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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 2
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Schaumberg, Oskar: Ruine Rauenstein in Thüringen, II
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0013

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II. Iahrgang

Nr. 2

im August 1900.

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Zeitschrifr für Burgenkunde und das ganze mittelalterliche
Befestigungswesen.

Nrgm der Zcrcinigung zur LrZallnng i>c»Wr durgen.

Der Burgwarr erscheint monatlich einmal. — Beurgsxreis: 5 Mark jährlich.

Mitglieder der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen erhalten den Burgwart unentgeltlich frei ins Haus.

Ruine Rauenstein in Thüringen.

ii.

Le Rauensteiner Gegend gehört geschichtlich zu den älresten, ureigensten Besitzungen derer
v. Gchaumberg und hat ihre Gelbststandigkeit als solche zum Theil bis zuletzt bewahrt.

^Aachem die im Iahre 12s-8 in die Erbschaft der Herzöge von Meran eintretenden
Grafen von Henneberg durch Waffengewalt, kluge diplomatische Vertrage und kaiserliche
verleihungen in den Iahren 1258 bis 1Z2Z die meisteir Schaumbergischen alten Rechte
und Reichslehen Grück für Gtück Ln Besttz oder Botmaßigkeit genommen hatten, wurden ste am
Vleujahrscage 1ZZO durch kaiserliche Verleihung auch Lehnsherren des noch um die Gtammburg
Gchaumberg herum verbliebenen Restes der Güter und der Stammburg selbst. Rlugerweise hatte
inan noch die eine ^alfte des alten Gerichtes Gchalkau zu den Rauensteiner Besttzungen gerertet, noch
gehörre „der Thüringer Wald eine Meile lang und breit, sammt Blut- und Wildbann, Zoll und Geleit"
j1255) dazu, und hier, im Thüringer Walde, auf abgelegener rrotziger Bergeshöhe sollte ein neuer
Stützpunkt für das Gchritt für Gchritt vor dem Machtigeren zurückweichende Geschlecht entstehen.

Die Srammburg selbst war 1255 und 1Z99 bereitö mit Gewalt genommen, jedoch stets wieder
sofort neu erbaut worden, und als nun nach 1ZZ5 fortdauernd Lehden zwischen Henneberg und
Thüringen das -Land beunruhigten, encstand der Entschluß, Ln dem noch ureigenen Besttze die Veste zu
bauen, welcher dunkler Waldesschatten und blauschwarzes, rauhes Gestein den ^lamen gaben.

^Aoch waren ja, obwohl durch Gütertheilungen und Rlosterschenkungen bedeutend verringert,
Macht und Besttzstand des Geschlechtes so groß, daß anno 1ZM Bamberg, 1Z15 ^enneberg, 1Z5Z und
1Z52 die Landgrafen von Thüringen feierliche Schutz- und Trutzbündnifse mit diesem schlofsen.

Die Lhronik meldet, daß im Iahre 1Z52 die Gebrüder Eberhard, Heinrich und Rarl von Schaum-
berg mit Zustimmung des übrigen Geschlechtes „den Rauenstein" baucen. Die Gage bringt uncer 19er-
mengung der Zeicen den Rauenstein mit den weit alteren, schon 19HO urkundlich genanncen Gchlöfsern
Schaumberg und Grub bei Bachfeld sowie mit der Altenburg bei Eisfeld in verbindung. 1Z55 nennt
ferner die Lhronik eineFehde, in welcher beim„Sturm auf Rauenstein" am Abend vor palmarum >Zans
Anoch von Gchaumberg fallt; die Geschichte weiß hier nur von einer der vielen Erbschaftsfehden
zwischen Henneberg und Thüringen zu berichcen. Als nun 1Z56 ein neuer Rampf beider ausbrach,
 
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