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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Hrsg.]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 2) — Dresden, Leipzig, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.5485#0158

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VII.

Die murr Iii ni seilen Gefäfse.

*Jede Wissenschaft und Kunst bat ihre Rälhsel und ihre eigenen
Vexirdosen, den Ernsthaften ein Acrgcrnifs und den Vorwitzigen
ein Zeitvertreib. Aber die Alterthomsforscher haben ganze Schränke
voll davon. Immer ist es eine liberalere Unterhaltung', über so
etwas Forschungen oder auch nur Glossen zu machen als am
Spieltische zu gähnen oder sich 'zu erbosen. Auch sind oft nütz-
lichere Dingo im Vorbeigehen entdeckt worden, indem mau diese
müTsigen und unnützen aufs Reiiie zu bringen suchte. Jener Knabe
sucht einen Goldkäfer und findet einen goldenen Ring .' Man niufs
überhaupt bei historischen und antiquarischen Untersuchungen nicht
immer die Brot- Und Fleischwage'in der Hand ballen und fragen:
■wie viel wiegt's 1 wie viel gilt's'? Diefs führt geradewegs zur
häfslichsten Abwürdigung der Menschen, zu der, sie in blose
Nützlichkeitsmaschinen zu verwandeln. Man spotte des Pedanten,
Aber man nenne nicht Alles Pedanterei, was ein liberaler Sinn
als Spiel und Lust behandelt.

Die Alten halten auch ihre warmen Getränke, wie wir.
Aber sie schwächten sich Magen und Nerven weder durch Thee,
noch Kaffee, und wurden daher auch nicht Sclaven der' nur durch
Schaven erzeugten Colonialproducle, speculirten noch auf keine
Auelion der ostindischeu Gesellschaft in London und liefsen sieh
durch keine Krämerinuung ost- und westindische Schröpfköpfe
aufsetzen, Ihre warmen Getränke bestanden in nichts als in glü-
hendem Wein. Der alte edle Falerner, der damals,- auf Campa-
uiens Rebhügcln erbaut, durch Rauch in seiner herben Stärke ge-
 
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