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Braun, Joseph
Der christliche Altar in seiner geschichtlichen Entwicklung (Band 1): Arten, Bestandteile, Altargrab, Weihe, Symbolik — München, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.2141#0004
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IV

VORWORT

Das vorliegende Werk, das hiermit an die Öffentlichkeit tritt, verdankt
sein Entstehen einer von dem f hochw. Pater General der Gesellschaft Jesu,
Franz Xaver Wernz, ausgehenden Anregung. Sein erster Band sollte im
.Sahre 1915, dem Jahre, in dem der Orden den hundertjährigen Gedenktag
seiner Wiedererrichtung feierte, als Jubiläumsgabe erscheinen, allein der
Ende Juli 1914 ausbrechende Weltkrieg brachte die Absicht zum Scheitern.
Der zweite Band, für den das Material bereits gesammelt war, entstand unter
den Schrecken des Weltkrieges, an den bei der Arbeit immer wieder der
Donner der Geschütze gemahnte, der von fernher, aber deutlich vernehmbar,
zum Ignatiuskolleg in Valkenburg herüberbrandete.

Gegenstand des Werkes, das ein in sich abgeschlossenes Ganzes bildet, ist
nicht nur der christliche Altar als solcher, nach allen bei ihm in Betracht
kommenden Beziehungen, das altare fixum wie das altare portatile, sondern
auch die zum Altar gehörende Ausstattung.

Ziel des Werkes ist nicht eine bloße Zusammenstellung von Materialien,
sondern eine Geschichte der Entwicklung des Altares unter umfassendster
Ausnützung aller noch vorhandenen Quellen dieser Geschichte, also sowohl
der schriftlichen, wie z. B. der Bestimmungen der kirchlichen Gesetzgebung,
der liturgischen Bücher, der Schriften der Kirchenväter und Kirchenhistoriker,
der Erörterungen der Liturgiker und Kanonisten, der Angaben der Biographen
und Chronisten, der Notizen der Inventare und ähnlicher, als auch der monu-
mentalen, der Altarinschriften, der bildlichen Wiedergaben des Altares auf
Malereien und Skulpturen sowie namentlich des reichen Bestandes an Altären
und Altarausrüstungsstücken aus der Vergangenheit. Was diese Quellen bis
etwa zum 14. Jahrhundert an Stoff zur Geschichte des Altares und seiner
Ausstattung bieten, mag er bereits veröffentlicht oder noch unveröffentlicht
sein, ist, soweit die Quellen bekannt und erreichbar waren, in allem Wesent-
lichen und Beachtenswerten möglichst vollständig zur Verarbeitung gelangt.
Insbesondere ist nichts von Belang außer acht gelassen und übergangen wor-
den, was sich an Altären und Altarfragmenten aus diesem Zeitraum erhalten
hat. Das schriftliche und monumentale Material, das aus dem ausgehenden
Mittelalter noch vorliegt, in gleicher Weise in die Geschichte des Altares
hineinzuwirken, war dagegen wegen seiner außerordentlich großen Fülle
untunlich. Namentlich aber mußte unter der schier endlosen Reihe der
Monumente notwendig eine Auswahl getroffen und die für die Entwicklung
 
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