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viventi 191b), ad pluvia postul (199b), pro defuncto epö (205a)
pro defuncta familia (208b) etc.
Der Eintrag auf fol 68b ist ungefähr um 1020 zu setzen. Wir finden
bereits die für den Anfang des 11. Jahrh. charakteristische Minuskel%
= t und i, die durch den Querstrich des t verbunden sind. Das f reicht
lang unter die Zeile. Schluss-i = 1. Das <9 hat eine Einschnürung im
Bauche. Abkürzungen für m— C und
Die aus derselben Zeit und
demselben Scriptorium stammende Hs. 530 in Darmstadt hat die Abkürzungen
£ un'
Die allgemeine landschaftliche Zugehörigkeit ist für den Codex
leicht zu bestimmen. Es wurde bereits oben darauf hingewiesen, dass
jedes Land seinen speziellen Heiligen- und Gebetscharakter in den litur-
gischen Büchern aufweist. Hier ist der deutsche Charakter sofort zu
erkennen. Noch mehr, auch bei nur oberflächlichem Durchblättern des
Calendars ergiebt sich sofort, dass das Sacramentar für eine Kirche der
Rheinlande geschrieben wurde. Den Beweis für diese Behauptungen
wird natürlich auch die folgende Detailuntersuchung über das speziellere
Lokal, wo das Manuskript geschrieben wurde, ergeben. Das Scriptorium
ist in Trier, der alten Bischofsstadt zu suchen. Der Gang unserer
Untersuchung wird sich naturgemäss an die durch das Calendar gegebene
Reihenfolge der Heiligen anschliessen.
Es wird unsere Hauptaufgabe sein, das Calendar mit anderen
Calendarien, Nekrologien, Litanien, Gebeten etc. zu vergleichen, die
sicher oder mit aller Wahrscheinlichkeit Trierer Ursprung dokumentieren.
Der Trierer Historiograph Hontheim ^ giebt I, p. 373 ff. verschiedene
Trierer Calendarien, die wir zum Vergleiche heranzuziehen haben, be-
sonders das erste derselben, das Calendarium S. Maximini aus dem
10. Jahrhundert, ist wichtig.
F. X. Kraus hat in seinen „Horae Belgicae" 2) eine Trierische
Litanie publiciert, „die zur Kenntniss der im 10. Jahrhundert zu Trier
hauptsächlich verehrten Heiligen nicht ohne Interesse ist." Sie ent-
0 Prodromos Historiae Trevirensis etc. Augsburg 1757.
2) Bonner Jahrbücher 50/1. 1871.
viventi 191b), ad pluvia postul (199b), pro defuncto epö (205a)
pro defuncta familia (208b) etc.
Der Eintrag auf fol 68b ist ungefähr um 1020 zu setzen. Wir finden
bereits die für den Anfang des 11. Jahrh. charakteristische Minuskel%
= t und i, die durch den Querstrich des t verbunden sind. Das f reicht
lang unter die Zeile. Schluss-i = 1. Das <9 hat eine Einschnürung im
Bauche. Abkürzungen für m— C und
Die aus derselben Zeit und
demselben Scriptorium stammende Hs. 530 in Darmstadt hat die Abkürzungen
£ un'
Die allgemeine landschaftliche Zugehörigkeit ist für den Codex
leicht zu bestimmen. Es wurde bereits oben darauf hingewiesen, dass
jedes Land seinen speziellen Heiligen- und Gebetscharakter in den litur-
gischen Büchern aufweist. Hier ist der deutsche Charakter sofort zu
erkennen. Noch mehr, auch bei nur oberflächlichem Durchblättern des
Calendars ergiebt sich sofort, dass das Sacramentar für eine Kirche der
Rheinlande geschrieben wurde. Den Beweis für diese Behauptungen
wird natürlich auch die folgende Detailuntersuchung über das speziellere
Lokal, wo das Manuskript geschrieben wurde, ergeben. Das Scriptorium
ist in Trier, der alten Bischofsstadt zu suchen. Der Gang unserer
Untersuchung wird sich naturgemäss an die durch das Calendar gegebene
Reihenfolge der Heiligen anschliessen.
Es wird unsere Hauptaufgabe sein, das Calendar mit anderen
Calendarien, Nekrologien, Litanien, Gebeten etc. zu vergleichen, die
sicher oder mit aller Wahrscheinlichkeit Trierer Ursprung dokumentieren.
Der Trierer Historiograph Hontheim ^ giebt I, p. 373 ff. verschiedene
Trierer Calendarien, die wir zum Vergleiche heranzuziehen haben, be-
sonders das erste derselben, das Calendarium S. Maximini aus dem
10. Jahrhundert, ist wichtig.
F. X. Kraus hat in seinen „Horae Belgicae" 2) eine Trierische
Litanie publiciert, „die zur Kenntniss der im 10. Jahrhundert zu Trier
hauptsächlich verehrten Heiligen nicht ohne Interesse ist." Sie ent-
0 Prodromos Historiae Trevirensis etc. Augsburg 1757.
2) Bonner Jahrbücher 50/1. 1871.