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C. G. Boerner, Auktions-Institut, Kunst- und Buchantiquariat <Leipzig> [Hrsg.]
Sammlung Hauser, Karlsruhe: Versteigerung zu Leipzig bei C. G. Boerner (Nr. 80,1): Katalog der Bibliothek Hauser Karlsruhe: wertvolle Musiksammlung, kostbare Stammbücher des 16. und 17. Jahrhunderts, frühe Holzschnittwerke und Inkunabeln, Litteratur des 16. Jahrhunderts zum Teil aus Deutschem und Russischem Privatbesitz. Litteratur des 17. Jahrhunderts, Kupferwerke dieser Zeit, zum Teil aus einer bekannten schlesischen Privatsammlung, Goethe und die Romantik ; Versteigerung den 1. - 3. Mai 1905 — Leipzig, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.17261#0017
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44 Bai (Baj) Tommaso (gegen 1650—1714). Miserere für 2 Chöre ä 5 und
und 4 voci. Part. qu. fol. 31 Seiten. (Anfang 19. Jahrh.)
Der fünfstimmige Chor ist von Allegri, jener berühmte Tonsatz, den Mozart nach
einmaligem Hören aus dem Gedächtnis niederschrieb. Sehr geschätzte Kompo-
sition.
45 Beethoven, Ludwig van (1770—1826). Eigenhändiges Concept eines
Briefes mit eigenhändiger Unterschrift an den Leipziger Verleger
H. Probst, datirt Baden bey Wien vom July 1824 (?) Kostbares Stück,
bisher noch ungedruckt, fol. Eine Seite voll beschrieben.
Von den Concepten B.’s sind nur einige wenige bekannt geworden; sie gehören
zu den größesten Seltenheiten. Über den Zweck derselben ist sich die Beethoven-
forschung noch nicht klar. So schreibt G. Nottebohm, Zweite Beethoveniana,
Leipzig 1887, S. 581: „Man kann darüber jetzt noch nicht urteilen, weil die dazu
nötigen beweiskräftigen Briefschaften noch nicht in genügender Zahl gefunden
sind.“ Besonders selten sind aber die von Beethovens eigener Hand ge-
schriebenen Concepte, wie das unsrige; gewöhnlich ließ er sich solche
Briefe abschreiben, vermutlich um seinen Verlegern gegenüber ein Dokument über
die Rechtsabtretung in Händen zu haben. Er bietet Propst die Ouvertüre (zur
Weihe des Hauses) und die 6 Bagatellen (op. 126) an, von denen er sagt, daß sie
zu den schönsten Stücken gehören, die er herausgegeben hat.
46 - Eigenhändiger Brief mit Tinte geschrieben. Adresse: An die
Frau [von] Streicher gebohrne Stein. 8°. 2J/2 Seite. Ohne Datum (ver-
muthlich dem Jahre 1817 angehörend.) Etwas brüchig in Folge des Zu-
sammenfaltens.
Das Schreiben bezieht sich auf den angemeldeten Besuch der Frau Streicher,
seiner „barmherzigen Samariterin“ und bereitet sie in humoristischer Weise
vor auf die Unordnung, die sie in B.’s Hause antreffen wird. Das Schreiben
beginnt ohne Anrede: „ja wohl ist diese gantze Haußhaltung noch ohne
Haltung, und sieht einem Allegro di Confusione gantz ähnlich.die
Weiber waschen sich heute jede hier um die andere im Waschtrog. In Eil
Ihr Freund L. v. Beethoven.
47 - Eigenhändiger Brief an Frau Nanette [von] Streicher, auf ein
Quartblatt mit Bleistift geschrieben, ohne Datum, wahrscheinlich
August 1817.
Betrifft eine Einladung zur Besichtigung eines neu patentirten Claviers Streichers,
die Beethoven persönlich vornehmen will. Sehr charakteristisch schließt das
Schreiben „übrigens haben sie Geduld mit mir, in meiner jetzigen Lage kann
ich nicht mehr wie ich sonst handele, handeln obschon ich noch
Beethoven heiße.
48 - Ouvertüre zu Egmont. Partitur, qu. fol.
Die Aufschrift „Ouvertüre zu Egmont von L. v. Beethoven, 1810.“ von des
Meisters eigner Hand. Ursprünglich mit Bleistift geschrieben, dann mit Tinte
nachgezogen.
49 - Trio in B-dur op. 97. Clavierstimme. qu. fol. Violine und Viole,
fol. S(teiner) et C(appi). Verlags-Nummer 2582.
Das Correcturexemplar Beethovens mit Aufschrift und vielen Correcturen von
des Meisters eigener Hand in allen Stimmen, zum Teil mit ausführlichen An-
gaben. Sehr schönes Exemplar und in bester Erhaltung. — Siehe die Tafel.
50 Bencini, Antonio (18. Jahrh.) Messa in Pastorale ä 4 voci ed Organo.
Stimmen. 4°
Bencini’s geschätzte Compositionen sind selten. Die vorliegende Messa fehlt bei
Eitner.

Auctionskatalog von C. G. Boerner LXXX: Sammlung Hauser, Karlsruhe.
 
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