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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Hrsg.]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 3) — Dresden, Leipzig, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0414

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Ueber das Wort Maske und über die
Abbildungen der Masken auf alten
Geranien.

Eiin Wort, das man in der jetzigen Jahreszeit überall, wo man
sich überhaupt noch an den allen hergebrachten Faschingsmum-
mereien erlustigen und einmal auf's ganze übrige Jahr recht satt
lachen und tauzen darf, sehr fleifsig aussprechen hört, ist das
Wort Maske. Wieviel ist nicht über die dadurch bezeichnete
Sache von jeher gepredigt, gezankt, gelacht und gespottet worden!
Vom englischen Zuschauer bis auf die tratschen Fidibus und Ta-
peten herab hat eine jede moralische Wochenschrift ihre Herzer-
lcichteningen darüber bei'iu Publicum abgegeben und Glossen zu
einem Text geliefert, der doch nur durch Musiknoten verständlich
wird. Da man nun schon so lange und so viel über die Znläs-
sigkeit und den Gebrauch der Masken hei Bällen und Faschings-
lostbarkeiten gesprochen und sich leider bei dem Allen noch
nicht einmal darüber vereinigt bat, ob die Sache eine öffentliche
Thoibeit, oder eine verlarvtc Weisheit zu nennen sei, so kann es
wohl auch einem unparteiischen Zuschauer nicht übel genommen
werden, wenn er auf den Einfall gerätj), von der streitigen Sache
(die er wohlweislich auf ihrem Werth oder Uuwerth beruhen läfst)
einmal aufs Wort überzugehen, und so darfauch ich es wagen,
eine kleine antiquarische Untersuchung über den Ursprung und die
davon abzuleitende eigentliche Bedeutung des Wortes Maske anzu-
stellen und, sollten sich mir auf dem Wege einige andere Bemerk-
ungen darbieten, auch diese mitzunehmen.

Fern sei es von mir, meinen Lesern die dickbestäubte Rüst-
kammer aller hierher gehörigen Alterlhiimer aufzuschliefsen und
ihnen die undankbare Mühe anzusiunen, auch nur einmal zwi-
schen diesem altvaterischen Gerumpel auf und nieder zu wandeln.
Zwar dürfte es dem, der es mit den fröhlichen Anhängern des
Weisen von Abdera hält, auch hier nicht an reichlichem Stoff zur
 
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