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Brugsch, Heinrich
Reiseberichte aus Aegypten: geschrieben in den Jahren 1853 und 1854 — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.11791#0076
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Kairo, im Juli 1853.

Ein Chamsin.

A.m letzten Tage des MaimonaIs unternahm ich aufs neue
einen Ausflug nach Tura, wo mir die Freundschaft eines
in Diensten des Vicekönigs stehenden Landsmannes ein
gastliches Domicil angeboten hatte. Gemeinschaftlich ver-
liessen wir am frühen Morgen die Stadt, schlugen die
Richtung nach den Mameluckengräbern unterhalb der Ci-
tadelle ein und befanden uns bald mitten in der Wüste
zwischen dem Ufer des jetzt sehr niedrigen Nil und dem
Höhenzuge des Mokattam. Der Morgen war schön und
luftig. Bis zu dem, ehemals durch seine Gärten berühm-
ten und danach benannten Dorfe Bussattin, waren wir eine
Stunde lang geritten. Hier zeigen grosse Schuttberge,
welche das Dorf umgeben und auf denen es zum Theil
erbaut ist, die Ruinen und die Lage einer alten Stadt an.
Tura war endlich in Sicht. Vor dem Orte machte die
ägyptische Infanterie, Artillerie und ein Husarenregiment
kriegerische Uebungen. Das ganze Militär war weiss ge-
kleidet (kurze Jacken, Beinkleider), die Infanterie mit
Schuhen, die Cavalerie mit Stiefeln, welche mächtige Spo-
ren zierten. Die Exercitien wurden nach französischem
 
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