9g Decoration. Klosterhöfe. Unteritalien.
Bögen auf Säulchen, innen flaehgedeckt oder gewölbt. Die einfachem
a derselben (bei S. Lorenzo fuori, S. Vincenzo alle tre fontane, S. Sa-
bina) haben nichts als den Marmor vor irgend einem frühen romani-
b sehen Kreuzgang in Deutschland voraus. An dem Hof von Subiaeo
dagegen bemerkt man schon einen Versuch, durch ernste Annäherung
an die antiken Bauformen Seele und Sinn in die Halle zu bringen,
eund in den rosenduftenden Klosterhöfen des Laterans und der Abtei
d S. Paul sind diese antiken Formen sowohl durch Anwendung des
prachtvollsten Mosaikschmuckes als durch gemeisselte Marmorzierra-
then zu einer neuen und ganz eigenthümlichen Belebung gediehen.
(Erste Jahrzehnde des XHI. Jahrhunderts.) Unmittelbarer als in den
ganzen Basiliken dieser Zeit, welche altern Vorbildern nachfolgen,
spricht sich hier der Formengeist der Epoche Innocenz HI. ans. —
«Die Vorhalle des Domes von Civitä Castellana zeigt ein ähnliches
Zurückgehen auf classische Vorbilder, verbunden mit zierlicher Mosai-
cirung. — Die letzten Cosmaten arbeiteten im gothischen Styl, wovon
bei Gelegenheit.
Die unteritalischen, ganz auf der Glaspaste beruhenden Zierarbei-
ten des XI. und XU. Jahrhunderts (denn was Älteres darunter sein
mag, lässt sich schwer ausscheiden) haben, wie gesagt, einige Motive
mit den saraeenischen gemein, möglicher Weise sogar die Urheber.
Weit das Umständlichste und Prachtvollste in dieser Art auf dem
f italienischen Festlande: die Ambonen, die Sängertribune, die Osterker-
zensäule, der Best der Chorschranken u. A. m. im Dom von Salerno.
Auch der Fussboden, von harten Steinen, ist wenigstens im Chor
erhalten.
tisch aus dünnen Alabasterplatten, weniger wegen der unbedeutenden Re-
liefs merkwürdig als weil er auf Erhellung durch hineingestellte Lampen be-
» rechnet wir. — In S. Apollinare nuovo der besterhaltene Ambon, auf Tier
Säulen, mit reichem römischem Detail in barbarischer Anwendung etc. etc.
Auch die beiden Ambonen und das kleine Sacellum Can einem Pfeiler
«* links) in S. Marco za Venedig gehören eher dem Kreise dieser ravenna-
tischen Decoration an als der römischen. Leblose plastische Verzierung mit
Vergoldungen, aber feein Mosaik; die Steingattungen sind an sich selbst schon
kostbar genug. — Ein ITnicum des IX. Jahrhunderts ist endlich der mit Re-
f Iieffiguren versehene und (nach den alten Spuren neu) bemalte Tabernakel
des Hochaltars in S. Ambrogio zu Mailand.
Bögen auf Säulchen, innen flaehgedeckt oder gewölbt. Die einfachem
a derselben (bei S. Lorenzo fuori, S. Vincenzo alle tre fontane, S. Sa-
bina) haben nichts als den Marmor vor irgend einem frühen romani-
b sehen Kreuzgang in Deutschland voraus. An dem Hof von Subiaeo
dagegen bemerkt man schon einen Versuch, durch ernste Annäherung
an die antiken Bauformen Seele und Sinn in die Halle zu bringen,
eund in den rosenduftenden Klosterhöfen des Laterans und der Abtei
d S. Paul sind diese antiken Formen sowohl durch Anwendung des
prachtvollsten Mosaikschmuckes als durch gemeisselte Marmorzierra-
then zu einer neuen und ganz eigenthümlichen Belebung gediehen.
(Erste Jahrzehnde des XHI. Jahrhunderts.) Unmittelbarer als in den
ganzen Basiliken dieser Zeit, welche altern Vorbildern nachfolgen,
spricht sich hier der Formengeist der Epoche Innocenz HI. ans. —
«Die Vorhalle des Domes von Civitä Castellana zeigt ein ähnliches
Zurückgehen auf classische Vorbilder, verbunden mit zierlicher Mosai-
cirung. — Die letzten Cosmaten arbeiteten im gothischen Styl, wovon
bei Gelegenheit.
Die unteritalischen, ganz auf der Glaspaste beruhenden Zierarbei-
ten des XI. und XU. Jahrhunderts (denn was Älteres darunter sein
mag, lässt sich schwer ausscheiden) haben, wie gesagt, einige Motive
mit den saraeenischen gemein, möglicher Weise sogar die Urheber.
Weit das Umständlichste und Prachtvollste in dieser Art auf dem
f italienischen Festlande: die Ambonen, die Sängertribune, die Osterker-
zensäule, der Best der Chorschranken u. A. m. im Dom von Salerno.
Auch der Fussboden, von harten Steinen, ist wenigstens im Chor
erhalten.
tisch aus dünnen Alabasterplatten, weniger wegen der unbedeutenden Re-
liefs merkwürdig als weil er auf Erhellung durch hineingestellte Lampen be-
» rechnet wir. — In S. Apollinare nuovo der besterhaltene Ambon, auf Tier
Säulen, mit reichem römischem Detail in barbarischer Anwendung etc. etc.
Auch die beiden Ambonen und das kleine Sacellum Can einem Pfeiler
«* links) in S. Marco za Venedig gehören eher dem Kreise dieser ravenna-
tischen Decoration an als der römischen. Leblose plastische Verzierung mit
Vergoldungen, aber feein Mosaik; die Steingattungen sind an sich selbst schon
kostbar genug. — Ein ITnicum des IX. Jahrhunderts ist endlich der mit Re-
f Iieffiguren versehene und (nach den alten Spuren neu) bemalte Tabernakel
des Hochaltars in S. Ambrogio zu Mailand.