M: In der That rührend.
F: Und das Gerücht ist nicht unwahrscheinlich. Wenigstens scheint
es die diesjährige Ausstellung von ihm zu bestätigen. - Dort hängen
noch zwei Zeichnungen von ihm. Eine Winter-Landschaft. Vortrefflich
ist das an und für sich etwas Frostige getuschter Zeichnungen benutzt;
man friert, wenn man diese beschneyte Gegend ansieht. Aber in dieser
Landschaft wieder als Staffage ein Leichenzug, der aus einem Dorfe
in das andre zieht [Kat. 113]. Dort eine andre Gegend mit Felsen-
Gruppen, einen Sonnenaufgang nicht weniger brav, die Beleuchtung
vortrefflich, und wieder ein altkatholischer Leichenzug, der mit den
gewöhnlichen Fähnchen u.s.w. nach einer Capelle wallt [Kat. 114].
ANONYM, Erinnerungen aus der Dresdner Kunstausstellung vom
Jahr 1804. Journal des Luxus und der Moden 19, 1804, S. 239-240
Von drei getuschten Landschaften jedoch des Herrn Friedrich, kann
ich unmöglich schweigen, wegen des gelungenen Bestrebens dieses
Künstlers, tiefem Sinn in seine Darstellungen zu legen, und die land-
schaftliche Natur seiner poetischen Idee zu unterwerfen. Eine dieser
Darstellungen bestand in seinem eignen Begräbniß. Der Leichenzug
war auf dem Kirchhof angelangt, wo schon auf mehrern Grabhügeln
Namen aus Friedrichs Familie standen. Für einen frischen Hügel war
seine Leiche bestimmt. Hier ruht in Gott C. D. Friedrich, hatte ein
daneben liegendes Kreuz zur Inschrift. - Der Priester, der eben über
der Leiche eine Rede hielt, zeigte mit der Hand in die Höhe. Ein weißer
Schmetterling, der wie von ungefähr grade da aufflog, wohin der Prie-
ster deutete, setzte seine Rede vollends außer Zweifel. Betrübte Ver-
wandte und Zuhörer standen und saßen umher. Dicht daneben waren
die Trümmer eines ansehnlichen Gebäudes angebracht. Ein Licht-
streif aus dem mit Wolken verhüllten Himmel fiel herab, in dessen
Strale fünf andre Schmetterlinge (die früher Verstorbnen) schwebten.
Ueber den Trümmern wölbte sich der Bogen des Friedens [Kat. 112]. -
Eine zweite Landschaft dieses Zeichners, Wintergegend voll Schnee
und darin ein Leichenzug, mochte auf den Wunsch mit der Natur zu-
gleich zu sterben, hindeuten [Kat. 113]. Die vorzüglichste aber schien
mir ein Sonnenaufgang von Hrn. Friedrich, dem eine Prozession Wall-
fahrter zur Staffage diente. Das ferne Heiligenbild, welches ihr Ziel
war, und vor dem schon Betende lagen, hatte der dichtende Künstler
so gestellt, daß die Stralen der aufgehenden Morgensonne in gleicher
Richtung damit standen. Es war ein herrliches Blatt. Obschon nur ge-
tuscht, hatte Hr. Friedrich doch die Farben aufs beste dem ahnenden
Geiste vorgelegt. Die Gipfel der Berge und die Gesichter der Wall-
fahrtenden glänzten von der Sonne, während sich der Schatten noch
im Thale zeigte. Ich möchte behaupten, daß dies die einzige Art wäre,
die Sonne selbst, am Himmel zu zeigen, weil es hier bloß der Einbil-
dungskraft des Zuschauers überlassen bleibt, sich ihre gewaltigen Stra-
len zu denken, anstatt, daß bei einer gemalten Landschaft seiner Phan-
tasie eine Grenze vorgeschrieben wird, welche sie nicht anzuerkennen
vermag. Unter die Natur sollte die Kunst sich niemals erniedrigen
wollen, sondern sich da, wo die Natur in unerreichbarer Kraft er-
scheint, immer mit bloßen Andeutungen begnügen [Kat. 114].
