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dem an seiner rechten (westlichen) Hâlfte durch eine vorgeschobene
Terrassenmauer verdeckt (vgl. Fig. 57 C).
Zwischen diesen beiden Türmen ist 1916 die rômische Mauer
auf 4 m Langenausdehnung freigelegt bezw. teilweise ausgebrochen
worden aus AnlaB einer Kellererweiterung, die von der Mâdchen-
schulfront aus gegen Norden vorgenommen wurde. Meine Abbil-
dungen 60, 61 und die photographische des Herrn Dr. Rahtgens Abb. 62
veranschaulichen denAusbruch, wie ich ihn am 12. VIII. 1916 antrat'
und skizzierte. Man sieht die im untern Teil damais noch erhaltene,
jetzt bis auf Kellersohle abgetragene rômisclie Blendmauer der Innen-
front mit den charakteristischen kleinen rechteckigen Blendquadern
aus grauem und rotem Sandstein, ersterer sehr vorwiegend. Auf
gleiclier Hôhe nebeneinander liegend, in Abstânden von 1,11, 1,28,
1,11 m vier rechteckige Balkenlôcher von 13 bis 20 cm Breite, 14 cm
Hôhe und 49 bis 45 cm wagrechter Tiefe, welche Herr Fuchs in meinem
Beisein freilegte, und welche wohl Holzbalken enthielten, die zum
Baugeriiste oder zu Schuppen- oder Kasernenanbauten gehôrten.
Hinter dieser Blendmauer trat das Füllmauerwerk zu Tage in Ge-
Fig. 59. Querschnitt du rot den Tura B und
das davor wie dahinter gelegene Ge-
lande. a. die gegen das Wassergelegeno
neue Bôschung ; b. der von uns ange-
grabene rômische Turmsockel ; c. die
Mauerfront ; d. die rômische Mauer,
nach oben im Mittelalter erneuert und
spater olien ausgebrochen ; e. die da-
liinter angescliüttete Terrasse, auf
welcher boute die Madchenschule steht
C/îo d. Naturgr.).
stalt hand- bis kopfgroBer, unregelmaBiger Brocken aus Kalk- und
Sandstein, die in Lagen geschichtet und durch MôrtelguB ver-
bunden waren. Dabei konnte ich zwei sicli deutlich von einander
abhebende Bauweisen unterscheiden ; die unteren Lagen zeigten
die Steinbrocken Ideiner gehauen, in der Hauptsache aus grauem
Kalkstein bestehend ; wo Sandsteinbrocken eingelagert, war hell-
grauer und roter Sandstein gemengt; die Steine zeigten sich nach
Fischgratenart gesetzt und mit weiBstaubigem schneeweiBem Kalk-
môrtel nicht sehr fest verbunden. — Dariiber folgten zwei Lagen
grauer Kalksteinbrocken von wenig regelmaBiger, zum Teil mehr
wagrechter Schichtung, diese durch unreinen gelbfarbenen Mortel
gebunden ; Wierel ist geneigt, diesen als Mortel anzusprechen, der
wâhrend eines oder mehrerer Winter ofïen gelegen und dabei durch
Nasse und Frost gelitten liât. — Dariiber endlich folgte eine sehrag
nach Osten abfallende, sehr harte Kalkmôrtelschicht von wiederum
schneeweiBer Farbe und groBer Harte. — In und iiber dieser Môrtel-
schicht lagerten, mit demselben harten WeiBmôrtel gebunden, un-
regehnâBige Lagen grôBerer Steinbrocken, in denen nun Rotsandstein
durchaus vorherrschte, die Kalksteinfüllung sehr zurücktrat. Diese
Steine waren nicht in Fiscligratenstellung, sondern sehr unregel-
dem an seiner rechten (westlichen) Hâlfte durch eine vorgeschobene
Terrassenmauer verdeckt (vgl. Fig. 57 C).
Zwischen diesen beiden Türmen ist 1916 die rômische Mauer
auf 4 m Langenausdehnung freigelegt bezw. teilweise ausgebrochen
worden aus AnlaB einer Kellererweiterung, die von der Mâdchen-
schulfront aus gegen Norden vorgenommen wurde. Meine Abbil-
dungen 60, 61 und die photographische des Herrn Dr. Rahtgens Abb. 62
veranschaulichen denAusbruch, wie ich ihn am 12. VIII. 1916 antrat'
und skizzierte. Man sieht die im untern Teil damais noch erhaltene,
jetzt bis auf Kellersohle abgetragene rômisclie Blendmauer der Innen-
front mit den charakteristischen kleinen rechteckigen Blendquadern
aus grauem und rotem Sandstein, ersterer sehr vorwiegend. Auf
gleiclier Hôhe nebeneinander liegend, in Abstânden von 1,11, 1,28,
1,11 m vier rechteckige Balkenlôcher von 13 bis 20 cm Breite, 14 cm
Hôhe und 49 bis 45 cm wagrechter Tiefe, welche Herr Fuchs in meinem
Beisein freilegte, und welche wohl Holzbalken enthielten, die zum
Baugeriiste oder zu Schuppen- oder Kasernenanbauten gehôrten.
Hinter dieser Blendmauer trat das Füllmauerwerk zu Tage in Ge-
Fig. 59. Querschnitt du rot den Tura B und
das davor wie dahinter gelegene Ge-
lande. a. die gegen das Wassergelegeno
neue Bôschung ; b. der von uns ange-
grabene rômische Turmsockel ; c. die
Mauerfront ; d. die rômische Mauer,
nach oben im Mittelalter erneuert und
spater olien ausgebrochen ; e. die da-
liinter angescliüttete Terrasse, auf
welcher boute die Madchenschule steht
C/îo d. Naturgr.).
stalt hand- bis kopfgroBer, unregelmaBiger Brocken aus Kalk- und
Sandstein, die in Lagen geschichtet und durch MôrtelguB ver-
bunden waren. Dabei konnte ich zwei sicli deutlich von einander
abhebende Bauweisen unterscheiden ; die unteren Lagen zeigten
die Steinbrocken Ideiner gehauen, in der Hauptsache aus grauem
Kalkstein bestehend ; wo Sandsteinbrocken eingelagert, war hell-
grauer und roter Sandstein gemengt; die Steine zeigten sich nach
Fischgratenart gesetzt und mit weiBstaubigem schneeweiBem Kalk-
môrtel nicht sehr fest verbunden. — Dariiber folgten zwei Lagen
grauer Kalksteinbrocken von wenig regelmaBiger, zum Teil mehr
wagrechter Schichtung, diese durch unreinen gelbfarbenen Mortel
gebunden ; Wierel ist geneigt, diesen als Mortel anzusprechen, der
wâhrend eines oder mehrerer Winter ofïen gelegen und dabei durch
Nasse und Frost gelitten liât. — Dariiber endlich folgte eine sehrag
nach Osten abfallende, sehr harte Kalkmôrtelschicht von wiederum
schneeweiBer Farbe und groBer Harte. — In und iiber dieser Môrtel-
schicht lagerten, mit demselben harten WeiBmôrtel gebunden, un-
regehnâBige Lagen grôBerer Steinbrocken, in denen nun Rotsandstein
durchaus vorherrschte, die Kalksteinfüllung sehr zurücktrat. Diese
Steine waren nicht in Fiscligratenstellung, sondern sehr unregel-