markieren sich noch die Linien, mit denen das Auflager vorgerissen ist,
auch fehlen die entsprechenden Löcher für die Spitzdübel nicht. Dieser
Architrav kann nur die Breite der Ante, d. h. circa 0,510 haben. Er
hat sich vollständig, wenn auch in einzelne Stücke zerhauen, erhalten;
seine Höhe und Gliederung entspricht ganz genau den noch in situ liegen-
den Teilen, dass also ein Zweifel an seiner Zugehörigkeit ausgeschlossen
ist; die Breite ist 0,5035; aussen hängt aber an der Abacusplatte eine
durchgehende Tropfenregula, die Triglyphenteilung ist also hier aufgelöst.
Innen ist eine einfache wenig ausladende Platte. Der Architrav setzte
sich von der Südwestante über eine Mittelstütze — auf die wir sogleich
kommen werden — bis zu der dritten Säule der Nordfront fort, so dass
seine Mitte auch genau auf die Säulenaxe traf; das Auflager auf der
Ante stellt Nr. 58 (Taf. XVI und XVII) dar; es passt genau in die durch
den Quaderausschnitt dort gegebenen Dimensionen; das Stück auf der Säule
ist Nr. 5 s. Hier ist der Architrav beiderseitig keilförmig zugeschnitten, um
das Auflager für das Säulenepistylion nicht zu sehr zu beschränken. Von
Zwischenstücken sind noch sämmtliche fünf erhalten; ihre Summe giebt
mit kleiner Differenz, die auf den Verhau kommt, genau die Länge
zwischen Ante und Säule [siehe Nr. 5?]. Da die Spannung aber eine
bedeutende war, so ist in der Mitte eine Stütze eingefügt; ihre Form
im Allgemeinen war durch die Lehre in der Stylobatplinthe gegeben;
sie hat sich jedoch in mehreren Fragmenten, speziell im Sockel und vor
allem vollständig in der Kapitälquader erhalten [siehe Taf. XVI, Nr. 4].
Wir sehen daraus, dass wir diese Stütze vielmehr als ein kurzes Wand-
stück, von Ost nach West laufend, aufzufassen haben, welches im Westen
durch einen Stirnpfeiler genau in der entsprechenden Flucht der Südante
abgeschlossen ist; seine Stirnbreite ist 0,502. Die beiden seitlichen Vor-
sprünge mit 0,508 korrespondieren genau mit der Ante und der Architrav-
breite; das Kapital ist den übrigen gleich, während an dem kurzen Wand-
stück nur der Abacus herumgeführt ist, wie solches auch an anderen
ähnlichen Stellen der Fall ist. Auf diesem Kapital war der Architrav ge-
stossen; die beiden dort zusammenschliessenden Stücke sind unter Nr. 50.
und 5 ß auf Taf. XVI und XVII dargestellt. Man sieht hieraus, dass der
innere Abacus entsprechend der Wandbreite ausgeschnitten ist; dieser Um-
stand in Verbindung mit zwei in der Richtung der Wand laufenden halben
Klammerbändern weist darauf hin, dass sich hier östlich ein kleines
Architravstück anschloss, welches also die kurze Wand krönte; dasselbe
ist leider nicht mehr erhalten, doch kann nach dem oben Gesagten seine
Form nicht zweifelhaft sein. Nach aussen lag über dem Architrav der
Fries; seine Höhe und Profilierung entspricht genau dem Triglyphon über
den Säulen, nur fehlen eben die Triglyphen. Der Grund hierfür liegt
in der unregelmässigen Gestaltung, die das gebundene System nicht an-
wendbar erscheinen liess; wäre doch bei gleichmässiger Teilung über die
Mittelstütze gerade eine Metope gekommen, und bei dem Anschluss an die
Säule nur eine halbe Metope übrig geblieben; noch grössere Schwierig-
keiten hätten sich bei der weiteren Fortsetzung auf dem Eckpfeiler ergeben,
wie wir gleich sehen*werden. Von diesen Friesstücken sind noch zwei
vollständig erhalten, das eine 1,995, das andere nur 0,865 lang, beider-
seits je mit Anschlussflächen [vgl. Taf. XVI und XVII, Nr. 6*.]; das
kleinere kann gerade über der Mittelstütze gesessen haben, das längere
südlich (oder nördlich?) davon; der Rest fehlt. Ihre Dicke ist aber nur
0,410, die Rückseite unbearbeitet, aber mit halben Klammerbändern; das
weist auf ein korrespondierendes Innenstück hin, ohne dass zwischen beiden
ein inniger Fugenschluss vorhanden gewesen, gerade wie bei den sonstigen
Triglyphonblöcken, innen und aussen. Da aber der Architrav nur 0,503
tief ist, so würde für die Dicke des Innenfrieses, falls derselbe innen bündig
mit jenem liegen solle, nur circa 0,090 übrig bleiben; ■ dieses ist aber
höchst unwahrscheinlich, da man wegen einiger Centimeter nicht erst ein
besonderes Stück angefügt, sondern vielmehr den Aussenblock nur ent-
sprechend dicker mit zwei Fronten gearbeitet haben würde. Es folgt
daraus, dass der Fries nach innen über den Architrav vortreten musste,
und zwar konnte als wahrscheinlich angenommen werden, dass dieses Über-
treten gleich dem östlichen Vorsprung der Mittelstütze sein würde. Diese
Vermutung fand zunächst ihre Bestätigung durch die Auffindung allerdings
nur eines Friesstückes — die übrigen müssen zerstört, vermutlich eben
wegen ihrer Kleinheit in die Kalköfen gewandert sein, während sich die
grösseren Stücke besser erhalten haben — [vgl. Taf. XVI u. XVII, Nr. 7 p].