Herr F. hatte über das Blatt eine Harmonie ausgegossen, die man an
seinem Begräbnisse nicht ganz wiederfand. Die Idee schien dort die
malerische Darstellung etwas beeinträchtigt zu haben, statt daß beide
mit einander verbunden hätten wirken können. Ueberhaupt möchte
denjenigen jungen Künstlern, welche die Kunst durch Poesie wieder
zu beseelen strebten, die Bitte: auch auf das Mechanische der Kunst
Rücksicht zu nehmen, an’s Herz zu legen seyn, weil dieses zur Schön-
heit in der Darstellung nothwendig gehört. Die Poesie hätte niemals
von der bildenden Kunst getrennt werden sollen, sie verschmäht es
aber auch auf den Trümmern derselben zu herrschen, weil sie sich so
am Ende selbst in magre, prosaische Ideen auflösen würde.
1805
B. [BÖTTIGER], Weimarische Kunstausstellung. Der Freimüthige
III, 1805, S. 496
Weimarische Kunstausstellung
Unter den Landschaften, welche bekanntlich den Kunstfreunden bei
jeder Ausstellung ein eignes Feld zur Concurrenz einräumen, zeichneten
sich zwei von Friedrich in Dresden eingeschickte Stücke der Auszeich-
nung vor allen würdig ein Herbstabend zur See und eine Wallfahrt bei
Sonnenuntergang. Der Mann ist schwerlich in der steifen Dresdner
Kunstschule gebildet. Seine Behandlung der Sepia ist meisterhaft. Auch
die Gegenden sind anmuthig und von der heitern ruhigen Art [Kat. 125,
1291-
ANONYM, Ein mecklenburgischer Landschaftsmaler. Mecklenbur-
gisches Journal I, 1805, S. 211
Aus einem Aufsatze über die Dresdensche Kunstausstellung (im Frey-
müthigen d. J. Nr. 78) sehen wir, dass sich zu Dresden ein Landschafts-
maler, Namens Friedrich, auf hält, der den Betrachter seiner Gemälde
»meisterhaft nach Ancona (soll vermuthlich Arcona heißen) und in die
pommerschen Kreidengebirge (oder vielmehr zu den rügischen Krei-
denbergen) zu versetzen weiß und faßt jährlich Excurse zu der Ostsee
macht, um neue Ansichten dort zu gewinnen.« Wir wünschten von den
Lebensumständen und Werken dieses unsers Landsmannes eine nähere
Nachricht für unser Journal.
INDIGENA [J. J. GRÜMBKE], Streifzüge durch das Rügenland.
Altona 1805, S. 96, 97
[Über die Sammlung Kosegarten in Altenkirchen] Unter den Zeichnun-
gen haben drei oder vier mit ebenso viel Geist als Fleiß ausgeführte
Ansichten von Arkona und Stubbenkammer — Werke eines jungen
Künstlers aus Greifswald namens Friedrich - einen entschiedenen Vor-
rang.
REINHOLD, F. L. Der Maler Friedrich. Mecklenburgisches Jour-
nal I, 1805, S. 390-392
Im 3ten St. des isten B. des Mecklenb. Journals wird nähere Auskunft
über den Landschaftsmaler Friedrich gewünscht, der unser Landsmann
seyn soll1. Ich kann der letztem Behauptung glaubhaft widersprechen,
da mir die Jugendgeschichte dieses Künstlers so ziemlich bekannt ist.
Er ist nemlich der Sohn eines Lichtgießers in Greifswald; und da er
schon als Knabe Talente für die Kunst zeigte, so nahm ihn der als
Mensch und Künstler gleich schätzbare academische Zeichenmeister
Quistorp2 in Unterricht, der ihm auch vielleicht durch seine Bekannt-
schaft in Dresden bey der dortigen Maleracademie angeholfen hat.
Wenn also derselbe, wie zugleich angeführt wird, jährliche Reisen zu
der Ostsee macht; so hat Vaterlandsliebe und der Wunsch, seine Ver-
wandte und seinen ersten Lehrer zu sehen, hieran wenigstens eben so
vielen Antheil, als die Begierde, neue Ansichten zu gewinnen. Wem es
um noch nähere Nachrichten von diesem Künstler zu thun ist, der wird
sich dieselben von einem Bruder desselben der sich als Handelsmann
in Neubrandenburg etablirt und eine Tochter des verstorbenen Predi-
gers und Dichters Brückner geheirathet hat, oder auch von dem Predi-
ger Sponholz zu Bresen sehr leicht verschaffen können, indem der
letztere eine Schwester dieses jungen Künstlers zur Gattinn hat.
