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II. Die Angriffswaffen.
Die Italiener liebten lange Schäfte an ihren Stangenwaffen; so
ist die durchschnittliche Länge der Schäfte an italienischen Helm-
barten 2.14 m.
Spezialformen ersehen wir in den Figuren 394 und 395, erstere
ist deutscher, letztere italienischer Herkunft, beide sind nur Umbildungen
von älteren Formen.
Die Glefe (vouge), irrig auch „Streitsense" und „Breschmesser"
genannt, besteht aus einer langen, messerförmigen Klinge, welche an
einer langen Stange mittels Dille und Schaftfedern befestigt ist. Am
unteren Ende befinden sich spitze Ansätze, sogenannte „Parier-
haken", ähnlich jenen an der italienischen Helmbarte, und am
Fig- 396. Italienische Soldaten des 14. Jahrhunderts aus
einem Manuskript der Ambrosianischen Bibliothek. Nach Jacquemin.
Rücken entweder eine gerade, vorstehende Spitze, gleichfalls zum Auf-
fangen der Hiebe, oder aber ein nach aufwärts gestellter Haken,
sogenannter „Klingenfänger".
Einen mit einer Glefe bewaffneten italienischen Kriegsknecht
erblickt man schon in einem Manuskript des 14. Jahrhunderts in der
Ambrosianischen Bibliothek (Fig. 396)*); gegen das Ende dieses Jahr-
*) Jacquemin Raphael, Ikonographie du costume. Paris 1863.
3. Die Glefe und die Couse.
Fig. 396.
II. Die Angriffswaffen.
Die Italiener liebten lange Schäfte an ihren Stangenwaffen; so
ist die durchschnittliche Länge der Schäfte an italienischen Helm-
barten 2.14 m.
Spezialformen ersehen wir in den Figuren 394 und 395, erstere
ist deutscher, letztere italienischer Herkunft, beide sind nur Umbildungen
von älteren Formen.
Die Glefe (vouge), irrig auch „Streitsense" und „Breschmesser"
genannt, besteht aus einer langen, messerförmigen Klinge, welche an
einer langen Stange mittels Dille und Schaftfedern befestigt ist. Am
unteren Ende befinden sich spitze Ansätze, sogenannte „Parier-
haken", ähnlich jenen an der italienischen Helmbarte, und am
Fig- 396. Italienische Soldaten des 14. Jahrhunderts aus
einem Manuskript der Ambrosianischen Bibliothek. Nach Jacquemin.
Rücken entweder eine gerade, vorstehende Spitze, gleichfalls zum Auf-
fangen der Hiebe, oder aber ein nach aufwärts gestellter Haken,
sogenannter „Klingenfänger".
Einen mit einer Glefe bewaffneten italienischen Kriegsknecht
erblickt man schon in einem Manuskript des 14. Jahrhunderts in der
Ambrosianischen Bibliothek (Fig. 396)*); gegen das Ende dieses Jahr-
*) Jacquemin Raphael, Ikonographie du costume. Paris 1863.
3. Die Glefe und die Couse.
Fig. 396.