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s. Abschnitt. hekannten, der diLi-le und kieK'e (S. 154, f.) in der guten
Gesellschaft vorüber ist 0, daß die Nation aus den Mauern
ihrer Stadte heraustritt und eine cosmopolitische, neutrale
Hoflichkeit und Rücksicht entwickelt. Von der eigentlichen,
positiven Geselligkeit wird weiterhin die Rede sein.
Das ganze äußere Dasein war überhaupt im XV.
und beginnenden XVI. Jahrhundert verseinert und ver-
schonert wie sonst bei keinem Volke der Welt. Schon eine
Menge jener kleinen und großen Dinge, welche zusammen
Der Comfort. die moderne Bequemlichkeit, den Comfort ausmachen, waren
in Jtalien zum Theil erweislich zuerst vorhanden. Auf den
wohlgepflasterten Straßen italienischer Städte ^) wurde das
Fahren allgemeiner während man sonst überall ging oder
ritt oder doch nicht zum Vergnügen fuhr. Weiche elastische
Betten, köstlicke Bodenteppiche, Toilettengeräthe, von welchen
^ sonst noch nirgends die Rede ist, lernt man besonders bei
den Novellisten kennen^). Die Menge und Zierlichkeit des
Weißzeugs wird öfter ganz besonders hervorgehoben. Manches
gehört schon zugleich in das Gebiet der Kunst; man wird
mit Bewunderung inne, wie sie von allen Seiten her den
Luxus adelt, wie sie nicht bloß das mächtige Buffet und
die leichte Etagere mit herrlichen Gefäßen, die Mauern
mit der beweglichen Pracht der Teppiche, den Nachtisch mit
endlosem plastischem Confect schmückt, sondern vorzüglich
die Schreinerarbeit auf wunderbare Weise völlig in ihren
Bereich zieht. Das ganze Abendland versucht sich in den
Die Mäßigung der Burla geht u. a. aus den Beispielen im Oor-
tiZiunO) I^. II, lol. 96, s. hervor. Jn Florenz hielt sich die bös-
i artige Burla doch so lange sie konnte. Die Novellen des Lasca sind
ein Zeugniß bievon.
^ Für Mailand eine Hauptstelle: LanäeNo, ?art6 I, i^lov. 9. Es
gab über 60 yierspännige und zahllose zweispännige Wagen, zum
Theil reich vergoldet und geschnitzt, mit scidenen Decken, vgl. ebenda
Hov. 4. — ^rioLto, 8at. III, V8. 127.
Z) VanckellO) ?art6 I, Nov. 3. III, 42. IV, 25.
s. Abschnitt. hekannten, der diLi-le und kieK'e (S. 154, f.) in der guten
Gesellschaft vorüber ist 0, daß die Nation aus den Mauern
ihrer Stadte heraustritt und eine cosmopolitische, neutrale
Hoflichkeit und Rücksicht entwickelt. Von der eigentlichen,
positiven Geselligkeit wird weiterhin die Rede sein.
Das ganze äußere Dasein war überhaupt im XV.
und beginnenden XVI. Jahrhundert verseinert und ver-
schonert wie sonst bei keinem Volke der Welt. Schon eine
Menge jener kleinen und großen Dinge, welche zusammen
Der Comfort. die moderne Bequemlichkeit, den Comfort ausmachen, waren
in Jtalien zum Theil erweislich zuerst vorhanden. Auf den
wohlgepflasterten Straßen italienischer Städte ^) wurde das
Fahren allgemeiner während man sonst überall ging oder
ritt oder doch nicht zum Vergnügen fuhr. Weiche elastische
Betten, köstlicke Bodenteppiche, Toilettengeräthe, von welchen
^ sonst noch nirgends die Rede ist, lernt man besonders bei
den Novellisten kennen^). Die Menge und Zierlichkeit des
Weißzeugs wird öfter ganz besonders hervorgehoben. Manches
gehört schon zugleich in das Gebiet der Kunst; man wird
mit Bewunderung inne, wie sie von allen Seiten her den
Luxus adelt, wie sie nicht bloß das mächtige Buffet und
die leichte Etagere mit herrlichen Gefäßen, die Mauern
mit der beweglichen Pracht der Teppiche, den Nachtisch mit
endlosem plastischem Confect schmückt, sondern vorzüglich
die Schreinerarbeit auf wunderbare Weise völlig in ihren
Bereich zieht. Das ganze Abendland versucht sich in den
Die Mäßigung der Burla geht u. a. aus den Beispielen im Oor-
tiZiunO) I^. II, lol. 96, s. hervor. Jn Florenz hielt sich die bös-
i artige Burla doch so lange sie konnte. Die Novellen des Lasca sind
ein Zeugniß bievon.
^ Für Mailand eine Hauptstelle: LanäeNo, ?art6 I, i^lov. 9. Es
gab über 60 yierspännige und zahllose zweispännige Wagen, zum
Theil reich vergoldet und geschnitzt, mit scidenen Decken, vgl. ebenda
Hov. 4. — ^rioLto, 8at. III, V8. 127.
Z) VanckellO) ?art6 I, Nov. 3. III, 42. IV, 25.