Sollte Friedrichs Ruhm sich mit der Zeit noch vergrößern, so ist er
in neuern Zeiten der 2te große Landschaftsmaler, den Schwedischpom-
mern der Welt geschenkt hat. Der erste ist der so sehr berühmte Hackert.
Es wäre also der Mühe wohl werth, näher zu untersuchen, wodurch
diese Provinz zur Erzeugung und Beförderung dieses besondem Kunst-
sinns sich so vorzüglich eigne, da in ihr doch nur wenige Kunstwerke
dieser Gattung, und diese überdies sehr zerstreut angetroffen werden.
Freilich ersetzt die Natur diesen Mangel besonders auf dem schönen
Rügen sehr reichlich.
1 Es ist am ang. O. S. 211. Z. 9. nach ein das Wort mecklenburgischer
weggeblieben, und daher scheint es, als wenn das meckl. Journal Fr.
zu unserm Landsmann mache, da es nur dadurch, dass er im Frey-
müthigen ein Mecklenburger genannt war, zu der Anfrage veranlaßt
ward. d. Red.
2 Ein Sohn Joh. Jak. Quistorps, Prof, zu Rostock, (gest. 1766) d. Red.
[SCHILDENER, Carl], Die Philosophie der freien Künste. Aus
dem Schwedischen übersetzt und mit einem Anhänge herausgegeben,
Berlin 1805, S. 59-68
Einige Gedanken über Landschaftsmalerei, bei Gelegenheit einer
Landschaft (in Sepia) des Herrn Friedrich. Aus einem Briefe. Darin
aber glaube ich nicht zu irren, daß in der übersandten Landschaft des
Herrn Friedrich die hinter einer felsigt waldigen Gegend zum Unter-
gang sich neigende Sonne, welche unter ihr weichenden Gewitterwol-
63
F: Und das Gerücht ist nicht unwahrscheinlich. Wenigstens scheint
es die diesjährige Ausstellung von ihm zu bestätigen. - Dort hängen
noch zwei Zeichnungen von ihm. Eine Winter-Landschaft. Vortrefflich
ist das an und für sich etwas Frostige getuschter Zeichnungen benutzt;
man friert, wenn man diese beschneyte Gegend ansieht. Aber in dieser
Landschaft wieder als Staffage ein Leichenzug, der aus einem Dorfe
in das andre zieht [Kat. 113]. Dort eine andre Gegend mit Felsen-
Gruppen, einen Sonnenaufgang nicht weniger brav, die Beleuchtung
vortrefflich, und wieder ein altkatholischer Leichenzug, der mit den
gewöhnlichen Fähnchen u.s.w. nach einer Capelle wallt [Kat. 114].
ANONYM, Erinnerungen aus der Dresdner Kunstausstellung vom
Jahr 1804. Journal des Luxus und der Moden 19, 1804, S. 239-240
Von drei getuschten Landschaften jedoch des Herrn Friedrich, kann
ich unmöglich schweigen, wegen des gelungenen Bestrebens dieses
Künstlers, tiefem Sinn in seine Darstellungen zu legen, und die land-
schaftliche Natur seiner poetischen Idee zu unterwerfen. Eine dieser
Darstellungen bestand in seinem eignen Begräbniß. Der Leichenzug
war auf dem Kirchhof angelangt, wo schon auf mehrern Grabhügeln
Namen aus Friedrichs Familie standen. Für einen frischen Hügel war
seine Leiche bestimmt. Hier ruht in Gott C. D. Friedrich, hatte ein
daneben liegendes Kreuz zur Inschrift. - Der Priester, der eben über
der Leiche eine Rede hielt, zeigte mit der Hand in die Höhe. Ein weißer
Schmetterling, der wie von ungefähr grade da aufflog, wohin der Prie-
ster deutete, setzte seine Rede vollends außer Zweifel. Betrübte Ver-
wandte und Zuhörer standen und saßen umher. Dicht daneben waren
die Trümmer eines ansehnlichen Gebäudes angebracht. Ein Licht-
streif aus dem mit Wolken verhüllten Himmel fiel herab, in dessen
Strale fünf andre Schmetterlinge (die früher Verstorbnen) schwebten.
