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Borchardt, Ludwig; Deutsche Orient-Gesellschaft [Hrsg.]
Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft in Abusir: 1902 - 1904 (Band 1): Das Grabdenkmal des Königs Ne-User-Re' — Leipzig, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.36919#0146
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i34

Grabdenkmal des Königs Ne-user-re'.

(A, 155, Abb. 110,8), 4 konische Alabastergefäße (A, 136—9, wieA, iß), ein desgl. Schälchen
(A, 160, wie A, 17) und Teile eines Rinderhornes (A, 161).
Eine Nachlese in der Grabkammer ergab dann noch folgendes: 8ß ganze (A, 162—244)
und 6 zerbrochene (A, 245—250, wie A, 17) Alabasternäpfe, einen runden Alabasterdeckel
(A, 251), 5 Alabastergefäße (A, 252, wie A, 130, A, 253—5, wie A, 115, A, 256, wie A, 16),
8 hölzerne Instrumentengriffe (A, 257—264), eine kleine kupferne Beilklinge (A, 263), 4 desgl.
Dechselklingen (A, 266—269), 6 andere kleine Klingen (A, 270—273), drei kleine rechteckige
Schälchen aus Kupferblech (A, 276—278, Abb. 109, 11 und 14), etwa Modelle von Mörtelkästen^,
10 Früchte von Ficus sycomorus (?), Bruchstücke eines hölzernen Opfertischchens (A, 280 zu
A, 140 gehörig), 2 kleine Tischfüße (A, 280)1), dann weiter noch unnummeriert: Siegelfragmente,
darunter wieder solche mit dem Namen Königs Men-ke'w-hor und mit „Tempel Königs Ne-
user-re'", Knochen und Haut des Verstorbenen, Knochen von geopferten Vögeln, von einem Rinde
und Mumienleinwand. Merkwürdig waren noch eine Anzahl von Brettresten, die auf einer Seite weiß
getüncht, auf der anderen mit Teer überzogen waren. Ich halte sie für die einzigen Über-
bleibsel des inneren Sarges, der bei der Beisetzung in den Kalksteinsarg versenkt wurde. Die
geteerte Seite wäre die innere, da, wie wir oben sahen, auch die Leichenteile einen Teer-
überzug haben. Es sieht fast aus, als sei der innere Sarg mit der Deiche bei der Beisetzung
mit Teer ausgegossen worden. Das würde auch das Vorhandensein der großen Tonschalen
erklären, von denen oben (S. 117 u. ißi) die Rede war, und die noch zum Teil mit Töer
gefüllt waren. Dr. Möller hat mehrere derselben fast vollständig aus den massenweis im
Grabe herumliegenden Scherben zusammenzusetzen vermocht (Abb. iiß, 2).
Damit schließen wir die Aufzählung der Funde aus dem Grabe des Ke'hotep. Einen
genauen Begriff von der inneren Grabausrüstung eines Großen aus dem alten Reiche kann
man sich danach noch nicht machen. Man sieht zwar einige Reihen von Beigaben, da aber
alles, was irgendwie kostbar, oder auch nur verwendbar war, von den Grabräubern mit-
genommen worden ist, so müssen wir weiter auf einen glücklichen Zufall warten, der uns einst
in eine unberührte Grabkammer aus dieser Zeit fuhren kann. So lange wird unsere Kenntnis
davon trotz der annähernd ßoo Fundnummern aus dem Grabe des Ke'hotep doch Stück-
werk bleiben.
D. Verschiedenes.
Kleinere Baureste. Daß auf einem so ausgedehnten Grabungsfelde, wie das unsrige
war, auch Baureste gefunden wurden, die wir nicht ohne weiteres in den geschlossenen
Rahmen des Ganzen hineinbringen konnten, ist an sich klar. Es sind dies jedoch glücklicher-
weise stets solche Anlagen gewesen, die nicht in dem engeren Bezirke unserer Arbeiten
lagen. In diesem konnten wir alles in den Zusammenhang bringen, den wir brauchten, um
die uns gestellte Aufgabe der Erforschung eines Königsgrabes, Totentempels und um-
liegenden Totenfeldes des alten Reiches zu erfüllen. Wir könnten also mit Recht alle die
1) Die heutzutage in Ägypten gebrauchten hölzernen Mörtelkästen haben diese Form. Kupfer wäre ein wenig
geeignetes Material für solche Kästen, jedoch könnte es hier nur bei den Modellen verwandt sein, die Originale mögen auch
aus Holz gewesen sein.
 
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