Dasselbe kann an keine andere Seite gehört haben, so weit dort überhaupt
noch Lücken sind, da sowol die Dimensionen der Quader nicht mit den
dortigen stimmen, dann aber auch der pag. 26 erwähnte saumartige Ein-
schnitt unter dem Abacus hier fehlt. Die Dicke des Blockes beträgt 0,355,
ist also gleich dem Pfeilervorsprung; seine Hinterfläche ist rauh, wie die
anschliessende Rückfläche des Frieses; unten ist er leider abgebrochen,
so dass sich seine Unterfläche, sowie der schmale Auflagerrand auf dem
Architrav nicht mehr konstatieren lässt. Oberhalb des Kymations ist
derselbe um 0,040 Tiefe zur Aufnahme des Ortbalken ausgefalzt, genau
wie an der gegenüberliegenden Ostwand [vgl. hierzu auch das Profil A—B
auf Taf. XVI]. Eine weitere Bestätigung erhielt diese Annahme noch
durch den Anschluss des Frieses an die Südwand; denn glücklicherweise
hat sich unter den Trümmern der dorthin gehörige Eckblock erhalten
[vgl. Taf. XVI u. XVII, Nr. 7«]. Der gebundene Fugenschnitt geht von
der Fläche auf das krönende Gesims über, dasselbe ist jetzt [vgl. Taf. V,
Ansicht der Südwand] an der zweiten Quader von West her abgebrochen;
die dort anschliessende Plinthe ist aber vorhanden in gleichen Dimensionen
wie die anderen; mithin ist der Anfang des Eckblocks örtlich gegeben;
derselbe kann auch seiner Form nach an keine andere Stelle, wie z. B.
an die Nordwestecke, gehören. Das Profil ist auf Gehrung abgeschnitten,
der Wandsaum biegt nach unten um, also schloss hier unter rechtem
Winkel ein gleiches Profil an, dessen Ausgangspunkt mithin gleichfalls
hierdurch bedingt ist. Der Block ja. ist aber an der Westseite als An-
schlussfläche behandelt, kann also nicht mit der Antenstirn bündig gelegen
haben, sondern muss um eine bestimmte Dicke, und zwar ist diese hier
gleich der des äusseren Frieses, zurückgerückt sein; dadurch verschiebt
sich die Ecke mit dem auf Gehrung abgeschnittenen Profil genau um
so viel nach Osten, dass sie mit der angenommenen Flucht der Aus-
kragung zusammenfällt, und dass ferner auch das Ende des Blockes
sich an die Stossfuge der letzten Quader anschliesst. Durch alle diese
Momente ist die Lage des Werkstücks genau so bestimmt, wie dasselbe
auf Taf. XVI, Nr. 7». eingetragen ist. Seine Oberfläche hat gleichfalls
die entsprechenden Eintiefungen für das Auflager der Holzbalken. Die
dem Profil gegenüber liegende Quaderfläche ist glatt und bündig mit der
Südflucht der Wand. Die Zeichnung [Taf. XVII] zeigt eine Ausfalzung
an der südöstlichen Ecke; dieselbe ist die Folge einer dort eingreifenden
Plinthe, da die Höhe des Blockes und der anderen Schichten nicht die
gleiche ist. Die glatte Südfläche bietet auch den Beweis, dass das Ge-
bälk mit der Tropfenregula u. s. w. dort nicht mehr herumgeführt sein
kann, womit denn auch die Lösung des direkt auf dem Friese ruhenden
Eckgeisonstückes zusammenhängt, auf die wir sofort kommen werden.
