâllig und schlecht
passierbar geworden war und nun unmittelbar daneben weiter west-
warts der groBe viereckige Torturm entstand (,, ITntertor “). der
auf dem romani sehen Stadtsiegel Zaberns Abb. 50 in seiner àltern
Form mit Zinnen, im Stich voir Merian Abb. 54 und noch besser
in der Zeichnung Abb. 55 mit seinem spatern Aufbau mit Sattel-
dach und rechteckigem Vorbau zu sehen ist'. Der letztere ist auch
bei Tassin Abb. 53 angedeutet. Das rômische Nordtor ware also
weiter ostwàrts in der geradlinigen VerlÉingerung der KaiserstraCe zu
suchen. worauf auch die nach der Turmdistanz D, C, B vor das Haus
Kucbs mitten in die hcutige StraSenachse fallende Lage des ïurrnes A
Fiir den Verfasser gezeichnet von F. Jênr/rr- StraQ b urg. — Obéré Linie A nicht übor-
hohtes Profil, somit Liingen und Hiihen im MaBstab gleieh. Mittlere Linie /? mit
5 mal iiberhohten Hôhen. Linie G Hôhenangaben in Normal-Null.
binweist. Das ist der westliche Torturm. Der ôstlicbe ware dann
arn Ostrande bei XIII zu sucben, gerade da, wohin ihn die Turm-
distanz B, C, D vom Eckturm X ans gemessen verweist, und gerade da,
wo Merian in Abb. 54, noch deutlicher das Bild Fig. 55, am Nord-
ende der ôstlichen Linie der alten HauptstraBe einen ersicbtlich alten
und zwar voUrunden Turin ohne Dach einzeichnet1 2. Ich stehe nicht
an, darin den alten rônrischen Torturm Nr. XIII meines Planes
zu sehen ! — Die Torweite zwischen den beiden Türmen wiirde
sich darnacb auf annàhernd 12—13 m errechnen lassen, was der-
jenigen von Regensburg (14—15 m) nahekomnrt. —• Besonders
1. In dem 152è an Stelle des im Bauernkrieg verloren gegangenen romanisehen
Stadtsiegels Abb. 50 getretenen neuen Siegel Abb. 51 erscheinen die beiden Tortürme
analog dem Mittelturm mit Ivuppeldâehern bedacht. Daraus scheint sieh dann die
irrige Ansiclit entwickelt zu haben, das Stadtwappen enthalte (D. Fisclier ,,D. a. 7.“
p. 22) „zum Gediiclitnis ihres romischen Namens Très Tabernae drei silberne kuppel
artige Türme im rotlien Feld“. Auch die Bezeichnung Zaberns als ,,Tres Tabernao
Caesaris" ist erst in neuerer Zeit entstanden.
2. Auf don zwei rohen Olgemiilden mit Ansichten von Zabern aus der zweiten
Hiilfte des XVIIf. Jahrhunderts, welcho das Zaberner Muséum unter Nr. 21 und 38
besitzt, zeigt Nr. 21 diesen Torturm ohne Dach, Nr. 38 ihn mit niedrigem Spitzdach
gedcckt.
•vach Germanien.
lich gerade Linie etwas weiter westwàrts verschoben zu haben.
Diese Abbiegung komrat in den alten Ortsansichten Abb. 54 und
55 gut zum Ausdruck. Sie diirfte im Zusammenhang stehen mit
einer Westwârtsscbiebung des Nordtores im Mittelalter, indem der
rômische Torbau (Taf. I A XIII) allmâhlich baufâllig und schlecht
passierbar geworden war und nun unmittelbar daneben weiter west-
warts der groBe viereckige Torturm entstand (,, ITntertor “). der
auf dem romani sehen Stadtsiegel Zaberns Abb. 50 in seiner àltern
Form mit Zinnen, im Stich voir Merian Abb. 54 und noch besser
in der Zeichnung Abb. 55 mit seinem spatern Aufbau mit Sattel-
dach und rechteckigem Vorbau zu sehen ist'. Der letztere ist auch
bei Tassin Abb. 53 angedeutet. Das rômische Nordtor ware also
weiter ostwàrts in der geradlinigen VerlÉingerung der KaiserstraCe zu
suchen. worauf auch die nach der Turmdistanz D, C, B vor das Haus
Kucbs mitten in die hcutige StraSenachse fallende Lage des ïurrnes A
Fiir den Verfasser gezeichnet von F. Jênr/rr- StraQ b urg. — Obéré Linie A nicht übor-
hohtes Profil, somit Liingen und Hiihen im MaBstab gleieh. Mittlere Linie /? mit
5 mal iiberhohten Hôhen. Linie G Hôhenangaben in Normal-Null.
binweist. Das ist der westliche Torturm. Der ôstlicbe ware dann
arn Ostrande bei XIII zu sucben, gerade da, wohin ihn die Turm-
distanz B, C, D vom Eckturm X ans gemessen verweist, und gerade da,
wo Merian in Abb. 54, noch deutlicher das Bild Fig. 55, am Nord-
ende der ôstlichen Linie der alten HauptstraBe einen ersicbtlich alten
und zwar voUrunden Turin ohne Dach einzeichnet1 2. Ich stehe nicht
an, darin den alten rônrischen Torturm Nr. XIII meines Planes
zu sehen ! — Die Torweite zwischen den beiden Türmen wiirde
sich darnacb auf annàhernd 12—13 m errechnen lassen, was der-
jenigen von Regensburg (14—15 m) nahekomnrt. —• Besonders
1. In dem 152è an Stelle des im Bauernkrieg verloren gegangenen romanisehen
Stadtsiegels Abb. 50 getretenen neuen Siegel Abb. 51 erscheinen die beiden Tortürme
analog dem Mittelturm mit Ivuppeldâehern bedacht. Daraus scheint sieh dann die
irrige Ansiclit entwickelt zu haben, das Stadtwappen enthalte (D. Fisclier ,,D. a. 7.“
p. 22) „zum Gediiclitnis ihres romischen Namens Très Tabernae drei silberne kuppel
artige Türme im rotlien Feld“. Auch die Bezeichnung Zaberns als ,,Tres Tabernao
Caesaris" ist erst in neuerer Zeit entstanden.
2. Auf don zwei rohen Olgemiilden mit Ansichten von Zabern aus der zweiten
Hiilfte des XVIIf. Jahrhunderts, welcho das Zaberner Muséum unter Nr. 21 und 38
besitzt, zeigt Nr. 21 diesen Torturm ohne Dach, Nr. 38 ihn mit niedrigem Spitzdach
gedcckt.
•vach Germanien.