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Donatianus — Donatus von Münftereifel
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ift jedoch der hl. D. mit dem hl. Donatus von
Arezzo verwechfelt) und ein Tafelgemälde des
Hans Goffaert im Mufeum zu Tournai (Michel,
Histoire de l’art V, 1, Paris 1910, Taf. VI).
Donatus von Arezzo (7. Auguft).
Er war Römer von Geburt, floh in der
diokletianifchen Verfolgung, feiner Eltern be-
raubt, als Jüngling nach Arezzo, wurde vom
dortigen Bifchof gütig aufgenommen und zum
Lektor, Diakon und Priefter geweiht, nach def-
fen Tode von Papft Julius I. zum Bifchof von
Arezzo ernannt und dann unter Julian auf
Betreiben des Auguftalen Quadratianus nach
ausgefuchten Martern enthauptet.
Pafjio /. Donati (AA. SS. 7. Aug., II, 188). — L.A.
c. 115 (Gräfle 484). — Stadler 1, 799.
Dargeffellt erfcheint er in Pontifikalkleidung,
als Attribut entweder nur den Biichofs-
f t a b in der Hand, oder in der einen den
Bifchofsftab, in der andern ein Buch
haltend. So zeigen ihn eine Statue aus dem
fpäten 13. Jh. im Dom zu Meißen, ein Glas-
gemälde von etwa 1400 und ein Wandgemälde
von etwa 1500 im gleichen Dom, eine Statue
von etwa 1440 in der Fürftenkapelle des Do-
mes (Inv. Sach (en XL, 56, 167, 69, 171) fowie
eine Statue von etwa 1513 im Dom zu Wur-
zen (Ebd. XX, 275). Ein individuelles Attribut
ift ihm nirgends beigefügt.
Donatus von Münftereifel (30. Juni).
Ein Katakombenheiliger, von dem nichts
Näheres, nicht einmal der Name bekannt ift;
denn der Name ,,Donatus“ wurde erft feinen
Reliquien beigelegt. Man hat in ihm einen An-
gehörigen der Legio fulminata vermutet, doch
ohne allen Grund. Seine Überreife wurden der
Katakombe der hl. Agnes an der Via Nomen-
tana entnommen und vom Kardinalvikar Ghi-
netti dem Bruder Ballorus S. J. gefchenkt, nach
dellen Tode fie der Generalvikar der Gefell-
fchaft Florentius von Montmorency 1652 dem
Kolleg zu Münftereifel ftiftete. Daß er Wetter-
heiliger wurde, hatte feinen Grund in dem
Umftand, daß iich beim Herannahen feiner
Reliquien der ftrömende Regen, der bis dahin
zu Münftereifel geherrfcht hatte, in herrliches
Sonnenwetter umwandelte, fowie befonders in
der am Tage der Einbringung der Reliquien
des Heiligen zu Euskirchen erfolgten Errettung
eines Jefuitenpaters von den Folgen eines Blitz-
fchlages dank der Anrufung des hl. D. Von
Münftereifel aus verbreitete (ich die Verehrung
des Heiligen in der ganzen Eifel, im Trierer
Gebiet, in Luxemburg, in Süddeutfchland, ja
felbft in Öfterreich.
AA. SS. 30. Jun., VII, 527. — Stadler 1, 798.
Als vermeintlicher Angehöriger der Legio
fulminata erfcheint D. in antiker Soldatentracht
dargeffellt. Als Attribute eignen ihm ein Bün-
del Blitze und eine Getreidegarbe. So
B„ H.
89. Donatus von Münftereifel.
Stift Engelszell bei Engelhartszell a. D.,
Altarftatue von etwa 1762.
zeigt ein Bündel Blitze eine Altarfigur in
der Kapelle zu Niedersgegen (Inv. Rheinpr., Kr.
Bitburg, S. 131), fowie eine Statue von 1740
in der Schloßkapelle Leopoldskron (Inv. Ö ft er-
reich, Bd. XI, S. 310) und eine Statue am Chor-
bogen der Pfarrkirche zu Altfrauenhofen aus
dem E. 18. Jh. (Inv. Niederbayern, Bd. 5, S. 25);
eine Getreidegarbe eine Statue des Heili-
gen in einem Bildftock von 1753 zu Straß (Inv.
Öfterreich, Bd. I, S. 542). Beide Attribute weift
eine Altarftatue von etwa 1762 im Stift Engels-
zell bei Engelhartszell a. D. auf (Abb. 89). Sie
find ein Echo feines Kultes und charakteri-
fieren ihn als Schutzheiligen gegen Gewitter,
Regenfchäden und Hagelunwetter. Bei einer
Statue in der Pfarrkirche zu Demerath in der
Eifel (Kr. Daun) aus dem 18. Jh. hat man feine
Patronfchaft durch eine auf feinem Schild dar-
geftellte, von Blitzen umzuckte Kirche finn-
fällig zum Ausdruck gebracht. Das Bündel
Blitze, das dem Heiligen als Attribut beigegeben
ift, um ihn als Wetterpatron zu kennzeichnen,
mag Anlaß gewefen fein, ihn als Angehörigen
der Legio fulminata zu deuten.
