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https://doi.org/10.11588/diglit.31127#0036
2. Meister des Marienlebens, Der Stifler Gerhard Terstegen. Ausschnitt aus
der Beweinung Christi. Köln, Wallraf-Richartz-Museum
Kirschen essen war. Obgleich sowohl im formalen Aufbau als in der malerischen Kuitur eine tief wur-
zelnde Verwandtschaft mit der hohen Bildniskunst der stammverwandten Niederländer vorhanden ist,
setzt sich in unserm Konterfei die niederrheinisch-kölnische Eigenkraft doch sehr bestimmt von gleich-
zeitigen niederländischen Bildnissen ab.
11. MEISTER DES MARIENLEBENS (?), Bildnis eines älteren Mannes.
Dem Marienleben-Meister schreibe ich mit Vorbehalt eine schlichte Bildnistafel zu, die vor etwa
zwanzig Jahren im Berliner Handel auftauchte. Das scharf charakterisierte Bildnis des hageren Mannes
ist ohne festen Schluß und feinere Rahmenempfindlichkeit ins Bildfeld gesetzt. Hell hebt sich das Matt-
rosa des mit grauen und grauschwärzlichen Schatten differenzierten Gesichts von dem tiefen violettbrau-
nen Grund und dem dunklen Grünlichblau der Schaube ab. Unter der hohen, grauschwarzen Kappe
kommt links ein struppiger Büschel dunkelbrauner Haare vor. Festblickende, dunkle Augen — merkwür-
dig, daß das zurückliegende linke größer ist, als das rechte —, hohe Stirn, scharf markierte Nase, an
deren pointierter Spitze rechts ein Pentiment sichtbar wird, breiter, schmallippiger Mund, faltiger Hals:
trotz fühlbarer Härten und Holprigkeiten der Formgebung bleibt der Maler seinem etwas gallig anmu-
tenden Modell nichts schuldig. Die Pinselführung herb, zuweilen strähnig, charaktervoll. Unter der in
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der Beweinung Christi. Köln, Wallraf-Richartz-Museum
Kirschen essen war. Obgleich sowohl im formalen Aufbau als in der malerischen Kuitur eine tief wur-
zelnde Verwandtschaft mit der hohen Bildniskunst der stammverwandten Niederländer vorhanden ist,
setzt sich in unserm Konterfei die niederrheinisch-kölnische Eigenkraft doch sehr bestimmt von gleich-
zeitigen niederländischen Bildnissen ab.
11. MEISTER DES MARIENLEBENS (?), Bildnis eines älteren Mannes.
Dem Marienleben-Meister schreibe ich mit Vorbehalt eine schlichte Bildnistafel zu, die vor etwa
zwanzig Jahren im Berliner Handel auftauchte. Das scharf charakterisierte Bildnis des hageren Mannes
ist ohne festen Schluß und feinere Rahmenempfindlichkeit ins Bildfeld gesetzt. Hell hebt sich das Matt-
rosa des mit grauen und grauschwärzlichen Schatten differenzierten Gesichts von dem tiefen violettbrau-
nen Grund und dem dunklen Grünlichblau der Schaube ab. Unter der hohen, grauschwarzen Kappe
kommt links ein struppiger Büschel dunkelbrauner Haare vor. Festblickende, dunkle Augen — merkwür-
dig, daß das zurückliegende linke größer ist, als das rechte —, hohe Stirn, scharf markierte Nase, an
deren pointierter Spitze rechts ein Pentiment sichtbar wird, breiter, schmallippiger Mund, faltiger Hals:
trotz fühlbarer Härten und Holprigkeiten der Formgebung bleibt der Maler seinem etwas gallig anmu-
tenden Modell nichts schuldig. Die Pinselführung herb, zuweilen strähnig, charaktervoll. Unter der in
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