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Braun, Joseph
Tracht und Attribute der Heiligen in der deutschen Kunst — Stuttgart: Metzler, 1943

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https://doi.org/10.11588/diglit.52614#0050
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Andreas — Angelus

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28. Laurentius, Katharina, Angelus.
Aachen, Münfter, Triptychon um 1510, Außenfeite des rechten Flügels.

Koloffalkreuz ausgewachfen (Abb. 27), in der
Barockzeit aber ift es ein folches regelmäßig.
So z. B. auf einem den Apoftel darftellenden
Relief von 1705 zu Sächfenheim (Inv. Bayern,
Unterfranken, Bd. 1, S. 226), bei einer Statue
von etwa 1750 zu Sulzfeld (Ebd.P>d. 13, S. 139),
bei einer Statue von 1585 zu Blaibach (Inv.
Niederbayern, Bd. 9, S. 23) u. a.
Die Form eines Kreuzes mit zwei
Querbalken zeigt das Attribut auf der
fchon erwähnten Miniatur eines Pfalteriums
der Staatsbibliothek zu München, bei einer
Statue des Apoftels in der Andreaskirche zu
Erfurt von 1370 (Inv. Prov. Sachfen 2, S. 46),
bei einer Statue von etwa 1350 am fog. Tri-
angel des Erfurter Domes (Ebd. 1, S. 84) und
bei einer Retabelfigur von 1512 in St. Marien
zu Prenzlau (Goldfchmidt, Lübeck, Taf. 31), alle
drei vereinzelte Erfcheinungen. Bei den beiden
erften handelt es (ich um ein Handkreuz, beim
dritten um ein Standkreuz der vorhin befchrie-
benen Art.

Angelus (5. Mai).
Einer der erften Karmeliter. Als Bußprediger
in Sizilien wirkend, wurde er um 1220 zu Li-
cata von einem öffentlichen Sünder, der durch
fein fittenlofes Leben fchweres Ärgernis gab,
wegen der Vorhalte, die er ihm gemacht hatte,
ermordet.
Vita f. Angeli O. carm. mart. (AA. SS. 5. Mai;
II, 56). — Henochi, Vita altera (Ebd. II, 20*). —
Stadler I, 211.
Abgebildet erfcheint er in Karmeliterklei-
dung (langem, gegürtetem Rock, Skapulier und
Kappa mit Kapuze). Als Attribute hat er auf
einem aus der Mainzer Karmeliterkirche flam-
menden Retabel von etwa 1500 im Dom zu
Mainz (Inv. Hefjen II, 1, Taf. 5) und im Hoch-
altarretabel von 1741 zu Haidflein (Inv. Nieder-
bayern, Bd. 9, S. 39) in der einen Hand ein
Buch, in der andern ein ihn als Märtyrer
kenntlich machendes Schwert, die Mordwaffe,
mit der er getötet wurde. Auf einem Holzfchnitt
von etwa 1500 in der Staatsbibi, zu Bamberg
 
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