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Bredius, Abraham [Bearb.]
Künstlerinventare: Urkunden zur Geschichte der holländischen Kunst des XVIten, XVIIten und XVIIIten Jahrhunderts (Band 2) — Haag, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.33477#0044

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INVENTARE DER WITWE VON BARTHOLOMEUS
VAN DER HELST END SEINES SOHNES,
LODEWYCK VAN DER HELST. i)

Ich bin in der glücklichen Lage, diese interessanten Inventare
mit einer Reihe von ebenso merkwürdigen Dokumenten zu
begleiten. Für eines jedoch habe ich noch keine Erklärung
linden können: weshalb die Familie van der Heist in Geld-
nöte geriet. Denn Bartholomeus, der grosse Maler, hat sicher
viel Geld verdient. Lesen wir doch in einer Urkunde von
1674 (vergl. Beilage A), dass ein Bild von ihm mit einer
Schuldverschreibung von /h 2000 bezahlt wird, und das war
nur eine Teilzahlung. Für ein Gruppenbild von drei Per-
sonen bekam er % 460 (vergl. Beilage h—IG). Vielleicht
waren die schlechten Zeiten daran Schuld, dass es mit den
van der Heists so abwärts ging. Vor und nach 1672, als
die Franzosen Holland überfluteten, ging es schlecht mit
der Kunst. Man denke nur an die Erklärung der Witwe
des Delfter Vermeer, die aussagt, dass ihr Mann in jenen
Zeiten mit Malen nichts habe verdienen können und auch
mit seinem Kunsthandel keine Geschäfte machte.
Es wäre wünschenswert, dass die über van der Heist
erhaltenen Dokumente einmal zu einer gründlichen Mono-
graphie zusammengefasst würden. Der grosse Künstler
würde es wohl verdienen. Es gab einmal eine Zeit, wo
man, wie de AmicisU, im Trippenhuis fragen konnte, was

1) Die Inventare sind hier wegen ihrer vielen Beziehungen zn den
übrigen Dokumenten chronologisch in diese eingeordnet.
2) Vergl. Oud Holland 1910, S. 62.
3) In seinem bekannten Buch „Olanda".
 
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