Wenden wir uns zunächst zur Fortsetzung des Gebälkes über der
Säulenreihe; die dritte Stütze als Säule kann nicht fraglich erscheinen,
die Lehre so wie sämmtliche Trommeln nebst Kapital sind vorhanden.
Abgeschlossen wurde diese Reihe durch einen eigentümlich geformten
Pfeiler oder, besser gesagt, kurzes Nord-Süd laufendes Wandstück, dessen
Abstand von der dritten Säule dem an der Nordhalle entspricht, welches
also genau in der Flucht der Westwand der Pinakothek liegt. Dem
entsprechen auch die Dimensionen am Nordhaupt dieses Pfeilers. Der-
selbe hat jedoch eine Tiefe von 1,757 unc' endigt in einem Südhaupt,
dessen seitliche Vorsprünge nur 0,510 resp. 0,461 betragen. Wir haben
also eine Lösung ähnlich der an der Südwestecke bei der Nordhalle des
Erechtheion. Der Beweis für das Vorhandensein dieser Stütze an dieser
Stelle liegt erstens in den Fundamenten; bereits ist oben pag. 26 die
Auflagerspur auf der Porosunterlage besprochen, ebenso, dass letztere
sich niemals südlich fortgesetzt hat, vielmehr das anschliessende Marmor-
pflaster der Thymele des Niketempels in dem entsprechenden Abstand
ausgeschnitten ist. Erhalten sind ferner mehrere der abgebrochenen Stufen
in den passenden Dimensionen [vgl. Taf. XVII, Nr. 9 u. 10], sowie,
wenn auch fragmentiert, die Stylobatplatte des Pfeilers selbst mit den
Standspuren [Taf. XVI, Nr. 2]. Dann der Pfeiler selbst; zunächst be-
stand derselbe aus einer hochkantigen Sockelschicht 1,430 hoch, die,
wie es scheint, aus zwei Stücken zusammengesetzt war und beim Turm-
bau mehrfach gespalten wurde. Diese verschiedenen Fragmente sind
auf Taf. XVI, Nr. 1«—s dargestellt und in ihrer Zusammengehörigkeit
auch fehlen die entsprechenden Löcher für die Spitzdübel nicht. Dieser
Architrav kann nur die Breite der Ante, d. h. circa 0,510 haben. Er
hat sich vollständig, wenn auch in einzelne Stücke zerhauen, erhalten;
seine Höhe und Gliederung entspricht ganz genau den noch in situ liegen-
den Teilen, dass also ein Zweifel an seiner Zugehörigkeit ausgeschlossen
ist; die Breite ist 0,5035; aussen hängt aber an der Abacusplatte eine
durchgehende Tropfenregula, die Triglyphenteilung ist also hier aufgelöst.
Innen ist eine einfache wenig ausladende Platte. Der Architrav setzte
sich von der Südwestante über eine Mittelstütze — auf die wir sogleich
kommen werden — bis zu der dritten Säule der Nordfront fort, so dass
seine Mitte auch genau auf die Säulenaxe traf; das Auflager auf der
Ante stellt Nr. 58 (Taf. XVI und XVII) dar; es passt genau in die durch
den Quaderausschnitt dort gegebenen Dimensionen; das Stück auf der Säule
ist Nr. 5 s. Hier ist der Architrav beiderseitig keilförmig zugeschnitten, um
das Auflager für das Säulenepistylion nicht zu sehr zu beschränken. Von
Zwischenstücken sind noch sämmtliche fünf erhalten; ihre Summe giebt
mit kleiner Differenz, die auf den Verhau kommt, genau die Länge
zwischen Ante und Säule [siehe Nr. 5?]. Da die Spannung aber eine
bedeutende war, so ist in der Mitte eine Stütze eingefügt; ihre Form
im Allgemeinen war durch die Lehre in der Stylobatplinthe gegeben;
sie hat sich jedoch in mehreren Fragmenten, speziell im Sockel und vor
allem vollständig in der Kapitälquader erhalten [siehe Taf. XVI, Nr. 4].
