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Bredius, Abraham [Bearb.]
Künstlerinventare: Urkunden zur Geschichte der holländischen Kunst des XVIten, XVIIten und XVIIIten Jahrhunderts (Band 1) — Haag, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.33476#0200

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DAS NÄCHLASS-mVENTAR VON JAN LIEVENS.

Aus clen Archiven ist ziemlicli viel ans Tageslicht ge-
kommen iiber Jan Lievens, der vor manchem andern es
verdient, dass ihm einmal eine Biographie gewidmet wird.
Wer diese wichtige Aufgabe auf sicli nehmen will, der
konsultiere die zahlreichen Notizen, clie Moes seinerzeit
iiber den Künstler zusammengetragen hat und die jetzt im
Rijksprentenkabinet aufbewakrt werden; Moes schöpfte
daraus fiir seinen kleinen Anfsatz über Lievens im Leidsch
Jaarboekje 1907, aber er hat dort nicht alles gegeben.
Ich beschränke mich liier auf clie Wiedergabe des Inventars
und, als Beilagen, einer Reihe von Dokumenten ans den
Archiven im Haag, in Leiden nnd in Amsterdam. Der
Maler wohnte abwechselnd an diesen drei Orten. Obwokl
sehr geschätzt, hatte er clock stets mit Greldsorgen zu
kämpfen ; die sechs Kincler haben seine Hinterlassenschaft
unter Anrufung des beneficium inventarii angetreten. Und
docli wurden seine Werke manchmal ausserordentlich hoch
bezahlt. So bekam er für seinen Scipio Africanus, den er
1641/42 in Antwerpen für die Stadt Leiden malte, nicht
weniger als fl. 1500, sowie eine goldene Kette, und für die
Darstellung der Wahl Brinios zum Anführer der Kanine-
faten in het ovael op de galderye (Galerie), die er für
das Amsterdamer Stadthaus sclruf, wurden ihm gemäss
der Abmachung vom 13. Januar 1661 fl. 1100 ausge-
zahlt. Zur selben Zeit missbilligten die weisen Herren
Rembrandts Claudius Civilis, welchem Urteil wir es zu
clanken liaben, dass von dem machtvollen Kunstwerk blos
•ein Eragment — allerdings was fiir ein Fragment! —,auf
uns gekommen ist; wir bewundern es heute im National-
museum in Stockholm.

Das genaue Sterbedatmn unseres Künstlers ist, wie
Beilage zz bezeugt, der 4. Juni 1674.
 
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