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Bibliothek der redenden und bildenden Künste — 4.1807

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Vierten Bandes zweytes Stück
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Ueber Heyne's Ausgabe des Homer
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https://doi.org/10.11588/diglit.57668#0242
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246 Ueber Heyne'S Ausgabe des Homer.
Verse so zu verstehen, alb ob darin blos vom Zorn
des Acyrll Ore Rede sey?Betrachtet man sie mit
poetischem Geiste, jo sinder man nichts als die Lei»
den, die der Zorn des Achill über Griechen und
Troer brachte. Zorn steht als Hauptbegriff, als
dem dichterischen Zweck der Lebhaftigkeit und Stärke
am angemessensten natürlich zuerst. So fallt natür»
lich alles über den Hausen, was über die Betrach-
tung des Achill als Hauptperson gesagt wird.
(LX1X.) Verlangt man nicht übertriebene Künste-
key, so wird man allerdings in der Itiade Plan und
Zusammenhang finden, und daß dieser nicht ur-
sprünglich darin gelegen, vom Geiste des komponi-
renden Homer ausgegangen, ist durch jene falsche
Interpretation noch keineswegs widerlegt. Wer
sieht ferner im Räsonnement über die Odyssee nicht
beym ersten Blick die xenrio princujmr und eben
so im Urtheil über Aristoteles. Das Atkerthum
hätte keine Einheit im Homer gefunden, das die
Verletzungen derfelden Mit einem Iiovrov suc-ev
entschuldigte! Daß die Einsichtsvolleren übrigens

*) Vortrefflich ist der sich auf diese Interpretation
stützende Versuch des Herrn Wolf lieber, den
Ruhm des Achill zum Argument der Iliade zu machen.
Die Verse, die er (LXVIII.) zum Anfang der Iliade
vorschlagt, erinnerten uns ganz umvillkührlich durch
ihren schönen Gegensatz an daS: Ille eZo, gui
Huonäam — 2t nune borrentia KIsrtis!
 
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