Erstes Kapitel: Inschriften, III. Urkundliche 711
bach118 mit der Inschrift :D.O.M., Virgini Matri et s. Brigidae virgini Michael Glaser,
Senator Coloniensis et C!iri<!iii:i a Krrbs (.'oiiii.ii:M d.d. anno 16D9, ein barockes Schei-
benreliquiar von 1713, das Reliquiar mit der Zunge des heiligen Jobannes von Nepo-
muk von 1719 und zwei Armreliqmare von (-3g im Dom zu Prag;119 eine Reliquien-
büste der heiligen Anna von 1729 in der Pfarrkirche zu Gottcszell,150 die auf einer
Kartusche am Sockel die Inschrift aufweist: Sanctae Annae divini filü aviae se de-
vovet Joseph Spilberg. Joseph Coclestin Bosnier in Passau fecit MDCCXXIX und ein
Sonnenostensorium in der Georgskirche zu Dinkelsbühl von etwa 172a mit der Le-
gende J.F.B.P.D. (= Johannes Franciscus ISogenhardt parochus Dinkelsbühlensis).
Inhaltlich betrachtet beschränkten sich die Inschriften der vierten
Klasse bis zum i3. Jahrhundert stets auf Angabe des Namens des oder der
Stifter. Die früher in Wortlaut angeführten Inschriften auf Reliquiaren
der ihm vorausgehenden Zeit bieten dafür ebensoviel Belege. Aber auch
auf den Reliquiaren der Folgezeit begegnen uns bis in die Frühe des
18. Jahrhunderts noch Inschriften der vierten Klasse, die lediglich den
oder die Stifter verewigen.
So auf zwei Kiniiturreliquienbüsten des ii. Jahrhunderts in St. Servalius zu
Maas!rieht,,S1 einem Ostensorium von etwa i35o in St. VValburg zu Michstätt1" und
dem Tafelrcliquiar au* .latn'ourt im Louvre, das im 1 \. Jahrhundert mit seinem Un-
tersatz versehen wurde;1*8 auf einem Armreliquiar des 15. Jahrhunderts im Dom zu
Zara121 und einem Kapselreliquiar aus derselben Zeit im Louvre zu Paris;125 auf
Ostensorien im Dom zu Padua von etwa 1470,1" auf einem von Kardinal Bernhardiri
von Carvajal gestifteten Ostensorium von t ^90 in S. Croce zu Rom121 und auf einem
Ostensorium mit liegendem Zylinder aus dorn frühen i5. Jahrhundert, dessen In-
schrift die Form einer Bitte hat: Oretis pro fratre Reinald Pistoris im Schnütgen-
museum zu Köln;12* auf dem von der Königin .Sophie von Polen gestifteten Reliquiar
in Gestalt einer /wölf-eiligen l'yxis'33 im Dom s.u Krakau, auf dem llüglinostenso-
rium im Historischen Museuni /u ü.isel™ und noch auf dem Sonnenostensorium in
der Georgskirche r.u Dinkelsbühl von etwa 1725.
Ein vereinzelt dastehendes Beispiel einer Inschrift des i3. Jahrhun-
derts, die außer dem Stifternamen duch schon das Jahr der Stiftung an-
gibt, ist die aus dem Martinskloster zu Trier stammende Reliquientafel im
Dom zu Prag, die, wie wir aus deren Inschrift ersehen, 1266 ein frater
Thomas zu Ehren des heiligen Martin anfertigen ließ: Suscipe, Christe-
hone, fratris nunuscula Thome — Sancto Martino, quae dat amore tuo...
Dones aeterne Thome tue premia vite — Istam qui tabulam fieri fecit pre-
118 Kd. der Rheinpr., Kr. Düren 317.
113 Podlaha, Domschatz 120, n. 112; 119, n. 111; 96, n. 80 und 81.
120 Kd. von Niederbayern, B.A. Viechtach 38. >21 Bock et Willemsen 173.
lsä Kd. von Mittellranken, Eichstätt 269. ,35 Annal. archool. XIX {1859), 46.
,2' Jahrbuch V (1861), 173. !2ä Molinier, Rothschild n. 16, TEL X.
m Dedalo VI (1925), 283, 285, 2871 läI Revue XXXVI (1886), 214
is» Witte TfL 56, 3. !2ä Essenwein, Kunstd. 173.
