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Eilfter B r i e f.
^Zch würde Jhncn von unftrer tragifthen Bühne
kein anziehenderes Bild entwerfen können, a!ä das
von unftecr komischcn ist, wcnn nicht er'n Einziger
die Schmach, die auf ihr ruhte, in den letzten Jah«
ren vvn ihr genommen hatte. Ach, warum kann
ich Jhnen dreftn Einzigen nicht nennen, ohne zu-
gleich Jhrem Auge Thränen der Wehmuth auäzu-
pressen? Friedrich von Schiller starb zu
Weimar den 9. May 180;, allerdings nicht zu
früh für ftinen Ruhm, den die unsterblichen Denk-
mahle ftines Geisteö auf die späteste Nachwelt brin-
gen werden, aber viel zu früh für alle, die das
Wahre, Gute und Schöne lieben und die fo glück-
liche und so ftltene Vereinignng des tief eindringen-
denVecstandes mit blühcnder Einbildungskraft und
warmer Empfindung gchörig zu würdigen wissen.
Während der letzten Jahre Jhreö Auftnthalts
in Deutschland beschäftigte sich dicser tresfiiche alles
umfassende Kopf mit dem Studium der Kantischeu
Philosophie, und der glückliche Erfolg, mit welchem
er sie auf die Aesihetik anwandte, ließ uns fürchten.
Eilfter B r i e f.
^Zch würde Jhncn von unftrer tragifthen Bühne
kein anziehenderes Bild entwerfen können, a!ä das
von unftecr komischcn ist, wcnn nicht er'n Einziger
die Schmach, die auf ihr ruhte, in den letzten Jah«
ren vvn ihr genommen hatte. Ach, warum kann
ich Jhnen dreftn Einzigen nicht nennen, ohne zu-
gleich Jhrem Auge Thränen der Wehmuth auäzu-
pressen? Friedrich von Schiller starb zu
Weimar den 9. May 180;, allerdings nicht zu
früh für ftinen Ruhm, den die unsterblichen Denk-
mahle ftines Geisteö auf die späteste Nachwelt brin-
gen werden, aber viel zu früh für alle, die das
Wahre, Gute und Schöne lieben und die fo glück-
liche und so ftltene Vereinignng des tief eindringen-
denVecstandes mit blühcnder Einbildungskraft und
warmer Empfindung gchörig zu würdigen wissen.
Während der letzten Jahre Jhreö Auftnthalts
in Deutschland beschäftigte sich dicser tresfiiche alles
umfassende Kopf mit dem Studium der Kantischeu
Philosophie, und der glückliche Erfolg, mit welchem
er sie auf die Aesihetik anwandte, ließ uns fürchten.