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xvii Männliches Bildnis
Öl auf Pappe.
1940 Hamburg, Dr. Hildebrand Gurlitt. Waldmann 1941, Tf. 9.
Das von Pauli als Bildnis Runges von der Hand Friedrichs publi-
zierte Bild in Hamburger Privatbesitz und das vom gleichen Ma-
ler nach dem gleichen Modell gemalte Bild ehemals bei H. Gur-
litt stellen weder Runge dar noch ist Friedrich ihr Urheber. Die
routinierte Pinselführung ist ohne Parallele bei Friedrich. Auch
Kat. XIX stammt aus dem Besitz Gurlitts.
xviii Überschwemmte Wiesen bei Greifswald
Ölskizze.
1940 Hamburg, Dr. Hildebrand Gurlitt. Waldmann 1941, Tf. 5.
Das von Zeek (1940, S. 39) publizierte Bildchen, das Sumowski
(1970, S. 174) als Werk Friedrichs anerkennt, ist durch Motiv und
malerischen Stil von den gesicherten Ölskizzen so verschieden,
daß die Zuschreibung stark bezweifelt werden muß. Es gibt kei-
nen Anhalt dafür, daß Wiesen bei Greifswald dargestellt sind.

xix Männliches Bildnis
Öl auf Lwd. 51,7x42,4 cm.
Hannover, Niedersächsisches Landesmuseum. Stuttmann 1960,
Tf.63.
Das von G. von der Osten zuletzt 1961 (S. 276-283) nachdrück-
lich für Friedrich in Anspruch genommene, als Bildnis seines Va-
ters bestimmte und auch von Sumowski (1970, S. 176) als Werk
Friedrichs anerkannte Bild ist dem Museum 1938 von Hildebrand
Gurlitt verkauft worden (siehe Kat. XVI und XVII). Es soll aus
dem Besitz von Harald Friedrich stammen. Die Witwe hat das
gegenüber dem Museum bestritten (siehe v. d. Osten 1961). Von
der Osten hat jedoch der Versicherung des Kunsthändlers mehr
Glaubwürdigkeit beigemessen. Angesichts mehrerer völlig in-
diskutabler, von Waldmann 1941 publizierter Gemälde (Tf. 3, 4,
5, 8, 9, 10, 19-24), insbesondere auch Porträts, aus dem gleichen
Besitz ist Skepsis geboten. Die zeichnerische Form, die Hand-
schrift und die Distanzierung des Malers von seinem Modell bie-
ten keine Möglichkeit, das Bild stilistisch in das Werk Friedrichs
einzuordnen. Die Ähnlichkeit mit Adolf Gottlieb Friedrich läßt
sich bezweifeln.
xx Der kleine Jasmunder Bodden mit der Insel Palitz
Öl auf Lwd. 30x38 cm.
Kassel, Senator D. Dr. h. c. K. Vötterle. Sumowski 1970, Abb. 267.
Das von Sumowski publizierte und um 1815 datierte Bild wirkt
durch die zerrissene räumliche Anlage, die harte Lichtwirkung
und Einzelheiten wie die Wolkenbildung, den primitiv gestalte-
ten Weg oder den amorphen Felsblock fremd im Werk Fried-
richs.
xxi Hütte mit Wanderern
Feder, Sepia. 24,8x29,8 cm.
Kassel, Senator D. Dr. h. c. K. Vötterle. Sumowski 1970, Abb. 73.
Sumowski, der die Zeichnung veröffentlicht hat (1970, S. 60, 61,
139, 140) und in die erste Dresdener Zeit datiert, vergleicht sie
mit einer im Motiv sehr ähnlichen Federzeichnung (Abb. 72), die,
wenn überhaupt von Friedrich, zu den Kopien nach Veith oder
Zingg gehören könnte. Damit deutet die Kasseler Sepia lediglich
in den Umkreis dieser Künstler. Stilistisch läßt sich das Blatt nicht
an die gesicherten Arbeiten der Kopenhagener und der frühen
Dresdener Zeit anschließen. Auch von Hinz (1966, Nr. 113) an-
erkannt.

