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Burckhardt, Jacob; Bode, Wilhelm
Der Cicerone: eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens (Band 1): Antike Kunst — Leipzig, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.17367#0230
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200 Antike Malerei. Pompejanische Landschaften.

dung wegen ein gewisses Vorrecht. — Auch wo Guirlanden und Busch-
werk als Bestandtheil von Decorationen vorkommen, ist bei einer
energischen Wirkung doch nur das Nothwendigste von der beson-
dern Gestalt des Laubes angedeutet.

In den zahlreichen Stillleben, Zimmer hinter dem 1. Corridor
(zumal Küchenvorräthen und todten Thieren). erkennt man recht gut
eine Kunst, die der Illusion in hohem Grade fähig war, derselben
aber in der Wandmalerei wenigstens nicht über eine bestimmte Linie
hinaus nachging. Der Besteller verlangte die Sachen, noch nicht
ihren möglichst schönen, durch Gruppirung, Hintergrund, Licht, Luft
und alle möglichen Kunstmittel veredelten Schein, wie die Holländer
zur Zeit des Jan de Heem. — Das zierlichste antike Mosaik Roms,
a die Schale mit den Tauben (Museo Capitolino, Zimmer der Tau-
ben), ist vielleicht für den Grad der Illusion, welchen man im äusser-
sten Fall mit den kostbarsten Mitteln erstrebte, eines der belehrend-
sten Beispiele.

Ende des I. Theils.
 
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