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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 1955

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Mai 1955
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Ludewig, Albert: Die Baugeschichte der Citadelle Spandau im 16. Jahrhundert und das Wirken ihrer Baumeister
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https://doi.org/10.11588/diglit.35473#0008
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die erkorderlieben Vorbereitungen kür ibn getrokken (32). Oie zunäeb8t notwendigen Vlaßnabmen 1s88en er-
nennen, daß die 8Üci1ieb der ulten Anlage zur 8pree bin wobnenden Lieber ibre ulten >Vobn8itze aukgeben
mußten (33). 8odann mußten kür die8e an zwei 8tellen neue 8iedlung88tätten bergericbtet werden. Verner
mußte die ulte unmittelbar vor cler be8teb6Nll6n Vnlage verlaukende Oberland8traße, cler altbekannte Ilan-
deBweg von Vlagdeburg über Brandenburg naeb worden uncl 08ten, weiter 8Üdlieb verlegt werden. Oureb
clie86 Vlaßnabme konnte die von der ?§atur gegebene ^Vegekübrung niebt aukreebt erbulten werden, 8ondern 68
mußte uuk etwa 31/2 km Oänge eine Oamin8ebüttung zur Vuknabme der 8traße g68ebukken werden. 2um Veil
wurde der Loden bierkür uu8 dein neu uu8gebobenen ^itadellen-Vorgraben gewonnen. Oureb die8en Oraben
riegelte man gleiebzeitig den ganzen Bauplatz gegen unerwün8ebten Le8ueb ub. Ober die8en Oruben mußte eine
Lrüeke gekübrt werden, und jen8eit8 der8elben wurde ein Vor erriebtet, du8 3563 uO l>leue8 8ebloßtor (32) in
Vr8ebeinung trut. Oie868 Vor 8ebeint dünn uueb O^nar uuk 8einer Ontwurk8zeiebnung zur Our8te11ung gebrucbt
zu buben (34). 8päter wurde dann die868 Vor uu8 kortikikatori8eben Oründen, 8ieberlieb ul8 von 3590 ub du8
Oluei8 endgültig ge8tultet wurde, wieder be8eitigt und eine neue Lrüeke weiter we8tlieb erbaut. Mt der Br-
buuung der neuen 8trake iin 2u8uininenbung 8tund dünn uueb die einer neuen Idavelbrüeke und eine8 neuen
8tudttore8, du8 3569 erökknet wurde (35). Vueb muß ungenonnnen werden, daß ein 8ogenunnter Bü8tplatz zur
Ikerriebtung der Baumaterialien wie uueb Ziegeleien und Kalkgruben g68ebukken werden mußten. Ikieruuk in
Bezug bann der überliekerte V68tung8-2iege1oken (36) ung68eben werden, der uuk dein Oelünde de8 ?1ane8 zu
8ueben i8t. Oie ^iegelerde wurde zunäcb8t uu8 der Oebmkute der Veltow8eben kleide binter klubleben gewon-
nen (36). Oie klüder8dorker Kalkgruben mußten von dern Berliner kiute kür den 8pLndauer Lau zur Verkügung
g68tellt werden. Oie geliekerten Vorräte wurden nueb kandprubmen gerne88en und aukg68etzt, in Ikuuken von
23 Kuß Oänge, 7 Kuß Breite und 2 Kuß blöbe. Oie8e Vbme88ungen werden unnübernd der Oröße der kabrzeuge
ent8proeben buben (37).
^ui8 dein dubre 3560 i8t eine „Verordnung de8 ge8ebütze8 in die vbe8te zu 8pandaw" bekannt. In jener
beißt 68: „Kr8tlieb ^ukk denn borgk nueb der 8tudt 8pandaw (Lu8tion König) 4 Oortuunen, 6 bulbe Kurtau -
nen, 3 kortze Oornderberinn, 5 Veit 8eblungen, 4 8trew Lüeb8en, 2 8tein Lüeli8en.

Mkk der Katzenn (Kavalier) 3 lange Oornderberinn, 2 kortze Oornderberinn, 3 keld^blangen.
Vukk dein dulio 3 lange Oornderberinn, 2 Ke1t8eb1ang6nn.
Inn den 8treieb wberenn (klanken) 80 von den V/eBeben Ka8eniut1en wirdt genent.
4 8tein 6üeb8enn, 4 8treu öüeb8en.
2wi8vben beredtem berge und dem underen berge gegenn dem 8undbübel (öu8tion Kronprinz)
33 Ouartii^eblengeleinn (38)."

Ounn wiederbolt 8ieb die Vukzäblung bi8 der Krei8 vollkommen g68cblo88en i8t. Ou aber nur zwei Kava-
liere (Katzen) von jeber vorbunden waren, und da außerdem die La8tionen in die8em öeriebt noeb keine
eigentlieben tarnen batten, i8t anzunebmen, daß die868 Oe86bützv6rzei6bni8 einen ^rmierung8entwurk der zu
erbauenden Ke8tung dar8tellt. Onter den 8treiebwebren 8ind
die noeb vorbandenen zurüekgezogenen klanken zu ver8te-
ben, die uueb die ^uk8tellung von in8g68amt je 4 der ge-
nannten Oe8ebütze ermögliebte. kine Ka8emattierung der
Ba8tionen i8t au8 der ^nzabl der angegebenen Oe8ebütze
niebt zu erkennen, wie uueb ke8tg68te111 8ei, daß die dann
8päter erbauten Ba8tionen kür eine erbeblieb größere -^nzabl
von Oe8ebützen eingeriebtet waren. Oie ^U8kübrung erkolgte
al8o zum minde8ten nueb einem 8tark abgeänderten knt-
wurke. knde 3560 kam dann 8ebon Obiaramella nueb
8pandau, wie au8 einem Bever8 von 3564 zu entnebmen i8t
(39). Oer Beginn der Vätigkeit die868 Baumei8ter8 wurde
allgemein kür 3562, ja 8ogar einmal kür 3568 angenommen
(40, 25). kr kann wobl uueb derjenige gewe8en 8ein, der ein
dabr zuvor al8 der Vorge86tz1e der italieni8eben Arbeiter
genannt wurde. Lei die8em Lauab8ebnitt begegnen un8 al80



zwei Laumei8ler, von denen verbältni8inäßig viel überliekert worden i8t.

2unäeli8t i8t Obri8topb Börner zu nennen; er wurde 3530 in König8berg bei Nürnberg geboren und wur 3538
beim Herzog ^lbreebt von Breuken verpkliebtet kür alle Oebäude de8 Ke8tung8baue8 8owie al8 ^eugwart und
Lüeb8en8ebütze. Im ^pril 3544 erbielt er die Le8tu11ung al8 berzoglieber Laumei8ter und 3555 wurde er auk
Oeben8zeit zum ober8ten Baume^ter ernannt. Oamal8 erbaute er in König8berg in Breuken den Li8ebok8bok, die
XVobnung und Oien8tgebäude de8 Li8ebok8 von 8umland (33). Ounn wirkte Börner aueb beim 8eb1oßbuu Vlemel,
jedoeb kann 68 8ieb bierbei um die Beke8tigung de8 alten Orden88eblo8868 gebündelt buben, da8 im Kauke d«8
36. dabrbundert8 mit einer Ke8tung8anlage um8eblo88en wurde (43). k8 liegt liier eine regelmäßige Vnlage

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