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Do man zalt noch Christ geburt M D vnnd
nun J or am- sontag noch Laurentii warcl
dise Capell vnnd der Altar gewyhet in der
heiligen Mutter sant Annen vnrul vnfler
frouwen Ere vnnd in der userwelten heiligen
sant Joachim,, sant Joseph, sant Erasmus,
sant Himerius, sant Jôrg, sant Moritzen,
sant Vrsel, sant Christen, sant Kungund,
sant Mechtild, sant Viprant, sant Margret,
sant Agnes vnnd sant Marien Magdalenen
Eren'.
Die Angelegenheit kam schlieBlich vor die Offizialitât in Alt-
kirch, die am 10. Jannar 1711 das Urteil zu Gunsten des Lehens
faille s. Nichtsdestoweniger kehrte Maria Anna Rosa nach dem Tode
ihres Gemahles am 13. April 1714 wieder nach Heidweiler zurück,
wo nun Mutter und Tochter làngere Zeit im Witwenstande zusammen-
wirkten.
Wolfgang von Reinach vermachte seiner Frau 1730 durch Testa-
ment 7000 liv. für ihr eingebrachtes Gut, wandelte aber 1737, als sic
vor ihm aufs Totenbett kam, in Gegenwart des Edelmannes Léo-
pold Kloeckler von Mônchenstein - Waldeck aus Altkirch das Ver-
mâchtnis in eine für ihn persônliche lebenslângliche NutznieBung
um1 2 3 4 5. In der Tat starb Johanna von Roggenbach schon am 20. De-
zember 1737. Er verlieiratete sich zwar am IG. Mai 1738 ein zweites
Mal mit Maria Catharina Miller ; doch verschied er am 23. No-
vernber 1742 ohne Nachkommen zu hinterlassen.
In das Erbe teilten sich seines Bruders Johann Christoph1 Sôhne
Wolf Sigismund, damais Chorherr in Delsberg, und Philipp Ignaz,
Herr in Frôningen. Durch Übereinkunft vom 17. Januar 1743 wurden
die beiden Herrschaften Frôningen und Heidweiler genauer umgrenzt.
Bei der Losziehung am folgenden 23. Juni erwarb Wolf Sigismund
Frôningen und Philipp Ignaz Heidweiler, wo er übrigens schon
seit 1739 seinen Sitz hatte. Am 30. Oktober 1739 war namlich das
mit vielen Kosten umgebaute SchloB Frôningen durch die Nachlâssig-
keit einer Küchenmagd in Flammen aufgegangen".
Einen weiteren ProzeB der alten Baronin von Pfirt mit Philipp
Ignaz von Reinach um den sog. Schifferergarten im engsten SchloB-
gut wollen wir hier nur erwahnen ; das strittige Gut verblieb
1. Aufz. des Pfarrers Joli. Stemmelen aus dom Jahre 1710. BA. Colmir.
Off. 1.
2. BA. Colmar. Off. 8.
3. BA. Colmar. Notariat Heidweiler.
4. Johann Christoph von Reinach war vermiihlt mit Anastasia von Pfirt-
Carspach und starb am 14. De/.ember 1725 in Frôningen.
5. Circa horam 5 matutinam arx sive castrum Freningae, quocl paucia ab h ira'
rétro lustris possessor e/us Christopliorus huiusque jilius Phi-lippus lgnatius a Rei-
nach in meliorem formam redegerat, non citra expensas ingentes, ancillae fogariac
culpa lalissima (ut asserüur) tristi con/lagravit incendio. 1739. — Ingold. Diarium
de Murbaeh III 118. — Ünter den Schulden, die Plilipp Ignaz spiiter seinen
Siihnen hinterlieC. befanden sich : Item .... die Summe von zehen Tausend
livres, sa weyland dero Herr Vatter empfcmgen für die Hersetzung des Frenninger
verbrannten schlo/Jes. . ..