190 Burckhardt 283, n. 42. Die Inschrift ist nicht zu lesen Cuonradus Hüglin cap-
pellanus humillimus kalicem donarut (statt donavit), sondern C. H. capeilanus huius
monasterii cappellanie donavit.
bach118 mit der Inschrift :D.O.M., Virgini Matri et s. Brigidae virgini Michael Glaser,
Senator Coloniensis et C!iri<!iii:i a Krrbs (.'oiiii.ii:M d.d. anno 16D9, ein barockes Schei-
benreliquiar von 1713, das Reliquiar mit der Zunge des heiligen Jobannes von Nepo-
muk von 1719 und zwei Armreliqmare von (-3g im Dom zu Prag;119 eine Reliquien-
büste der heiligen Anna von 1729 in der Pfarrkirche zu Gottcszell,150 die auf einer
Kartusche am Sockel die Inschrift aufweist: Sanctae Annae divini filü aviae se de-
vovet Joseph Spilberg. Joseph Coclestin Bosnier in Passau fecit MDCCXXIX und ein
Sonnenostensorium in der Georgskirche zu Dinkelsbühl von etwa 172a mit der Le-
gende J.F.B.P.D. (= Johannes Franciscus ISogenhardt parochus Dinkelsbühlensis).
Inhaltlich betrachtet beschränkten sich die Inschriften der vierten
Klasse bis zum i3. Jahrhundert stets auf Angabe des Namens des oder der
Stifter. Die früher in Wortlaut angeführten Inschriften auf Reliquiaren
der ihm vorausgehenden Zeit bieten dafür ebensoviel Belege. Aber auch
auf den Reliquiaren der Folgezeit begegnen uns bis in die Frühe des
18. Jahrhunderts noch Inschriften der vierten Klasse, die lediglich den
oder die Stifter verewigen.
So auf zwei Kiniiturreliquienbüsten des ii. Jahrhunderts in St. Servalius zu
Maas!rieht,,S1 einem Ostensorium von etwa i35o in St. VValburg zu Michstätt1" und
dem Tafelrcliquiar au* .latn'ourt im Louvre, das im 1 \. Jahrhundert mit seinem Un-
tersatz versehen wurde;1*8 auf einem Armreliquiar des 15. Jahrhunderts im Dom zu
Zara121 und einem Kapselreliquiar aus derselben Zeit im Louvre zu Paris;125 auf
Ostensorien im Dom zu Padua von etwa 1470,1" auf einem von Kardinal Bernhardiri
von Carvajal gestifteten Ostensorium von t ^90 in S. Croce zu Rom121 und auf einem
Ostensorium mit liegendem Zylinder aus dorn frühen i5. Jahrhundert, dessen In-
schrift die Form einer Bitte hat: Oretis pro fratre Reinald Pistoris im Schnütgen-
museum zu Köln;12* auf dem von der Königin .Sophie von Polen gestifteten Reliquiar
in Gestalt einer /wölf-eiligen l'yxis'33 im Dom s.u Krakau, auf dem llüglinostenso-
rium im Historischen Museuni /u ü.isel™ und noch auf dem Sonnenostensorium in
der Georgskirche r.u Dinkelsbühl von etwa 1725.
Ein vereinzelt dastehendes Beispiel einer Inschrift des i3. Jahrhun-
derts, die außer dem Stifternamen duch schon das Jahr der Stiftung an-
gibt, ist die aus dem Martinskloster zu Trier stammende Reliquientafel im
Dom zu Prag, die, wie wir aus deren Inschrift ersehen, 1266 ein frater
Thomas zu Ehren des heiligen Martin anfertigen ließ: Suscipe, Christe-
hone, fratris nunuscula Thome — Sancto Martino, quae dat amore tuo...
Dones aeterne Thome tue premia vite — Istam qui tabulam fieri fecit pre-
118 Kd. der Rheinpr., Kr. Düren 317.
113 Podlaha, Domschatz 120, n. 112; 119, n. 111; 96, n. 80 und 81.
120 Kd. von Niederbayern, B.A. Viechtach 38. >21 Bock et Willemsen 173.
lsä Kd. von Mittellranken, Eichstätt 269. ,35 Annal. archool. XIX {1859), 46.
,2' Jahrbuch V (1861), 173. !2ä Molinier, Rothschild n. 16, TEL X.
m Dedalo VI (1925), 283, 285, 2871 läI Revue XXXVI (1886), 214
is» Witte TfL 56, 3. !2ä Essenwein, Kunstd. 173.
190 Burckhardt 283, n. 42. Die Inschrift ist nicht zu lesen Cuonradus Hüglin cap-
pellanus humillimus kalicem donarut (statt donavit), sondern C. H. capeilanus huius
monasterii cappellanie donavit.