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Bredius, Abraham [Oth.]
Künstlerinventare: Urkunden zur Geschichte der holländischen Kunst des XVIten, XVIIten und XVIIIten Jahrhunderts (Band 3) — Haag, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.33478#0234

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950

VAN SPJERS.

7.9 ^ehr^c/Ae prwAeg.
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BEILAGEN.
Die hier mitgeteilte erste Urkunde gehört zu einer Reihe
von Zeugenaussagen für eine Baronin von Bürckersrode, geborene
Gräßn von Rantzau, die in Rom einen Knaben adoptiert hatte
(wie es scheint, um sich der Güter ihres in Rom verstorbenen
Gatten bemächtigen zu können). Dieser Knabe, der später als
Dieb und Verschwender seiner Adoptivmutter viele Sorgen
machte, suchte sich jetzt als echten Sohn auszugeben. Die Gräßn
aber trachtete zu beweisen, dass sie ihn aus einem römischen
Spital als Kind angenommen hatte. Es ist hier nicht die Stelle,
die Details dieses Prozesses ausführlich wiederzugehen. Uns inte-
ressieren hier vor allem die Aussagen zweier als Zeugen aufge-
rufener Maler, Albert van Spiers und Nicolaes Piemont; van
Spiers erzählt da u. a., dass er zehn Jahre in Rom gelebt habe.
a.) 1700. 2. Fehr.
Herr Albert van Spiers, Kunstmaler in Amsterdam, bezeugt
auf Ersuchen der Frau Lucia Oligard Baronesse von Bürckers-
rode, geborener Gräßn von Rantzau, dass er sich von 1687—1697
für seine Kunst in Rom aufgehalten habe und das Spital von
Santo Spirito in Rom sehr wohl kenne. Er habe seinerzeit in
Rom ein Unglück an seinem Fuss gehabt, das man in fünf
Monaten nicht habe kurieren können; darauf habe er sich in
das genannte Spital begehen, wo er in kurzer Zeit geheilt
worden sei. In dieser Zeit (da er im Spital lag) sei es geschehen,
dass sechs Kinder zugleich in das Spital gebracht und in seiner
Gegenwart alle auf ein Bett gelegt wurden. Darauf habe ein
Heilkundiger oder ein Gehülfe von jedem Kind den linken
Fuss genommen, etwas krumm gebogen und über der Mitte
der Fussßäche (?) mit einem Messerchen zuerst einen Längs-
und dann zwei Querschnitte gemacht. Dieses sei sehr schnell
geschehen, ohne dass Blut heraussprang; das Blut habe den

1) Prot. Not. F. Meerhout, Amsterdam.
 
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