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Brugsch, Heinrich [Hrsg.]
Geographische Inschriften altägyptischer Denkmäler (Band 3) — Leipzig, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.5552#0005

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VORWORT.

Durch des Himmels Beistand ist mir die Freude zu Theil geworden, das Verspre-
chen, mit welchem ich in dem Vorwort zu dem zweiten Bande dieses Werkes von meinen
Lesern Abschied nahm, halten zu können. Ich übergebe hiermit den dritten Theil meiner
geographischen Forschungen der Oeffentlichkeit, nachdem ich bereits vor einem Jahre mit
reicher Ausbeute von den gesegneten Ufern des Niles glücklich nach dem theuern Vater-
lande zurückgekehrt bin. Ich habe in der kurzen Einleitung zu dem versprochenen grös-
seren N ach trage zu den beiden ersten Bänden die besonderen Umstände erwähnt, welche
diese meine zweite Reise nach Aegypten vor allem begünstigt haben. Sie knüpfen sich
wiederum an den Namen meines lieben Freundes Mr. Mariette, dem ich hiermit noch ein-
mal und öffentlich aus der Heimath den aufrichtigsten Dank zurufe.

Die Erwartungen, mit welchen ich die beiden ersten Theile des ganzen Werkes in
die Welt schickte, sind in der kurzen Zeit ihres Erscheinens, und zwar mehr als ich hoffen
durfte, in Erfüllung gegangen. Die zahlreichen Beziehungen auf die geographischen In-
schriften altägyptischer Denkmäler, welche nicht allein von verdienstvollen vaterländischen
Gelehrten, sondern auch von ausländischen Männern der Wissenschaft in ausgedehnter Weise
benutzt worden sind, haben mir den schlagendsten Beweis geliefert für die in der Einlei-
tung zum ersten Bande ausgesprochene Behauptung von der Nothwendigkeit und dem Be-
dürfniss vorbereitender geographischer Forschungen auf dem altägyptischen Boden. Ich bin
und werde auch in Zukunft besonders dankbar sein für jede Berichtigung und jede Erwei-
terung, welche von anderer Seite her meine eigenen Untersuchungen betreffen und diese
Studien fördern helfen.

Ich musste mich bei den vergleichenden Untersuchungen geographischer Inschriften
aus den Zeiten der Ptolemäer und Römer, welche sich auf das den Aegyptern damaliger
Zeit bekannte Ausland beziehen, noch grösserer Vorsicht befleissigen, als dies bei dem
zweiten Bande der Fall war. Seltsamer Weise können nämlich die überlieferten Namen von
Völkern und Ländern kaum anders als in lexicalischer Nacktheit aufgeführt werden. Die
Gründe habe ich betreffenden Ortes weitläuftiger auseinandergesetzt. Bei weitem ergiebiger
dagegen waren diejenigen in Aegypten neu entdeckten Inschriften, welche sich auf die
Kenntniss des eigentlichen Aegyptens beziehen und die in dem einleitenden Nachtrage
zusammengestellt sind. Sie haben zum Theil meine früheren Forschungen bestätigt oder
erweitert. Die Nomos-, besonders aber die Städte-Liste aus dem Osiris-Tempel Ramses'II.
muss ich nicht ohne eigene Genugthuuug an die Spitze aller stellen.
 
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