Andrea Bregno.
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Treppenhaus des Hospitals S. Giaeomo am Corso kennen. In An- a,
Ordnung, Drapirung, architektonischem Grund und in der Art des
Reliefs erscheint dieses in seiner Art in Rom nicht übertrofi'ene, bis-
her ganz unbeachtete Werk wie eine Vorahnung von Michelangelo's
bekanntem Erstlingswerk.
Unter den überaus zahlreichen bisher namenlosen Denkmälern
müssen wenigstens die Hauptwerke mit ausgeprägter künstlerischer
Eigenart hervorgehoben werden. Wir nennen sie in der Reihenfolge
nach ihrer ungefähren Entstehungszeit.
Im rechten Seitenschiff von S. Giovanni in Lat er an o fallen zwei b
Statuetten der Weisheit und Mässigkeit durch ihre Entlehnung von
antiken Vorbildern auf. Dasselbe Streben zeigen auch die vier halb-
nackten Tugenden an dem wohl etwas späteren Grabmal Astor-
gio Agnense (f 1451) im Hof der Minerva. — Ganz besonders c
alterthümlich. von einem geringen sich in der Decoration an die
Donatello-Schule anlehnenden Bildhauer ist das alt vergoldete Orsini-
Tabernakel in S . Francesca Romana. Eine vollendetere, wenig d
jüngere Nachbildung desselben ist das Tabernakel im Hofe von
S. Agostino, von einem Künstler wie Agostino di Duccio; die e
Seitentheile mit dem Piccolomini-Wappen sind Zusätze aus A. Breg-
no 's Werkstatt.
Ein jetzt in Rom alleinstehendes Monument ist das Grabmal
des Condottiere Ant. Rido von Padua (f 1475) mit dem Reiterrelief
des Verstorbenen in S. Francesca Romana (ein jüngeres ähnliches f
Relief ist bekanntlich im Louvre).
Einen sehr tüchtigen Porträtbildhauer aus der Schule des Paolo
Romano lernen wir in dem Petrusrelief, mit dem Card. Cusa zur
Seite, in S. Pietro in Vincoli (1465) kennen. Ein ähnlicher, demA. g
Bregno verwandter, aber ihm überlegener Künstler arbeitete die Dona-
toren mit ihren Heiligen neben der Madonna Mino's am Grabmal
des Pietro Riario in Sti. Apostoli (1474). Vom Künstler jenes h
Petrusreliefs könnten auch die Halbfiguren des Petrus und Paulus
am Grabmal Lebretto (1465) in Araceli herrühren, dessen beide i
Nischenfiguren, Erzengel Michael und hl. Franciscus, in ihrer Art die
schönsten Figuren in Rom sind. An dem etwa gleichzeitigen Grab-
mal Coca in der Minerva, dessen Aufbau und Decoration von k
gleicher Meisterschaft, ist die liegende Gestalt des spanischen Geist-
lichen der des Loci. Lebretto wesentlich überlegen. — Der triumph-
bogenartig aufgebaute Altar in S. Gregorio (1469) zeigt wieder i
zwei Hände; von besonderem Reiz die kleinen Scenen des Sockels
(jetzt oben angebracht). — Durch das grosse figurenreiche Relief be-
sonders ausgezeichnet ist das weitläufige Grabmal Pius' II. in S.
Andrea della Valle, leider ungünstig hoch aufgestellt, als dessen m
Künstler gewöhnlich ein P asquino da M ont epulci ano angegeben
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Treppenhaus des Hospitals S. Giaeomo am Corso kennen. In An- a,
Ordnung, Drapirung, architektonischem Grund und in der Art des
Reliefs erscheint dieses in seiner Art in Rom nicht übertrofi'ene, bis-
her ganz unbeachtete Werk wie eine Vorahnung von Michelangelo's
bekanntem Erstlingswerk.
Unter den überaus zahlreichen bisher namenlosen Denkmälern
müssen wenigstens die Hauptwerke mit ausgeprägter künstlerischer
Eigenart hervorgehoben werden. Wir nennen sie in der Reihenfolge
nach ihrer ungefähren Entstehungszeit.
Im rechten Seitenschiff von S. Giovanni in Lat er an o fallen zwei b
Statuetten der Weisheit und Mässigkeit durch ihre Entlehnung von
antiken Vorbildern auf. Dasselbe Streben zeigen auch die vier halb-
nackten Tugenden an dem wohl etwas späteren Grabmal Astor-
gio Agnense (f 1451) im Hof der Minerva. — Ganz besonders c
alterthümlich. von einem geringen sich in der Decoration an die
Donatello-Schule anlehnenden Bildhauer ist das alt vergoldete Orsini-
Tabernakel in S . Francesca Romana. Eine vollendetere, wenig d
jüngere Nachbildung desselben ist das Tabernakel im Hofe von
S. Agostino, von einem Künstler wie Agostino di Duccio; die e
Seitentheile mit dem Piccolomini-Wappen sind Zusätze aus A. Breg-
no 's Werkstatt.
Ein jetzt in Rom alleinstehendes Monument ist das Grabmal
des Condottiere Ant. Rido von Padua (f 1475) mit dem Reiterrelief
des Verstorbenen in S. Francesca Romana (ein jüngeres ähnliches f
Relief ist bekanntlich im Louvre).
Einen sehr tüchtigen Porträtbildhauer aus der Schule des Paolo
Romano lernen wir in dem Petrusrelief, mit dem Card. Cusa zur
Seite, in S. Pietro in Vincoli (1465) kennen. Ein ähnlicher, demA. g
Bregno verwandter, aber ihm überlegener Künstler arbeitete die Dona-
toren mit ihren Heiligen neben der Madonna Mino's am Grabmal
des Pietro Riario in Sti. Apostoli (1474). Vom Künstler jenes h
Petrusreliefs könnten auch die Halbfiguren des Petrus und Paulus
am Grabmal Lebretto (1465) in Araceli herrühren, dessen beide i
Nischenfiguren, Erzengel Michael und hl. Franciscus, in ihrer Art die
schönsten Figuren in Rom sind. An dem etwa gleichzeitigen Grab-
mal Coca in der Minerva, dessen Aufbau und Decoration von k
gleicher Meisterschaft, ist die liegende Gestalt des spanischen Geist-
lichen der des Loci. Lebretto wesentlich überlegen. — Der triumph-
bogenartig aufgebaute Altar in S. Gregorio (1469) zeigt wieder i
zwei Hände; von besonderem Reiz die kleinen Scenen des Sockels
(jetzt oben angebracht). — Durch das grosse figurenreiche Relief be-
sonders ausgezeichnet ist das weitläufige Grabmal Pius' II. in S.
Andrea della Valle, leider ungünstig hoch aufgestellt, als dessen m
Künstler gewöhnlich ein P asquino da M ont epulci ano angegeben