Ueber den Trümmern wölbte sich der Bogen des Friedens [Kat. 112]. -
Eine zweite Landschaft dieses Zeichners, Wintergegend voll Schnee
und darin ein Leichenzug, mochte auf den Wunsch mit der Natur zu-
gleich zu sterben, hindeuten [Kat. 113]. Die vorzüglichste aber schien
mir ein Sonnenaufgang von Hrn. Friedrich, dem eine Prozession Wall-
fahrter zur Staffage diente. Das ferne Heiligenbild, welches ihr Ziel
war, und vor dem schon Betende lagen, hatte der dichtende Künstler
so gestellt, daß die Stralen der aufgehenden Morgensonne in gleicher
Richtung damit standen. Es war ein herrliches Blatt. Obschon nur ge-
tuscht, hatte Hr. Friedrich doch die Farben aufs beste dem ahnenden
Geiste vorgelegt. Die Gipfel der Berge und die Gesichter der Wall-
fahrtenden glänzten von der Sonne, während sich der Schatten noch
im Thale zeigte. Ich möchte behaupten, daß dies die einzige Art wäre,
die Sonne selbst, am Himmel zu zeigen, weil es hier bloß der Einbil-
dungskraft des Zuschauers überlassen bleibt, sich ihre gewaltigen Stra-
len zu denken, anstatt, daß bei einer gemalten Landschaft seiner Phan-
tasie eine Grenze vorgeschrieben wird, welche sie nicht anzuerkennen
vermag. Unter die Natur sollte die Kunst sich niemals erniedrigen
wollen, sondern sich da, wo die Natur in unerreichbarer Kraft er-
scheint, immer mit bloßen Andeutungen begnügen [Kat. 114].
Herr F. hatte über das Blatt eine Harmonie ausgegossen, die man an
seinem Begräbnisse nicht ganz wiederfand. Die Idee schien dort die
malerische Darstellung etwas beeinträchtigt zu haben, statt daß beide
mit einander verbunden hätten wirken können. Ueberhaupt möchte
denjenigen jungen Künstlern, welche die Kunst durch Poesie wieder
zu beseelen strebten, die Bitte: auch auf das Mechanische der Kunst
Rücksicht zu nehmen, an’s Herz zu legen seyn, weil dieses zur Schön-
heit in der Darstellung nothwendig gehört. Die Poesie hätte niemals
von der bildenden Kunst getrennt werden sollen, sie verschmäht es
aber auch auf den Trümmern derselben zu herrschen, weil sie sich so
am Ende selbst in magre, prosaische Ideen auflösen würde.
1805
B. [BÖTTIGER], Weimarische Kunstausstellung. Der Freimüthige
III, 1805, S. 496
Weimarische Kunstausstellung
Unter den Landschaften, welche bekanntlich den Kunstfreunden bei
jeder Ausstellung ein eignes Feld zur Concurrenz einräumen, zeichneten
sich zwei von Friedrich in Dresden eingeschickte Stücke der Auszeich-
nung vor allen würdig ein Herbstabend zur See und eine Wallfahrt bei
Sonnenuntergang. Der Mann ist schwerlich in der steifen Dresdner
Kunstschule gebildet. Seine Behandlung der Sepia ist meisterhaft. Auch
die Gegenden sind anmuthig und von der heitern ruhigen Art [Kat. 125,
1291-
ANONYM, Ein mecklenburgischer Landschaftsmaler. Mecklenbur-
gisches Journal I, 1805, S. 211
Aus einem Aufsatze über die Dresdensche Kunstausstellung (im Frey-
müthigen d. J. Nr. 78) sehen wir, dass sich zu Dresden ein Landschafts-
maler, Namens Friedrich, auf hält, der den Betrachter seiner Gemälde
»meisterhaft nach Ancona (soll vermuthlich Arcona heißen) und in die
pommerschen Kreidengebirge (oder vielmehr zu den rügischen Krei-
denbergen) zu versetzen weiß und faßt jährlich Excurse zu der Ostsee
macht, um neue Ansichten dort zu gewinnen.« Wir wünschten von den
Lebensumständen und Werken dieses unsers Landsmannes eine nähere
Nachricht für unser Journal.
