Iin großen und ganzen aber kann inan sagen, dasz der Barock ein ;u eigenwillig
krafcvolter Scil war, als daß er sich neuc Anrcgungen aus dcr Antike geholc hacce. Sc>
crklarc sich dann das große zcicliche Inccrwall in der Aufeinanderfolge von Vicruvausgabeir
Es hac noch anderthalb Iahrhunderce gedaucrc, bis in Deucschland inic der
erslcn Aegung dcs 'Rlassizisinus rviedcr die Gcunde für Vicruv geschlagen haccc. Es isl
das leczcc kNal in der 'Runstgcschichre, daß die fünf Gaulenordnungcn Vicruvs Einfluß
auf die Baukuttft gervannen. Dic ganzc 'Rulrurstiininung rvar dic eincr elegischcn Ver-
chrung des klassischen Alcercuins. Die rvichcigstc Vicruvübersenung, uin 1800, ist von
August Rode, die in zwei Bandcn in Eluarcforinac 1796 bei Georg Ioachiin Göschen
in Ecipzig crschien. Das Epeinplar bei Ebhardc zeigc die bciden Tcilc in cincin Papp-
band inic Ecderrücken zusainincngebunden. Auf Tepcillustracionen ist verzichcec, nur der
Ticel zeigc eine klcine Vignccce, die nach eincr Zeichnung II. F. 'Rnöbcls von E. G. Rrüger
radicrc rvordcn ist und die auf zopfiger Tischplaccc iu geonrecrischcr Ansichc ohnc nralcrische
Verkürzung cine Gainnrlung von Anstruincncen für Archicekren und Nraler zeigr.
Ucbcraus bczeichnend für den Zeicgcist ist die kvidinuiig an den Herrn von Erdinannsdorff,
bei dcr eine Fülle von anciken
blanicn und Äegriffen aufgcboten
rvird. Uran nrcinc, die Anhalcer
inüßcen noch iin 18. Iahrhundcrc
rvahrc Wildc gervcscn sein, rvenn
inan liest:
„'Rauin sind cs vierzig
Iahre, als noch der blanre Defsau
dein Ghre des gebildeccn Aus-
landers gleich Thracien und Tau-
rica cönce. Rrieg undIagd rvar die
Haupcbeschafcigung ineiner Eands-
leuce, wissenschafc und inildere
Rünste rvarcn ihncn freind.
Erst unscr nichc inindcr ge-
licbcer als vcrchrcer Fürst lud dic
kNusen zu uns cin. k?or ihin,
dein Radnrus seincs Eandes, vcr-
schrvand bald Linstcrnis und
Roheic und dic Wüstc rvard ein
Elysiunr".
Nrerkrvürdig ist dann noch,
rvic Aodc seine Ucbersctzung
begründec: „?llle kultiviercc bAa-
cionen lesen dcn Vicruv, dcn Vaccr
der schöncn böaukunst, in rhrer
Sprachc: rvaruin rvir Dcucsche
nichc auch? fehlr cs uns allein an
'Rcnncnis, an Gcschnrack, an LLcbc
" Abb. 101. Vitr-uv, Ausgabc d-s Lar-bar-, 155S. Runft? sollen rvirunaufhörlich
Buch 10. wasscr-or-g-l. nur den Auslandcrn nachbcccn?"
krafcvolter Scil war, als daß er sich neuc Anrcgungen aus dcr Antike geholc hacce. Sc>
crklarc sich dann das große zcicliche Inccrwall in der Aufeinanderfolge von Vicruvausgabeir
Es hac noch anderthalb Iahrhunderce gedaucrc, bis in Deucschland inic der
erslcn Aegung dcs 'Rlassizisinus rviedcr die Gcunde für Vicruv geschlagen haccc. Es isl
das leczcc kNal in der 'Runstgcschichre, daß die fünf Gaulenordnungcn Vicruvs Einfluß
auf die Baukuttft gervannen. Dic ganzc 'Rulrurstiininung rvar dic eincr elegischcn Ver-
chrung des klassischen Alcercuins. Die rvichcigstc Vicruvübersenung, uin 1800, ist von
August Rode, die in zwei Bandcn in Eluarcforinac 1796 bei Georg Ioachiin Göschen
in Ecipzig crschien. Das Epeinplar bei Ebhardc zeigc die bciden Tcilc in cincin Papp-
band inic Ecderrücken zusainincngebunden. Auf Tepcillustracionen ist verzichcec, nur der
Ticel zeigc eine klcine Vignccce, die nach eincr Zeichnung II. F. 'Rnöbcls von E. G. Rrüger
radicrc rvordcn ist und die auf zopfiger Tischplaccc iu geonrecrischcr Ansichc ohnc nralcrische
Verkürzung cine Gainnrlung von Anstruincncen für Archicekren und Nraler zeigr.
Ucbcraus bczeichnend für den Zeicgcist ist die kvidinuiig an den Herrn von Erdinannsdorff,
bei dcr eine Fülle von anciken
blanicn und Äegriffen aufgcboten
rvird. Uran nrcinc, die Anhalcer
inüßcen noch iin 18. Iahrhundcrc
rvahrc Wildc gervcscn sein, rvenn
inan liest:
„'Rauin sind cs vierzig
Iahre, als noch der blanre Defsau
dein Ghre des gebildeccn Aus-
landers gleich Thracien und Tau-
rica cönce. Rrieg undIagd rvar die
Haupcbeschafcigung ineiner Eands-
leuce, wissenschafc und inildere
Rünste rvarcn ihncn freind.
Erst unscr nichc inindcr ge-
licbcer als vcrchrcer Fürst lud dic
kNusen zu uns cin. k?or ihin,
dein Radnrus seincs Eandes, vcr-
schrvand bald Linstcrnis und
Roheic und dic Wüstc rvard ein
Elysiunr".
Nrerkrvürdig ist dann noch,
rvic Aodc seine Ucbersctzung
begründec: „?llle kultiviercc bAa-
cionen lesen dcn Vicruv, dcn Vaccr
der schöncn böaukunst, in rhrer
Sprachc: rvaruin rvir Dcucsche
nichc auch? fehlr cs uns allein an
'Rcnncnis, an Gcschnrack, an LLcbc
" Abb. 101. Vitr-uv, Ausgabc d-s Lar-bar-, 155S. Runft? sollen rvirunaufhörlich
Buch 10. wasscr-or-g-l. nur den Auslandcrn nachbcccn?"