152 Die Götterversammlung.
Zur Linken und zur Rechten dieser zweitheiligen Gruppe sitzen die
zwölf Götter. Sie sind unsichtbar gedacht, denn die ihnen zunächst
stehenden Personen drehen ihnen den Rücken zu. Sie betrachten den
nahenden Zug, theils sich unterhaltend, theils in nachlässiger Haltung zu-
schauend. Im Sitzen sind sie so gross gebildet, wie die vor ihnen
stehenden Sterblichen.
Nächst der Gruppe zur Linken sitzt, zurückgelehnt in einen Sessel,
dessen Armlehnen von Sphinxen getragen werden, Zeus Polieus, der
alte Burghort, mit spitzigem Bart, das Scepter in dem rechten Arm
haltend. (Fig. 57.)
Hera, seine Gattin, wendet sich ihm zu, mit ihren schönen Armen
einen Mantel hinter sich schleierartig ausbreitend; ihr Chiton gehört zu
den schönsten Gewandstücken des ganzen Frieses. Sie trägt auf dem
Haupte einen Kranz mit länglichen Blättern.
Neben ihr steht die geflügelte Nike.
Darauf folgt in einer zweiten Gruppe zunächst Ares; (Fig. 58.) er
sitzt mit höchster Nonchalance da, das rechte Bein angezogen und seine
Hände darüber gefaltet. Vor ihm sitzt mit der Fackel in der Hand
Demeter, die Göttin des Erntesegens. Sie ist in ein unvergleichlich
schönes Gewand gekleidet, in dessen Falten sie mit der Hand spielt.
Ihr zugewandt, aber den Kopf wegwendend sitzt Dionysos, seinen
Arm traulich auf Hermes gelehnt, während er in der linken wahr-
scheinlich den Thyrsos trug. Hermes hat den Petasos (Reisehut)
auf dem linken Bein ruhen. Alle vier Götter schauen dem nahenden
Zuge entgegen.
Auf der rechten Seite der Scene der Peploszusammenfaltung befindet
sich Athena Polias, ohne Rüstung und Waffen, auch ohne Lanze (Fig.59),
denn ich glaube nicht, dass die Löcher in ihrem rechten Arme, wie
Michaelis annimmt, darauf hindeuten. Auch die Aigis trägt sie nicht;
sie ist lediglich des friedlichen Festes wegen da. Gesellt ist ihr He-
phaistos, auf einen Stab gelehnt, um seine Lahmheit anzudeuten..
Vor ihm sitzt eine andere Gruppe: zunächst Poseidon, der von
dem längst vergangenen Wettstreit mit Athene nichts mehr wissen will,
dann Apollon, mit vielen Löchern im Haar, die auf den aus Bronze
angebrachten Lorbeerschmuck deuten.
Die letzte Gruppe von drei Personen enthält zuerst eine Göttin, die
zumeist Peitho genannt wird, die wir aber lieber mit Artemis bezeichnen
wollen. Dann folgt (in der Wiedergabe von Carrey) Aphrodite, an
deren Knie sich vertraulich der geflügelte Eros gelehnt hat, einen Sonnen-
Zur Linken und zur Rechten dieser zweitheiligen Gruppe sitzen die
zwölf Götter. Sie sind unsichtbar gedacht, denn die ihnen zunächst
stehenden Personen drehen ihnen den Rücken zu. Sie betrachten den
nahenden Zug, theils sich unterhaltend, theils in nachlässiger Haltung zu-
schauend. Im Sitzen sind sie so gross gebildet, wie die vor ihnen
stehenden Sterblichen.
Nächst der Gruppe zur Linken sitzt, zurückgelehnt in einen Sessel,
dessen Armlehnen von Sphinxen getragen werden, Zeus Polieus, der
alte Burghort, mit spitzigem Bart, das Scepter in dem rechten Arm
haltend. (Fig. 57.)
Hera, seine Gattin, wendet sich ihm zu, mit ihren schönen Armen
einen Mantel hinter sich schleierartig ausbreitend; ihr Chiton gehört zu
den schönsten Gewandstücken des ganzen Frieses. Sie trägt auf dem
Haupte einen Kranz mit länglichen Blättern.
Neben ihr steht die geflügelte Nike.
Darauf folgt in einer zweiten Gruppe zunächst Ares; (Fig. 58.) er
sitzt mit höchster Nonchalance da, das rechte Bein angezogen und seine
Hände darüber gefaltet. Vor ihm sitzt mit der Fackel in der Hand
Demeter, die Göttin des Erntesegens. Sie ist in ein unvergleichlich
schönes Gewand gekleidet, in dessen Falten sie mit der Hand spielt.
Ihr zugewandt, aber den Kopf wegwendend sitzt Dionysos, seinen
Arm traulich auf Hermes gelehnt, während er in der linken wahr-
scheinlich den Thyrsos trug. Hermes hat den Petasos (Reisehut)
auf dem linken Bein ruhen. Alle vier Götter schauen dem nahenden
Zuge entgegen.
Auf der rechten Seite der Scene der Peploszusammenfaltung befindet
sich Athena Polias, ohne Rüstung und Waffen, auch ohne Lanze (Fig.59),
denn ich glaube nicht, dass die Löcher in ihrem rechten Arme, wie
Michaelis annimmt, darauf hindeuten. Auch die Aigis trägt sie nicht;
sie ist lediglich des friedlichen Festes wegen da. Gesellt ist ihr He-
phaistos, auf einen Stab gelehnt, um seine Lahmheit anzudeuten..
Vor ihm sitzt eine andere Gruppe: zunächst Poseidon, der von
dem längst vergangenen Wettstreit mit Athene nichts mehr wissen will,
dann Apollon, mit vielen Löchern im Haar, die auf den aus Bronze
angebrachten Lorbeerschmuck deuten.
Die letzte Gruppe von drei Personen enthält zuerst eine Göttin, die
zumeist Peitho genannt wird, die wir aber lieber mit Artemis bezeichnen
wollen. Dann folgt (in der Wiedergabe von Carrey) Aphrodite, an
deren Knie sich vertraulich der geflügelte Eros gelehnt hat, einen Sonnen-