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DPJTTER ABSCHNITT.

Die Miniaturmalereien.

1. Allgemeines.

Die alte Sitte, bei reiclilichen Mitteln die ftir den Kircliengebrauch
bestimmten Bücher künstlerisch auszustatten, führt der Kunstgeschichte
in den Bildern der Handschriften, den Miniaturen, ein reiches Forscliungs-
material zu. Noch heutigentags werden auf dem Athos einige kunstvolle
Handschriften in den Kirchen an der dazu bestimmten Stelle, im Dia-
konikon, dem Typikarion, aufbewahrt und wol auch bei festlichen Ge-
legenheiten im Gottesdienste benutzt; die vielen übrigen haben mit der
Zeit in den Bibliotheken, deren jedes der Klöster eine besitzt, eine Ruhe-
stätte gefunden. Die Bibliotheken, lange Zeit vernachlässigt, sind jetzt
in möglichst sicheren Räumen, in der Empore tiber der Kirchenvorhalle
oder in einem festen Thurme, untergebracht und auch geordnet. Ihr
Katalog ist im Erscheinen und hat begonnen, iiber die vorhandenen
Schätze Auskunft zu geben. 1 Viele Handschriften sind freilich in ver-
gangenen Zeiten untergegangen oder dem Athos entfremdet und in abend-
ländische oder russische Bibliotlieken gebracht worden, sodass sie jetzt

1 Die erste Lieferung ist zunächst grieeMsch ersehienen: Sp. Lambros, „Kara-
Xoyog tcov A rar? ßißXtoSpxatc toö 'Aytou "Opou? £XX’f]'nxwv xcoStxcov“ (Athen 1888), schon
acht Bibliotheken behanclelnd. Herr Prof. Lambros hat fast alle Bibliothelcen des
Athos aufgenommen: die des Protaton und der Skiti der heiligen Anna, sowie aller
Klöster ausser Wat-opädi uncl Lawra; in Watopädi ist bereits ein handsehriftlicher
Katalog vorhanden, in Lawra ist er von den Mönchen, welche schon im Protaton dic
gleiche Arbeit mit Sorgfalt ausgeführt haben, in Angritf genommen. Ueber seine Reise
vgl. Eickenbach, „Ein Besuch auf dem Berge Athos, Bericht des Dr. Sp. Lambros,
aus dem Neugrieehischen“, in „Wissenschaftliche Studien und Mittheilungen aus dem
Benedictiner-Orden“, II. Jahrgang, II. Band (1881). Herr Prof. Lambros hatte die Giite,
mir vor meiner Reise aus seinem noch fast ganz ungedruckten Katalog alle Miniatur-
Handschriften mitzutheilen, wodurch allein es mir möglich wurde, in den Bibliotheken
viel Werthvolles kennen zu lernen. Ich wiederhole hier den schon im Yorwort daflir
ausgesprochenen Dank.
 
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