Auf der Bruft einer filbernen Büfte des Hei-
Donatianus — Donatus von Münftereifel
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ift jedoch der hl. D. mit dem hl. Donatus von
Arezzo verwechfelt) und ein Tafelgemälde des
Hans Goffaert im Mufeum zu Tournai (Michel,
Histoire de l’art V, 1, Paris 1910, Taf. VI).
Donatus von Arezzo (7. Auguft).
Er war Römer von Geburt, floh in der
diokletianifchen Verfolgung, feiner Eltern be-
raubt, als Jüngling nach Arezzo, wurde vom
dortigen Bifchof gütig aufgenommen und zum
Lektor, Diakon und Priefter geweiht, nach def-
fen Tode von Papft Julius I. zum Bifchof von
Arezzo ernannt und dann unter Julian auf
Betreiben des Auguftalen Quadratianus nach
ausgefuchten Martern enthauptet.
Pafjio /. Donati (AA. SS. 7. Aug., II, 188). — L.A.
c. 115 (Gräfle 484). — Stadler 1, 799.
Dargeffellt erfcheint er in Pontifikalkleidung,
als Attribut entweder nur den Biichofs-
f t a b in der Hand, oder in der einen den
Bifchofsftab, in der andern ein Buch
haltend. So zeigen ihn eine Statue aus dem
fpäten 13. Jh. im Dom zu Meißen, ein Glas-
gemälde von etwa 1400 und ein Wandgemälde
von etwa 1500 im gleichen Dom, eine Statue
von etwa 1440 in der Fürftenkapelle des Do-
mes (Inv. Sach (en XL, 56, 167, 69, 171) fowie
eine Statue von etwa 1513 im Dom zu Wur-
zen (Ebd. XX, 275). Ein individuelles Attribut
ift ihm nirgends beigefügt.
Donatus von Münftereifel (30. Juni).
Ein Katakombenheiliger, von dem nichts
Näheres, nicht einmal der Name bekannt ift;
denn der Name ,,Donatus“ wurde erft feinen
Reliquien beigelegt. Man hat in ihm einen An-
gehörigen der Legio fulminata vermutet, doch
ohne allen Grund. Seine Überreife wurden der
Katakombe der hl. Agnes an der Via Nomen-
tana entnommen und vom Kardinalvikar Ghi-
netti dem Bruder Ballorus S. J. gefchenkt, nach
dellen Tode fie der Generalvikar der Gefell-
fchaft Florentius von Montmorency 1652 dem
Kolleg zu Münftereifel ftiftete. Daß er Wetter-
heiliger wurde, hatte feinen Grund in dem
Umftand, daß iich beim Herannahen feiner
Reliquien der ftrömende Regen, der bis dahin
zu Münftereifel geherrfcht hatte, in herrliches
Sonnenwetter umwandelte, fowie befonders in
der am Tage der Einbringung der Reliquien
des Heiligen zu Euskirchen erfolgten Errettung
eines Jefuitenpaters von den Folgen eines Blitz-
fchlages dank der Anrufung des hl. D. Von
Münftereifel aus verbreitete (ich die Verehrung
des Heiligen in der ganzen Eifel, im Trierer
Gebiet, in Luxemburg, in Süddeutfchland, ja
felbft in Öfterreich.
AA. SS. 30. Jun., VII, 527. — Stadler 1, 798.
Als vermeintlicher Angehöriger der Legio
fulminata erfcheint D. in antiker Soldatentracht
dargeffellt. Als Attribute eignen ihm ein Bün-
del Blitze und eine Getreidegarbe. So
B„ H.
89. Donatus von Münftereifel.
Stift Engelszell bei Engelhartszell a. D.,
Altarftatue von etwa 1762.
zeigt ein Bündel Blitze eine Altarfigur in
der Kapelle zu Niedersgegen (Inv. Rheinpr., Kr.
Bitburg, S. 131), fowie eine Statue von 1740
in der Schloßkapelle Leopoldskron (Inv. Ö ft er-
reich, Bd. XI, S. 310) und eine Statue am Chor-
bogen der Pfarrkirche zu Altfrauenhofen aus
dem E. 18. Jh. (Inv. Niederbayern, Bd. 5, S. 25);
eine Getreidegarbe eine Statue des Heili-
gen in einem Bildftock von 1753 zu Straß (Inv.
Öfterreich, Bd. I, S. 542). Beide Attribute weift
eine Altarftatue von etwa 1762 im Stift Engels-
zell bei Engelhartszell a. D. auf (Abb. 89). Sie
find ein Echo feines Kultes und charakteri-
fieren ihn als Schutzheiligen gegen Gewitter,
Regenfchäden und Hagelunwetter. Bei einer
Statue in der Pfarrkirche zu Demerath in der
Eifel (Kr. Daun) aus dem 18. Jh. hat man feine
Patronfchaft durch eine auf feinem Schild dar-
geftellte, von Blitzen umzuckte Kirche finn-
fällig zum Ausdruck gebracht. Das Bündel
Blitze, das dem Heiligen als Attribut beigegeben
ift, um ihn als Wetterpatron zu kennzeichnen,
mag Anlaß gewefen fein, ihn als Angehörigen
der Legio fulminata zu deuten.
Auf der Bruft einer filbernen Büfte des Hei-