INDIGENA [J. J. GRÜMBKE], Streifzüge durch das Rügenland.
Altona 1805, S. 96, 97
[Über die Sammlung Kosegarten in Altenkirchen] Unter den Zeichnun-
gen haben drei oder vier mit ebenso viel Geist als Fleiß ausgeführte
Ansichten von Arkona und Stubbenkammer — Werke eines jungen
Künstlers aus Greifswald namens Friedrich - einen entschiedenen Vor-
rang.
REINHOLD, F. L. Der Maler Friedrich. Mecklenburgisches Jour-
nal I, 1805, S. 390-392
Im 3ten St. des isten B. des Mecklenb. Journals wird nähere Auskunft
über den Landschaftsmaler Friedrich gewünscht, der unser Landsmann
seyn soll1. Ich kann der letztem Behauptung glaubhaft widersprechen,
da mir die Jugendgeschichte dieses Künstlers so ziemlich bekannt ist.
Er ist nemlich der Sohn eines Lichtgießers in Greifswald; und da er
schon als Knabe Talente für die Kunst zeigte, so nahm ihn der als
Mensch und Künstler gleich schätzbare academische Zeichenmeister
Quistorp2 in Unterricht, der ihm auch vielleicht durch seine Bekannt-
schaft in Dresden bey der dortigen Maleracademie angeholfen hat.
Wenn also derselbe, wie zugleich angeführt wird, jährliche Reisen zu
der Ostsee macht; so hat Vaterlandsliebe und der Wunsch, seine Ver-
wandte und seinen ersten Lehrer zu sehen, hieran wenigstens eben so
vielen Antheil, als die Begierde, neue Ansichten zu gewinnen. Wem es
um noch nähere Nachrichten von diesem Künstler zu thun ist, der wird
sich dieselben von einem Bruder desselben der sich als Handelsmann
in Neubrandenburg etablirt und eine Tochter des verstorbenen Predi-
gers und Dichters Brückner geheirathet hat, oder auch von dem Predi-
ger Sponholz zu Bresen sehr leicht verschaffen können, indem der
letztere eine Schwester dieses jungen Künstlers zur Gattinn hat.
Sollte Friedrichs Ruhm sich mit der Zeit noch vergrößern, so ist er
in neuern Zeiten der 2te große Landschaftsmaler, den Schwedischpom-
mern der Welt geschenkt hat. Der erste ist der so sehr berühmte Hackert.
Es wäre also der Mühe wohl werth, näher zu untersuchen, wodurch
diese Provinz zur Erzeugung und Beförderung dieses besondem Kunst-
sinns sich so vorzüglich eigne, da in ihr doch nur wenige Kunstwerke
dieser Gattung, und diese überdies sehr zerstreut angetroffen werden.
Freilich ersetzt die Natur diesen Mangel besonders auf dem schönen
Rügen sehr reichlich.
1 Es ist am ang. O. S. 211. Z. 9. nach ein das Wort mecklenburgischer
weggeblieben, und daher scheint es, als wenn das meckl. Journal Fr.
zu unserm Landsmann mache, da es nur dadurch, dass er im Frey-
müthigen ein Mecklenburger genannt war, zu der Anfrage veranlaßt
ward. d. Red.
2 Ein Sohn Joh. Jak. Quistorps, Prof, zu Rostock, (gest. 1766) d. Red.
[SCHILDENER, Carl], Die Philosophie der freien Künste. Aus
dem Schwedischen übersetzt und mit einem Anhänge herausgegeben,
Berlin 1805, S. 59-68
Einige Gedanken über Landschaftsmalerei, bei Gelegenheit einer
Landschaft (in Sepia) des Herrn Friedrich. Aus einem Briefe. Darin
aber glaube ich nicht zu irren, daß in der übersandten Landschaft des
Herrn Friedrich die hinter einer felsigt waldigen Gegend zum Unter-
gang sich neigende Sonne, welche unter ihr weichenden Gewitterwol-
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