xxii Landschaft mit Wanderer
Feder, Pinsel, Tusche. 20,8x24,9 cm.
Zuschreibung von alter Hand. Kassel, Senator D. Dr. h. c. K. Vöt-
terle. Sumowski 1970, Abb. 75.
Die von Sumowski publizierte und ebenso wie Kat. XXI in die
erste Dresdener Zeit datierte Zeichnung läßt in der pünktelnden
Manier keine Verbindung mit gesicherten Zeichnungen Fried-
richs erkennen. Auch von Hinz (1966, Nr. 111) anerkannt.
xxiii Bildnis des Bruders Christian Friedrich
Öl auf Lwd. 73x56,5 cm.
Kiel, Stiftung Pommern, ehern. Stettin, Museum. Sumowski 1970,
Abb. 390.
Aus dem Besitz der Enkelin des Dargestellten, Frl. Fuhrmann in
Greifswald, 1937 vom Museum in Stettin als Werk C. D. Fried-
richs erworben. Sumowski äußert sich vorsichtig zustimmend zu
einer Zuschreibung an Friedrich (1970, S. 175, 176,184) und sieht
in der Auffassung eine Verwandtschaft zu den frühen Porträt-
zeichnungen. Das Bildnis zeigt die Hand eines routinierten Por-
trätmalers und verrät in der pathetischen Drehung des Kopfes
und dem nach oben zum einfallenden Licht hin gewendeten Blick
eine Auffassung, die das Bildnis von den mehr nach innen ge-
kehrten Porträtzeichnungen Friedrichs unterscheidet. Nach dem
Alter des Dargestellten zu urteilen könnte das Bildnis 1803 bei
einem Besuch Christians in Dresden oder vielleicht auch 1808 in
Paris entstanden sein. Auch K. W. Jähnig (Notiz) hat die Autor-
schaft Friedrichs angezweifelt und an Juel oder Lund gedacht.
Juel scheidet m. E. wegen der Lebhaftigkeit des Ausdrucks und
der Vernachlässigung der Kleidung aus. Eher käme Conrad Chri-
stian August Böhndel in Betracht (vgl. dessen Porträt von C. F.
Hansen in der Kunstakademie Kopenhagen. Architekt Christian
Frederik Hansen. Ausstellungskat. Altonaer Museum in Ham-
burg 1968, Titelbild).
xxiv Weide mit Mond
Öl auf Lwd. 19,5x25,4 cm.
Köln, Wallraf-Richartz-Museum. Eberlein 1940, Abb. 99.
Das von Reez (1938, S. 264) publizierte, sehr qualitätvolle Bild
ist von Sumowski (1971, S. 497) mit überzeugenden Gründen Ju-
lius von Leypold zugeschrieben worden. Das graue Kolorit findet
sich ähnlich in einem signierten und 1832 datierten Bild dieses
Malers im Städtischen Museum in Nürnberg (Sumowski 1971,
Abb. S. 501). Die feinen Verästelungen der Weiden sind charak-
teristisch für diesen Künstler (vgl. Kat. XXXII, XXXVI).
xxv Das Kreuz an der Ostsee
Öl auf Lwd. 46x33,5 cm.
Köln, Wallraf-Richartz-Museum. Kat. 1964, Abb. S. 178.
Kopie nach Kat. 215, möglicherweise von Therese aus dem Win-
ckel (vgl. Kat. XXXIV).
xxvi Rügenlandschaft
Öl auf Lwd. 30x23,5 cm.
Ehern. Krakau, E. Wagner. Sumowski 1970, Abb. 388.
Nach Sumowski, der das Bild nach einer Fotografie im Nachlaß
von Otto Schmitt abgebildet hat, um 1825 zu datieren. Angeblich
aus der Familie Friedrich. Dargestellt ist nach Sumowski ein Mo-
tiv aus der Gegend von Putbus mit der Insel Vilm im Hinter-
grund. Motiv, Malweise und Komposition sprechen gegen eine
Zuschreibung an Friedrich.
 
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