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Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg [Editor]
Das Hamburgische Museum für Kunst und Gewerbe: dargestellt zur Feier des 25jährigen Bestehens von Freunden und Schülern Justus Brinckmanns — Hamburg, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.53061#0057
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die notwendigsten Räume zuwies und den Schriftführer
der Museumskommission, Dr. Justus Brinckmann, zum
Direktor ernannte.
Dort haben Brinckmanns Freunde das Museum im
Laufe der fünfundzwanzig Jahre, die es nun vom Staat
gepflegt wird, heranwachsen sehen zu der mächtigsten
und einflussreichsten Sammlung unter allen, die ein
einzelner Mann gegründet und entwickelt hat.
In Hamburg hat man das Wachstum des Museums
im allgemeinen als etwas Selbstverständliches genommen.
Weite Kreise, selbst der Gebildeten — und gerade der
Gebildeten —, haben sich wenig darum gekümmert, und
man pflegte überrascht und ungläubig aufzuhorchen,
wenn Fachleute die Anstalt beurteilten. Das ist nicht
zu verwundern, und noch auf lange Zeit wird man die
hohe Wertschätzung auf guten Glauben hinnehmen
müssen, denn die Bildung, die zu eigenem Urteil be-
fähigte, wird in Hamburg so wenig wie anderswo rasch
über engere Kreise hinausdringen. Aber dieser engere
Kreis hat sich auch schon gebildet in den Sammlern, die
den Pfaden Brinckmanns gefolgt sind, und die mit
herzlicher Anteilnahme das Wachstum der Anstalt mit-
erleben.
# * «
Die Eigenart des hamburgischen Museums liegt nicht
in der Aufhäufung von Seltenheiten und Kostbarkeiten,
denn es wurde mit sehr geringem Aufwand von Mitteln
geschaffen. Zwei kostbare Möbel aus den Gemächern
Ludwig XV. würden heute so viel kosten, wie das
ganze Museum, Staatszuschuss, Vermächtnisse und Ge-
schenke eingerechnet, zu Buch steht. Dass es da-
gegen Besitztümer enthält, die von künftigen Zeitaltern
nicht weniger hoch geschätzt werden dürften, verdankt
es äusser der Potenz seines Gründers einigen glück-
lichen Umständen, die nicht allen Museumsleitern zu
gute gekommen sind.
Das Museum für Kunst und Gewerbe ist von vorn-
 
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