Do man zalt noch Christ geburt M D vnnd
nun J or am- sontag noch Laurentii warcl
dise Capell vnnd der Altar gewyhet in der
heiligen Mutter sant Annen vnrul vnfler
frouwen Ere vnnd in der userwelten heiligen
sant Joachim,, sant Joseph, sant Erasmus,
sant Himerius, sant Jôrg, sant Moritzen,
sant Vrsel, sant Christen, sant Kungund,
sant Mechtild, sant Viprant, sant Margret,
sant Agnes vnnd sant Marien Magdalenen
Eren'.
Die Angelegenheit kam schlieBlich vor die Offizialitât in Alt-
kirch, die am 10. Jannar 1711 das Urteil zu Gunsten des Lehens
faille s. Nichtsdestoweniger kehrte Maria Anna Rosa nach dem Tode
ihres Gemahles am 13. April 1714 wieder nach Heidweiler zurück,
wo nun Mutter und Tochter làngere Zeit im Witwenstande zusammen-
wirkten.
Wolfgang von Reinach vermachte seiner Frau 1730 durch Testa-
ment 7000 liv. für ihr eingebrachtes Gut, wandelte aber 1737, als sic
vor ihm aufs Totenbett kam, in Gegenwart des Edelmannes Léo-
pold Kloeckler von Mônchenstein - Waldeck aus Altkirch das Ver-
mâchtnis in eine für ihn persônliche lebenslângliche NutznieBung
um1 2 3 4 5. In der Tat starb Johanna von Roggenbach schon am 20. De-
zember 1737. Er verlieiratete sich zwar am IG. Mai 1738 ein zweites
Mal mit Maria Catharina Miller ; doch verschied er am 23. No-
vernber 1742 ohne Nachkommen zu hinterlassen.
In das Erbe teilten sich seines Bruders Johann Christoph1 Sôhne
Wolf Sigismund, damais Chorherr in Delsberg, und Philipp Ignaz,
Herr in Frôningen. Durch Übereinkunft vom 17. Januar 1743 wurden
die beiden Herrschaften Frôningen und Heidweiler genauer umgrenzt.
Bei der Losziehung am folgenden 23. Juni erwarb Wolf Sigismund
Frôningen und Philipp Ignaz Heidweiler, wo er übrigens schon
seit 1739 seinen Sitz hatte. Am 30. Oktober 1739 war namlich das
mit vielen Kosten umgebaute SchloB Frôningen durch die Nachlâssig-
keit einer Küchenmagd in Flammen aufgegangen".
Einen weiteren ProzeB der alten Baronin von Pfirt mit Philipp
Ignaz von Reinach um den sog. Schifferergarten im engsten SchloB-
gut wollen wir hier nur erwahnen ; das strittige Gut verblieb
1. Aufz. des Pfarrers Joli. Stemmelen aus dom Jahre 1710. BA. Colmir.
Off. 1.
2. BA. Colmar. Off. 8.
3. BA. Colmar. Notariat Heidweiler.
4. Johann Christoph von Reinach war vermiihlt mit Anastasia von Pfirt-
Carspach und starb am 14. De/.ember 1725 in Frôningen.
5. Circa horam 5 matutinam arx sive castrum Freningae, quocl paucia ab h ira'
rétro lustris possessor e/us Christopliorus huiusque jilius Phi-lippus lgnatius a Rei-
nach in meliorem formam redegerat, non citra expensas ingentes, ancillae fogariac
culpa lalissima (ut asserüur) tristi con/lagravit incendio. 1739. — Ingold. Diarium
de Murbaeh III 118. — Ünter den Schulden, die Plilipp Ignaz spiiter seinen
Siihnen hinterlieC. befanden sich : Item .... die Summe von zehen Tausend
livres, sa weyland dero Herr Vatter empfcmgen für die Hersetzung des Frenninger
verbrannten schlo/Jes. . ..