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Bohn, Richard [Hrsg.]; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts / Ergänzungs-Heft: Altertümer von Aegae (Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts,Ergänzungsheft 2) — Berlin, Band 2.1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.676#0084
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Bohn-Schuchhardt, Altertümer von Ägä. 65

(Polyb. XXI 48, 2 f.) o5a<. fisv tStv auxovoumv TtöXstov ixpoxspov ütcsxsXouv 'Avxtoytp
cpopov xoxs os otsipoXaJav xr,v Tipoc !P«b[iaiotK rairav, xauxac jxsv tzTrsXoaav xöiv cpopcov • osat
0' 'AxxaXip <juvx«£tv sxsXouv, xauxats STtsxotcav xov auxov Euptivst otoovott cpopov. st os
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xal MuXaast? GroopoXoyrjxouc d<p5jxav. Aus dem vorletzten Satze dieses Abschnitts
ergiebt sich, dafs Antiochos selbst von denjenigen Städten, mit denen er am meisten
Grund hatte zufrieden zu sein, sich Tribut zahlen liefs. Dasselbe wird Attalos
gethan haben, so dafs die Städte, welche er gegen 218 v. Chr. TrposSsysxat im xat?
aov&Tjxats m; xal xo irpoxspov, damals und noch früher schon zu denen gehörten, ooai
'AxxdXtu auvtajiv exsXoüv. Es ist auffallend, wie weit das attalische Machtgebiet sich
damals bereits erstreckte, nicht blofs nach Temnos und Ägä sondern sogar bis
Teos und Kolophon. Und diese Städte sind seitdem offenbar beim pergamenischen
Reiche verblieben; denn wenn auch Antiochos bis zum Jahre 189 den Anspruch
auf alle AtoXios? itoXei; nicht aufgiebt und noch in den Friedensverhandlungen vor
der Schlacht bei Magnesia hartnäckig erklären läfst: (Appian. Syr. 12) AtoXsac os xal
Itovocc ou auvsycopst ok sx ~oXXo»j xal xotV ßapßapotj ßatsiXsuat xr(; Äcria; etötapvlvoo; uitaxoustv,
so erfahren wir doch von dem Kriege mit Achaios an bis zu dem mit Antiochos
190 von keinem Versuche derselben, die attalische Oberhoheit zu brechen.

Zu leiden hatten Ägä und Temnos trotz ihrer zurückgezogenen Lage
in einem nicht genau datierten Kriege zwischen Attalos I. und Prusias II.
Das berichten zwei getrennte Fragmente des Polybios, die aber offenbar auf einen
und denselben Krieg sich beziehen. Über Temnos heifst es XXXII 25 ojiouos xal xö
Kovvstou 'At.oXXojvo? xsusvo? xo TTSpi Trjixvov 00 jaovov ifföXijaev, GtXXa xal x<ö 7copt Stecpdeipsv;
über Ägä in den Friedensbedingungen, die Prusias auferlegt werden, XXXIII 11:
6topfttoaaaS>at os Hpouatav xal tyjv xaxatsdopdv. vrfi /u>pa; X7jc xs Mijfft>pvata>v xal xtöv
Abfasmv xal x5js Rujiat'tov xal TfpaxXstcoxtuv sxctxov xdXavxa 86vta xot? Tipostp-rjpivotc.

Literarisch erfahren wir sodann lange Zeit nichts von den beiden Städten.
Inschriftlich ist ein Brief Eumenes IL an die Temniten erhalten (Altert, von
Pergamon VIII 1, No. 157), in welchem der König Bescheid erteilt auf ein durch
Gesandte ihm übermitteltes Gesuch. Aus den Bruchstücken läfst sich aber nur er-
kennen, dafs es sich um Ländereien handelt, die zu vermessen und aufzuteilen sind
(Fränkel).

In dem so früh beginnenden und lang dauernden engen Verhältnis von
Temnos und Ägä zu Pergamon, wie es sich aus den verschiedenen Urkunden
und Nachrichten ergiebt, die bald die eine bald die andere Stadt betreffen, findet
die von Bohn bereits mehrfach betonte auffallende Ähnlichkeit Ägäs mit Pergamon
in der Stadtanlage und der Gestaltung einzelner Gebäudegruppen ihre Erklärung.
Es war natürlich, dafs man bei neuen Ausführungen sich diejenige Stadt zum Muster
nahm, welche für die ganze Gegend Vorort und Vorbild geworden war. Mit der
Ausdehnung der pergamenischen Macht in das Hermosthai hinein mufste sich auch
der Verkehr in dem davor liegenden unwirtlichen Gebirge heben. Ägä wurde eine

Jahrb. des Inst. Ergänziings-Heft IL t
 
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