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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 25.1918

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Forrer, Robert: Das römische Zabern: Tres Tabernae
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https://doi.org/10.11588/diglit.24726#0123
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fixiert die zwischen den Türmen G H J eruierte und an denen von I)
bis G wiederkehrende Turmdistanz von 26,2 m. Turm M diirfte
teilweise noch in aufgehendem Mauerwerk vorhanden sein und ist
durch das an dieser Stelle erhôht liegende steinerne Gartenhaus
gekennzeichnet.

Turm N müBte nach der erwâhnten Turmdistanz in der 1908 durch
das Gut de Latouche durchgebrochenen Kirchgasse (vgl. das Planchen 73)
gelegen haben, ist aber bei den Abbrucharbeiten jenes Jahres von Wierel
nicht gefunden worden; er muB schon früher ausgebrochen worden
sein. Dagegen ragte dort gegen den anschlieBenden heutigen Stadt-
garten wie in diesem selbst die Mauer noch auf ansehnliche Hôhe über
das StraBenniveau empor, allerdings in der Dicke wesentlich reduziert
und im Mittelalter hinten ganz, vorn teilweise neu verkleidet (hier
Fig. 68 und 69). In den untern Lagen war die voile Dicke der Mauer
erhalten. Dort maB sie 3,60 m, ihre Packlage 3,85 in der Breite.
Als Sockelhôhe wurden 45 cm notiert. Die Sockel bestanden aus
Grausandstein, die Blendsteine groBenteils aus Kalkstein (8—9 cm
hoch, 15—30 lang, 60 stark).

Pig. 67. Das an einen Sockel-
rest der rô'misclien Mauer
angebaute Herrenbrünne-
lein bei Punkt N. (ca. .
der natiirl. Grofle). Auf-
nahme von E. Mailander.

In der Fortsetzung dieser Mauer im Stadtgarten sieht man den
Turm O noch bis auf 1 ’/3 ni Hôhe über der Sockeloberkante erhalten
und eine Véranda tragen. Die Sockel sind noch die rômischen, auch
die unmittelbar darüber hegenden kleinern Blendsteine stellen noch
einen Rest des altrômischen Mauerwerks dar ; darüber folgen grôBere,
Avohl mittelalterliche, Rotsandsteinquader. Als Turmdurchmesser
lassen sich ohne Sockel 4,36, mit diesem 4,74 m feststellen (vgl.
GrundriB Abb. 57 O).

Weiter südwarts müBte nach der bewàhrten Turmdistanz dieser
Westfront von 26,20 m bei Punkt P ein weiterer Turm sitzen. ÂuBer-
lich ist davon an der Mauer und Terrasse nichts zu sehen. Aber
nicht nur muB ein solcher nach dem Tassinplane Fig. 53 hier bis ins
XVII. Jahrhundert hinein gestanden haben, wir fanden aucli bei
unsern Nachgrabungen (soweit wir in Rücksicht auf die Garten-
anlagen gehen durften) am Südende die Ausladung des Sockels zum
Halbkreis in situ vor (vgl. Abb. 70) und das Sondiereisen ergab in
ca. 80 cm Tiefe überall den halbrund ausladenden Turmkôrper. Wir
dürfen also auch diesen bis jetzt fehlenden Turm als im Rest noch
vorhanden eintragen.
 
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