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Die Hand- und Lavabotücher,
(manutergia, mantilia, tobaleae).
Zu dem kirchlichen Leinenzeug sind ausser den im Vorher-
gehenden besprochenen Altar- und Communiontüchern auch jene
kleineren Leintücher zu rechnen, die bei der Handwaschung
in der h. Messe von. dem Priester in Gebrauch genommen werden,
sowie auch jene • grossem Handtücher, welche in der Sacristei
meistens an der piscina zum Abtrocknen der Hände vor und nach
der h. Opferhandlung beweglich aufgehängt werden. Da im Mit-
telalter jedes Gebrauchsstück von anscheinend geringer Bedeutung
kunstreich und mit grosser Sorgfalt ausgestattet zu werden pflegte,
wenn es direct oder auch nur indirect mit dem h. Opfer in
Beziehung stand, so kann hier mit Recht die Frage ihre Stelle
Anden: Welche Form und künstlerische Ausstattung wurde im
Mittelalter und auch noch in neuerer Zeit jenen Leintüchern
gegeben, die bei den verschiedenen kirchlichen Handwaschungen
in Gebrauch genommen werden? Zwar ist das kirchliche Hand-
leinen, insbesondere wenn es durch farbige Stickereien verziert
ist, durch den fortwährenden Gebrauch und das zeitweilige Wa-
schen einem schnellen Schadhaftwerden leicht ausgesetzt; es leuch-
tet daher ein, dass, wie wir dies auch von den Altartüchern des
Mittelalters bemerkten, verhältnissmässig nur wenige reichgestickte
manutergia, insbesondere aus der romanischen Kunstepoche, auf
unsere Tage gekommen sind. Demnach kann man also die nähe-
ren Aufschlüsse über Gestalt, Ausdehnung und die feststehende
Verzierungsweise der verschiedenen kirchlichen Handtücher in der
romanischen Kunstperiode fast nur noch aus den gleichzeitigen
liturgischen Schriftstellern und den kirchlichen Schatzverzeichnissen
entnehmen. Neben diesen zahlreichen Citaten und Notizen über
das Handleinen der Kirche finden sich hin und wieder noch ur-
sprüngliche Ueberreste solcher Tücher als thatsäcldiche Belege zu
den Angaben der betreffenden Schriftsteller vor, welche noch aus
der gothischen Kunstepoche herrühren. Im Allgemeinen sei aber
hier gleich Anfangs vorausgeschickt, dass unter allen kirchlichen
manutergia offenbar dasjenige die reichste Ausstattung durch ge-
stickte Verzierungen erhielt, welches der Priester in der h. Messe
bei dem Offertorium zur Abwaschung der Hände gebrauchte und
welches von dem Anfangsworte des bei dieser Abwaschung vor-
kommenden Gebetes das Lavabo-Tuch genannt wird.
Die Hand- und Lavabotücher,
(manutergia, mantilia, tobaleae).
Zu dem kirchlichen Leinenzeug sind ausser den im Vorher-
gehenden besprochenen Altar- und Communiontüchern auch jene
kleineren Leintücher zu rechnen, die bei der Handwaschung
in der h. Messe von. dem Priester in Gebrauch genommen werden,
sowie auch jene • grossem Handtücher, welche in der Sacristei
meistens an der piscina zum Abtrocknen der Hände vor und nach
der h. Opferhandlung beweglich aufgehängt werden. Da im Mit-
telalter jedes Gebrauchsstück von anscheinend geringer Bedeutung
kunstreich und mit grosser Sorgfalt ausgestattet zu werden pflegte,
wenn es direct oder auch nur indirect mit dem h. Opfer in
Beziehung stand, so kann hier mit Recht die Frage ihre Stelle
Anden: Welche Form und künstlerische Ausstattung wurde im
Mittelalter und auch noch in neuerer Zeit jenen Leintüchern
gegeben, die bei den verschiedenen kirchlichen Handwaschungen
in Gebrauch genommen werden? Zwar ist das kirchliche Hand-
leinen, insbesondere wenn es durch farbige Stickereien verziert
ist, durch den fortwährenden Gebrauch und das zeitweilige Wa-
schen einem schnellen Schadhaftwerden leicht ausgesetzt; es leuch-
tet daher ein, dass, wie wir dies auch von den Altartüchern des
Mittelalters bemerkten, verhältnissmässig nur wenige reichgestickte
manutergia, insbesondere aus der romanischen Kunstepoche, auf
unsere Tage gekommen sind. Demnach kann man also die nähe-
ren Aufschlüsse über Gestalt, Ausdehnung und die feststehende
Verzierungsweise der verschiedenen kirchlichen Handtücher in der
romanischen Kunstperiode fast nur noch aus den gleichzeitigen
liturgischen Schriftstellern und den kirchlichen Schatzverzeichnissen
entnehmen. Neben diesen zahlreichen Citaten und Notizen über
das Handleinen der Kirche finden sich hin und wieder noch ur-
sprüngliche Ueberreste solcher Tücher als thatsäcldiche Belege zu
den Angaben der betreffenden Schriftsteller vor, welche noch aus
der gothischen Kunstepoche herrühren. Im Allgemeinen sei aber
hier gleich Anfangs vorausgeschickt, dass unter allen kirchlichen
manutergia offenbar dasjenige die reichste Ausstattung durch ge-
stickte Verzierungen erhielt, welches der Priester in der h. Messe
bei dem Offertorium zur Abwaschung der Hände gebrauchte und
welches von dem Anfangsworte des bei dieser Abwaschung vor-
kommenden Gebetes das Lavabo-Tuch genannt wird.