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mit der Schweiz brechen ; er verkaufte in ihrem Nainen 1486 die
Trostburg und 1487 das alte Stammgut im obern Aargau und zalilte
dort Schulden und Pfandschaften zurück. Dafür erwarb er, wie schon
berichtet, um Neujahr 1487 Lehen und Feste Heidweiler, das die
verarmten Môrsberger nicht mehr zit halten vermochten. Hans
Berthold von Reinach wurde der Stammvater der mannhaften Linie
Reinach-Heidweiler-Frôningen ; bittere Tage hatte seine Jugend
gesehen, aber dank der Fürsorge seines Oheims war ihm schlicGlich
doch ein neues stolzes Heim im Hcrzen des Sundgaues erstanden.
Er vermâhlte sich mit Agnes von Bergheim und trat in ôster-
reichische Dienste, behielt aber seinen Sitz im Schlosse zu Heid-
weiler. Um 1507 erhielt er vom Bischof von Basel das Wasserliaus
Zurlinden, ein altes Hasenburger Lehen bei Falkweiler, mit Wiesen
und Ackerland zu Lehen, gab es aber 1532 an Wilhelm Cappler
zurück'. Viel wichtiger war ihm der Erwerb der Burg und Herrschaft
Frôningen, der ihm in Aussicht stand.
Die Feste Frôningen war eine Schôpfung der Grafen von Pfirt,
die ein zuverlâssiges Bollwerk im verkehrsreichen Illtal benôtigten.
Sie stand deshalb auch jahrzehntelang unter cigener Besatzung ;
dreiBig Knechte des Ortes waren jeweilig auf die Burg verpflichtet.
Erst 1312 übertrug sie Graf Ulrich dem edlen Conrad von Flachs-
landen, doch unter ausdrücklichem Vorbehalt der Offenlialtung für
ihn und seine Mannen
Um 1390 hausten darin Hans Burkhard und Bernhard von Flachs-
landen ; ersterer ging 1394 mit Tod ab und zwang dadurch Oster-
reich, dem ja das Pfirter Erbe zugefallen war, zu einer genauen Fest-
legung der beiderseitigen Redite \
Bernhards Anteil beschrânkte sich nach dem Vertrage nur auf
ein Hàuschen an der Briicke mit kleinem Garten. Osterreich be- 1 2
1. Vgl. Th. Walter, Das Wasserhaus Zurlinden 15 iï.
2. BA. Colmar. Reinach 4, 2. 3. BA. Colmar C. 47.
mit der Schweiz brechen ; er verkaufte in ihrem Nainen 1486 die
Trostburg und 1487 das alte Stammgut im obern Aargau und zalilte
dort Schulden und Pfandschaften zurück. Dafür erwarb er, wie schon
berichtet, um Neujahr 1487 Lehen und Feste Heidweiler, das die
verarmten Môrsberger nicht mehr zit halten vermochten. Hans
Berthold von Reinach wurde der Stammvater der mannhaften Linie
Reinach-Heidweiler-Frôningen ; bittere Tage hatte seine Jugend
gesehen, aber dank der Fürsorge seines Oheims war ihm schlicGlich
doch ein neues stolzes Heim im Hcrzen des Sundgaues erstanden.
Er vermâhlte sich mit Agnes von Bergheim und trat in ôster-
reichische Dienste, behielt aber seinen Sitz im Schlosse zu Heid-
weiler. Um 1507 erhielt er vom Bischof von Basel das Wasserliaus
Zurlinden, ein altes Hasenburger Lehen bei Falkweiler, mit Wiesen
und Ackerland zu Lehen, gab es aber 1532 an Wilhelm Cappler
zurück'. Viel wichtiger war ihm der Erwerb der Burg und Herrschaft
Frôningen, der ihm in Aussicht stand.
Die Feste Frôningen war eine Schôpfung der Grafen von Pfirt,
die ein zuverlâssiges Bollwerk im verkehrsreichen Illtal benôtigten.
Sie stand deshalb auch jahrzehntelang unter cigener Besatzung ;
dreiBig Knechte des Ortes waren jeweilig auf die Burg verpflichtet.
Erst 1312 übertrug sie Graf Ulrich dem edlen Conrad von Flachs-
landen, doch unter ausdrücklichem Vorbehalt der Offenlialtung für
ihn und seine Mannen
Um 1390 hausten darin Hans Burkhard und Bernhard von Flachs-
landen ; ersterer ging 1394 mit Tod ab und zwang dadurch Oster-
reich, dem ja das Pfirter Erbe zugefallen war, zu einer genauen Fest-
legung der beiderseitigen Redite \
Bernhards Anteil beschrânkte sich nach dem Vertrage nur auf
ein Hàuschen an der Briicke mit kleinem Garten. Osterreich be- 1 2
1. Vgl. Th. Walter, Das Wasserhaus Zurlinden 15 iï.
2. BA. Colmar. Reinach 4, 2. 3. BA. Colmar C. 47.