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Burckhardt, Jacob
Der Cicerone: Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens — Basel, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.1179#0870
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Hans Holbein. — Glasgemälde. $55

Das Porträt eines vorwärts deutenden Mannes mit breitem Ge- a
sieht und flachem Barett, im Pal. Pitti, kann hei trefflicher Charak-
teristik doch wegen der Verzeichnung im Kopf und der Absichtlichkeit
in der Anordnung der Hände nicht als H.'s Werk gelten. — Das Bild-
niss eines Armbrustschützenmeisters (?) im Pal. Guadagni zu Florenz b
verhält sich zu H.'s Werken etwa wie diejenigen des Hans Asper. —
Das sehr schöne Bildniss des Prospero Colonna im gleichnamigen c
Palast zu Rom ist wohl eher von einem Niederländer. — Von den
Holbelns im Pal. Borghese ist wenigstens der junge Mann mit Hand- d
schuhen wohl echt und vortrefflich. — Von den Porträts des Erasmus
hängt dasjenige im Museum von Neapel für jede nähere Untersuchung e
zu dunkel; dasjenige in der Galerie zu Parma (1530) erscheint zuf
iiberfleissig und ängstlich um etwas anderes als eine gute (ober-
deutsche?) Copie zu sein.

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Von der augenschädlichen Prüfung der italienischen Glasge-
mälde möchte ich am Liebsten ganz abrathen", damit die Sehkraft
für die Fresken ungesehwächt bleibe. Weil aber eine ganz ansehn-
liche Menge bedeutender Werke dieser Art vorhanden ist, so darf ich
sie nicht völlig übergehen. Besondere Studien möge man hier nicht
erwarten.

Die Glasmalerei mag in Italien während des ganzen spätem Mit-
telalters hie und da geübt worden sein, allein im Grossen ist sie doch
Mst mit dem gothisehen Baustyl vom Norden her eingedrungen. Ich
entsinne mich keines Glasgemäldes von romanischem Styl. Noch ganz
spät sind es transalpinische oder doch im Norden gebildete Künstler,
Welche mehrere der bedeutendsten Werke ausführen.

Wie vieles von den Glasgemälden des Domes von Mailandg
noch der Erbauungszeit angehört, weiss ich nicht anzugeben; die der
grossen Chorfenster sind modern; die der Südseite, welche noch bei
den Ereignissen von 1848 Schaden litten, werden einer Bestauration
unterliegen müssen. — Für das grosse Chorfenster in S. Domenico zu h
 
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