Wir sehen daraus, dass wir diese Stütze vielmehr als ein kurzes Wand-
stück, von Ost nach West laufend, aufzufassen haben, welches im Westen
durch einen Stirnpfeiler genau in der entsprechenden Flucht der Südante
abgeschlossen ist; seine Stirnbreite ist 0,502. Die beiden seitlichen Vor-
sprünge mit 0,508 korrespondieren genau mit der Ante und der Architrav-
breite; das Kapital ist den übrigen gleich, während an dem kurzen Wand-
stück nur der Abacus herumgeführt ist, wie solches auch an anderen
ähnlichen Stellen der Fall ist. Auf diesem Kapital war der Architrav ge-
stossen; die beiden dort zusammenschliessenden Stücke sind unter Nr. 50.
und 5 ß auf Taf. XVI und XVII dargestellt. Man sieht hieraus, dass der
innere Abacus entsprechend der Wandbreite ausgeschnitten ist; dieser Um-
stand in Verbindung mit zwei in der Richtung der Wand laufenden halben
Klammerbändern weist darauf hin, dass sich hier östlich ein kleines
Architravstück anschloss, welches also die kurze Wand krönte; dasselbe
ist leider nicht mehr erhalten, doch kann nach dem oben Gesagten seine
Form nicht zweifelhaft sein. Nach aussen lag über dem Architrav der
Fries; seine Höhe und Profilierung entspricht genau dem Triglyphon über
den Säulen, nur fehlen eben die Triglyphen. Der Grund hierfür liegt
in der unregelmässigen Gestaltung, die das gebundene System nicht an-
wendbar erscheinen liess; wäre doch bei gleichmässiger Teilung über die
Mittelstütze gerade eine Metope gekommen, und bei dem Anschluss an die
Säule nur eine halbe Metope übrig geblieben; noch grössere Schwierig-
keiten hätten sich bei der weiteren Fortsetzung auf dem Eckpfeiler ergeben,
wie wir gleich sehen*werden. Von diesen Friesstücken sind noch zwei
vollständig erhalten, das eine 1,995, das andere nur 0,865 lang, beider-
seits je mit Anschlussflächen [vgl. Taf. XVI und XVII, Nr. 6*.]; das
kleinere kann gerade über der Mittelstütze gesessen haben, das längere
südlich (oder nördlich?) davon; der Rest fehlt. Ihre Dicke ist aber nur
0,410, die Rückseite unbearbeitet, aber mit halben Klammerbändern; das
weist auf ein korrespondierendes Innenstück hin, ohne dass zwischen beiden
ein inniger Fugenschluss vorhanden gewesen, gerade wie bei den sonstigen
Triglyphonblöcken, innen und aussen. Da aber der Architrav nur 0,503
tief ist, so würde für die Dicke des Innenfrieses, falls derselbe innen bündig
mit jenem liegen solle, nur circa 0,090 übrig bleiben; ■ dieses ist aber
höchst unwahrscheinlich, da man wegen einiger Centimeter nicht erst ein
besonderes Stück angefügt, sondern vielmehr den Aussenblock nur ent-
sprechend dicker mit zwei Fronten gearbeitet haben würde. Es folgt
daraus, dass der Fries nach innen über den Architrav vortreten musste,
und zwar konnte als wahrscheinlich angenommen werden, dass dieses Über-
treten gleich dem östlichen Vorsprung der Mittelstütze sein würde. Diese
Vermutung fand zunächst ihre Bestätigung durch die Auffindung allerdings
nur eines Friesstückes — die übrigen müssen zerstört, vermutlich eben
wegen ihrer Kleinheit in die Kalköfen gewandert sein, während sich die
grösseren Stücke besser erhalten haben — [vgl. Taf. XVI u. XVII, Nr. 7 p].
Dasselbe kann an keine andere Seite gehört haben, so weit dort überhaupt
noch Lücken sind, da sowol die Dimensionen der Quader nicht mit den
dortigen stimmen, dann aber auch der pag. 26 erwähnte saumartige Ein-
schnitt unter dem Abacus hier fehlt. Die Dicke des Blockes beträgt 0,355,
ist also gleich dem Pfeilervorsprung; seine Hinterfläche ist rauh, wie die
anschliessende Rückfläche des Frieses; unten ist er leider abgebrochen,
so dass sich seine Unterfläche, sowie der schmale Auflagerrand auf dem
Architrav nicht mehr konstatieren lässt. Oberhalb des Kymations ist
derselbe um 0,040 Tiefe zur Aufnahme des Ortbalken ausgefalzt, genau
wie an der gegenüberliegenden Ostwand [vgl. hierzu auch das Profil A—B
auf Taf. XVI]. Eine weitere Bestätigung erhielt diese Annahme noch
durch den Anschluss des Frieses an die Südwand; denn glücklicherweise
hat sich unter den Trümmern der dorthin gehörige Eckblock erhalten
[vgl. Taf. XVI u. XVII, Nr. 7«]. Der gebundene Fugenschnitt geht von
der Fläche auf das krönende Gesims über, dasselbe ist jetzt [vgl. Taf. V,
Ansicht der Südwand] an der zweiten Quader von West her abgebrochen;
die dort anschliessende Plinthe ist aber vorhanden in gleichen Dimensionen
wie die anderen; mithin ist der Anfang des Eckblocks örtlich gegeben;
derselbe kann auch seiner Form nach an keine andere Stelle, wie z. B.
