52
Der Reliquienschrein des h. Servatius.
den beideii BedachungsHÄchen des Reliquienschreines. Aufgeweckt
durch die Posaunen der Engel erheben sich aus ihren Gräbern
die Guten und die Bösen. Erstere nehmen die eine, letztere die
andere Fiäche der Bedachung ein. Die Guten theilen sich in
zwei Klassen, in Gerechte (IYSTI), deren Wandel hienieden ein
tadelioser war, und in solche, welche durch die Barmherzigkeit
(MISERICORDIA) Gottes und ihre Reue sich als Büsser die Krone
des ewigen Lebens erworben haben. Der göttliche Urtheilsspruch
über die Seligen steht in fortlaufender Inschrift oben und unten
auf der Bedachung: YENITE BENEDICTI PATRIS MEI PER-
CIPITE PARATYM YOBIS REONYM A CONSTITYTIONE
MYNDI: ESYRIVI ET DEDISTIS MICHI MANDVCARE:
SITIYI ET DEDISTIS MICHI BIBERE: HOSPES ERAM ET
COLLEGISTIS ME: NYDYS ERAM ET OPERVISTIS ME:
INFIRMYS ERAM ET VISITASTIS ME: IN CARCERE ERAM
ET VENISTIS AI) ME : AMEN DICO YOBIS QVANDIY FECIS-
TIS YNI DE HIS FRATRIBVS MEIS MINIMIS MICHI FECIS-
TIS. „Kommt, ihr Gebenedeiten des Yaters, besitzet das Reich,
welches euch von Anfang der Weit bereitet ist. Ich war hung-
rig und ihr habt mich gespeist. Ich war durstig, und ihr habt
mich getränkt. Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.
Ich war nackend, und ihr habt mich bekleidet. Ich war krank
und ihr habt mich besucht. Ich war gefangen, und ihr seid zu
mir gekonnnen. Wahriich, ich sage euch: was ihr einem von
diesen meinen geringsten Brüdern gethan habt, das habt ihr mir
gethan." Drei in Rundmedaillons vereinigte Gruppen sprechen,
wie es auf ilnen Spruchbändern zu lesen steht, zu dem Herrn
die aus der h. Schrift bekannten Worte:
DOMINE QYANDO TE VIDIMVS ESYRIENTEM ET PAVI-
MYS TE.
DOMINE QYANDO TE VIDIMVS HOSPITEM ET COLLEGI-
MYS TE.
DOMINE QYANDO TE VIDIMVS NYDYM ET COO-
PERYIMYS TE.
Herr, wann sahen wir Dich hungrig und speisten Dich?
Herr, wann sahen wir Dich als Fremden und nahmen Dich auf?
Herr, wann sahen wir Dich naekend und bekieideten Dich?
Auf der anderen Seite der Bedachungsfiäche unseres Schrei-
nes, die auf unserer Abbildung nicht, ersichtiich ist, wägt die
Der Reliquienschrein des h. Servatius.
den beideii BedachungsHÄchen des Reliquienschreines. Aufgeweckt
durch die Posaunen der Engel erheben sich aus ihren Gräbern
die Guten und die Bösen. Erstere nehmen die eine, letztere die
andere Fiäche der Bedachung ein. Die Guten theilen sich in
zwei Klassen, in Gerechte (IYSTI), deren Wandel hienieden ein
tadelioser war, und in solche, welche durch die Barmherzigkeit
(MISERICORDIA) Gottes und ihre Reue sich als Büsser die Krone
des ewigen Lebens erworben haben. Der göttliche Urtheilsspruch
über die Seligen steht in fortlaufender Inschrift oben und unten
auf der Bedachung: YENITE BENEDICTI PATRIS MEI PER-
CIPITE PARATYM YOBIS REONYM A CONSTITYTIONE
MYNDI: ESYRIVI ET DEDISTIS MICHI MANDVCARE:
SITIYI ET DEDISTIS MICHI BIBERE: HOSPES ERAM ET
COLLEGISTIS ME: NYDYS ERAM ET OPERVISTIS ME:
INFIRMYS ERAM ET VISITASTIS ME: IN CARCERE ERAM
ET VENISTIS AI) ME : AMEN DICO YOBIS QVANDIY FECIS-
TIS YNI DE HIS FRATRIBVS MEIS MINIMIS MICHI FECIS-
TIS. „Kommt, ihr Gebenedeiten des Yaters, besitzet das Reich,
welches euch von Anfang der Weit bereitet ist. Ich war hung-
rig und ihr habt mich gespeist. Ich war durstig, und ihr habt
mich getränkt. Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.
Ich war nackend, und ihr habt mich bekleidet. Ich war krank
und ihr habt mich besucht. Ich war gefangen, und ihr seid zu
mir gekonnnen. Wahriich, ich sage euch: was ihr einem von
diesen meinen geringsten Brüdern gethan habt, das habt ihr mir
gethan." Drei in Rundmedaillons vereinigte Gruppen sprechen,
wie es auf ilnen Spruchbändern zu lesen steht, zu dem Herrn
die aus der h. Schrift bekannten Worte:
DOMINE QYANDO TE VIDIMVS ESYRIENTEM ET PAVI-
MYS TE.
DOMINE QYANDO TE VIDIMVS HOSPITEM ET COLLEGI-
MYS TE.
DOMINE QYANDO TE VIDIMVS NYDYM ET COO-
PERYIMYS TE.
Herr, wann sahen wir Dich hungrig und speisten Dich?
Herr, wann sahen wir Dich als Fremden und nahmen Dich auf?
Herr, wann sahen wir Dich naekend und bekieideten Dich?
Auf der anderen Seite der Bedachungsfiäche unseres Schrei-
nes, die auf unserer Abbildung nicht, ersichtiich ist, wägt die