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der Geschichte der Baukunst vväre gelöst; denn aus dem Zustande
dieser Kunst in der ersten Hälite des 14ten Jahrhunderts ist alles er-
klärlich, was der jüngere Titurel über den Tempel des Grales ent-
hält. Auch werden durch die entdeckten Strophen die Dunkelheiten
aufgehellt, welche bisher über den Stellen schwebten, in denen A1
brecht sonst noch von seinem Verhältniss zu Eschenbach spricht.
Man weiss nun bestimmt, was es bedeutet, wenn man in der zweit-
vorletzten Strophe des Drucks liesst:
Kyot Flegetaneise der war Herrn Wolfram gebende
Die Aventikre zu Preise, die bin ich Albrecht hier nach
ihm aufhebende G*
Ebenso wird man sich nun leicht die 2te Strophe des lOten Ka-
pitels im Druck erklären können, welche den Freunden altdeutscher
Literatur schon so viele Mühe gemacht hat:
N
Reime 1 2) die Zwiefalten dem Brakenseil hier waren
Viel ferne dann gespalten; darnach, die Länge wohl von
fünfzig Jahren
Zwiefalter Rede war diese Märe gesümet. (gesäumet, ver-
säumet.)
Ein Meister ist aufnehmende, swenn es mit Tode ein ander
hier gerümet. (geräumet, d. h. verlas-
sen.)
1) Diese Strophe hat sich übrigens, so viel bekannt ist, bis jetzt noch in keiner der
Handschriften gefunden.
2) Ich folge in dieser Leseart Reime , Rime statt: Riemen, vvie im Druck steht, der
Vermuthung Docens, Sendschr. S. 6, vvofür sich nun Lachmann ganz entschieden
ausspricht: Wolfram von Eschenbach Vorr. S. 53* —
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der Geschichte der Baukunst vväre gelöst; denn aus dem Zustande
dieser Kunst in der ersten Hälite des 14ten Jahrhunderts ist alles er-
klärlich, was der jüngere Titurel über den Tempel des Grales ent-
hält. Auch werden durch die entdeckten Strophen die Dunkelheiten
aufgehellt, welche bisher über den Stellen schwebten, in denen A1
brecht sonst noch von seinem Verhältniss zu Eschenbach spricht.
Man weiss nun bestimmt, was es bedeutet, wenn man in der zweit-
vorletzten Strophe des Drucks liesst:
Kyot Flegetaneise der war Herrn Wolfram gebende
Die Aventikre zu Preise, die bin ich Albrecht hier nach
ihm aufhebende G*
Ebenso wird man sich nun leicht die 2te Strophe des lOten Ka-
pitels im Druck erklären können, welche den Freunden altdeutscher
Literatur schon so viele Mühe gemacht hat:
N
Reime 1 2) die Zwiefalten dem Brakenseil hier waren
Viel ferne dann gespalten; darnach, die Länge wohl von
fünfzig Jahren
Zwiefalter Rede war diese Märe gesümet. (gesäumet, ver-
säumet.)
Ein Meister ist aufnehmende, swenn es mit Tode ein ander
hier gerümet. (geräumet, d. h. verlas-
sen.)
1) Diese Strophe hat sich übrigens, so viel bekannt ist, bis jetzt noch in keiner der
Handschriften gefunden.
2) Ich folge in dieser Leseart Reime , Rime statt: Riemen, vvie im Druck steht, der
Vermuthung Docens, Sendschr. S. 6, vvofür sich nun Lachmann ganz entschieden
ausspricht: Wolfram von Eschenbach Vorr. S. 53* —
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