an die Nordwestecke, gehören. Das Profil ist auf Gehrung abgeschnitten,
der Wandsaum biegt nach unten um, also schloss hier unter rechtem
Winkel ein gleiches Profil an, dessen Ausgangspunkt mithin gleichfalls
hierdurch bedingt ist. Der Block ja. ist aber an der Westseite als An-
schlussfläche behandelt, kann also nicht mit der Antenstirn bündig gelegen
haben, sondern muss um eine bestimmte Dicke, und zwar ist diese hier
gleich der des äusseren Frieses, zurückgerückt sein; dadurch verschiebt
sich die Ecke mit dem auf Gehrung abgeschnittenen Profil genau um
so viel nach Osten, dass sie mit der angenommenen Flucht der Aus-
kragung zusammenfällt, und dass ferner auch das Ende des Blockes
sich an die Stossfuge der letzten Quader anschliesst. Durch alle diese
Momente ist die Lage des Werkstücks genau so bestimmt, wie dasselbe
auf Taf. XVI, Nr. 7». eingetragen ist. Seine Oberfläche hat gleichfalls
die entsprechenden Eintiefungen für das Auflager der Holzbalken. Die
dem Profil gegenüber liegende Quaderfläche ist glatt und bündig mit der
Südflucht der Wand. Die Zeichnung [Taf. XVII] zeigt eine Ausfalzung
an der südöstlichen Ecke; dieselbe ist die Folge einer dort eingreifenden
Plinthe, da die Höhe des Blockes und der anderen Schichten nicht die
gleiche ist. Die glatte Südfläche bietet auch den Beweis, dass das Ge-
bälk mit der Tropfenregula u. s. w. dort nicht mehr herumgeführt sein
kann, womit denn auch die Lösung des direkt auf dem Friese ruhenden
Eckgeisonstückes zusammenhängt, auf die wir sofort kommen werden.
Wenden wir uns zunächst zur Fortsetzung des Gebälkes über der
Säulenreihe; die dritte Stütze als Säule kann nicht fraglich erscheinen,
die Lehre so wie sämmtliche Trommeln nebst Kapital sind vorhanden.
Abgeschlossen wurde diese Reihe durch einen eigentümlich geformten
Pfeiler oder, besser gesagt, kurzes Nord-Süd laufendes Wandstück, dessen
Abstand von der dritten Säule dem an der Nordhalle entspricht, welches
also genau in der Flucht der Westwand der Pinakothek liegt. Dem
entsprechen auch die Dimensionen am Nordhaupt dieses Pfeilers. Der-
selbe hat jedoch eine Tiefe von 1,757 unc' endigt in einem Südhaupt,
dessen seitliche Vorsprünge nur 0,510 resp. 0,461 betragen. Wir haben
also eine Lösung ähnlich der an der Südwestecke bei der Nordhalle des
Erechtheion. Der Beweis für das Vorhandensein dieser Stütze an dieser
Stelle liegt erstens in den Fundamenten; bereits ist oben pag. 26 die
Auflagerspur auf der Porosunterlage besprochen, ebenso, dass letztere
sich niemals südlich fortgesetzt hat, vielmehr das anschliessende Marmor-
pflaster der Thymele des Niketempels in dem entsprechenden Abstand
ausgeschnitten ist. Erhalten sind ferner mehrere der abgebrochenen Stufen
in den passenden Dimensionen [vgl. Taf. XVII, Nr. 9 u. 10], sowie,
wenn auch fragmentiert, die Stylobatplatte des Pfeilers selbst mit den
Standspuren [Taf. XVI, Nr. 2]. Dann der Pfeiler selbst; zunächst be-
stand derselbe aus einer hochkantigen Sockelschicht 1,430 hoch, die,
wie es scheint, aus zwei Stücken zusammengesetzt war und beim Turm-
bau mehrfach gespalten wurde. Diese verschiedenen Fragmente sind
auf Taf. XVI, Nr. 1«—s dargestellt und in ihrer Zusammengehörigkeit